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Silberband 040 - Dolan-Alarm

Titel: Silberband 040 - Dolan-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tatsächlich einige gebrochene Rippen davongetragen haben mußte. Aber das störte mich nicht
weiter; die hochentwickelte terranische Biomedizin würde die kleine Verletzung schnell
auskurieren. Was mich sehr beunruhigte, war immer noch die Frage nach der Dauer meiner
Bewußtlosigkeit. Ich wiederholte sie.
    »Eine Dreiviertelstunde«, meinte der Arzt. »Sie scheinen eine Konstitution wie ein Flugpanzer
zu haben.«
    »Dann wäre ich längst tot, Doc.« Ich rang mir ein schwaches Grinsen ab und erhob mich zu
sitzender Stellung, obwohl die Hand des Mediziners mich zurückzudrücken versuchte. »Geben Sie
sich keine Mühe, mich aufzuhalten«, sagte ich freundlich und stellte den verblüfften Mann ein
Stück von mir weg. »Ich habe es ziemlich eilig. Ich nehme an, Sie haben meinen Rippen bereits
eine Stützplasmainjektion verpaßt?«
    »Selbstverständlich, Oberst.« Der Arzt zog ein beleidigtes Gesicht. »Dennoch sollten Sie bis
zur endgültigen Abheilung liegenbleiben.«
    Ich reckte mich vorsichtig. Die Schmerzen, die von den gebrochenen Rippen ausgingen, waren
erträglich. Die blauen Flecke an den Körperstellen, die in Berührung mit dem Zweitkonditionierten
gekommen waren, machten mir mehr zu schaffen. Mit der Rechten massierte ich mein Genick. Es
fühlte sich etwas taub an, und ich konnte den Kopf nicht wie normal drehen, aber da die Wirbel
unverletzt geblieben waren …
    »Darf ich den Interkom benutzen, Doc?« Ich ging auf das kleine Standgerät zu, das zur
Ausrüstung des Krankenzimmers gehörte. Die geringe Schwerkraft des Erdmondes, die in der Klinik
nicht künstlich verstärkt wurde, erleichterte alle Bewegungen ungemein.
    Zum zweitenmal an diesem Tag zog ich meine Oxtornithülle hervor und ließ den Arzt einen Blick
auf den Spezialausweis Staatsmarschall Bulls werfen.
    »Hiermit übernehme ich selbst die volle Verantwortung, Doc«, erklärte ich. »Damit sind Sie
entlastet. Sie dürfen mir glauben, daß ich triftige Gründe dafür habe.«
    »Ich glaube Ihnen«, erwiderte der Mediziner schlicht.
    Er stellte persönlich die Verbindung zur Interkomzentrale des lunaren Klinikkomplexes für
Extraterrestrier und Umweltangepaßte her. Eine kaum modulierte Robotstimme meldete sich.
    Ich nannte einen Vorkode und bat um eine Sofort-Verbindung mit der USO-Mission auf Luna.
    Auf dem Bildschirm tauchte das breitflächige Gesicht eines Umweltangepaßten von Furka-II auf.
Ein terranisches Gesicht hätte ich auch nicht erwartet; es war eine allgemein bekannte Tatsache,
daß das USO-Personal sich fast nur aus Umweltangepaßten terranischer Kolonialwelten
zusammensetzte.
    Nachdem ich mich gemeldet hatte, blitzte so etwas wie spöttisches Interesse in den
quittegelben Augen des Furka-Geborenen auf.
    »Ich verbinde weiter, Oberst!« sagte er.
    Verwundert runzelte ich die Stirn, während der Arzt diskret das Krankenzimmer verließ. Meine
Verwunderung wandelte sich in ein unangenehm kribbelndes Gefühl in der Nackengegend, als nach
einem wirbelnden Muster das durchgeistigte Gesicht von USO-Admiral M. Gatscholkew den Bildschirm
zierte.
    »Sir …?« hauchte ich, ein wenig aus der Fassung gebracht.
    Der Admiral musterte mit unbewegtem Gesicht meine rosa Krankenkleidung. Dann räusperte er sich
und sagte in seiner gedehnten und stets etwas geschraubt wirkenden Sprechweise, bei der jede
Silbe genau durchdacht war, bevor sie ausgesprochen wurde:
    »Ich warte, Oberst Mokart …!«
    Auch das war typisch für Admiral Gatscholkew. Er konnte zuweilen sehr herzlich sein, aber auch
von unnahbarer Kälte – so wie jetzt.
    Ich gab einen Kurzbericht, soweit es nicht geheime Fakten betraf.
    »Wahrscheinlich war ich etwas voreilig, Sir«, schloß ich zerknirscht.
    Er räusperte sich nur. Aber dieses Räuspern enthielt mehr als bei anderen eine lange Rede.
    »Eigentlich«, fügte ich hinzu, »wollte ich … hm … nur eine neue Kombination
anfordern, Sir. Meine alte ist bei der, äh … Auseinandersetzung mit Äser Kin unbrauchbar
geworden.«
    »So …!« meinte Admiral Gatscholkew wortkarg.
    Ein flüchtiges Lächeln zuckte um des Admirals Mundwinkel. Ich vermochte nicht zu erkennen, ob
es Spott, Ironie oder Zynismus ausdrückte. Ich tippte auf letzteres.
    »Ein Sergeant aus der Rüstungskammer wird Ihre neue Ausrüstung überbringen, Oberst«, sagte er
schließlich. »Anschließend melden Sie sich bei der Einsatzleitung.«
    »Jawohl, Sir!« bestätigte ich erleichtert.
    »Und noch etwas«, setzte der

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