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Silberband 041 - Die Konstrukteure des Zentrums

Titel: Silberband 041 - Die Konstrukteure des Zentrums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entgegen. Rhodan blickte sich unschlüssig um. Er wußte nicht, was er jetzt tun sollte.
    Screecher erlöste ihn aus seiner Unsicherheit.
    »Die Feier ist beendet«, sagte der Zwerg. »Sie können jetzt sprechen.«
    »Eine kurze Feier«, bemerkte Major Hegmar.
    »Ja«, stimmte Screecher zu, der offenbar nicht gewillt war, das Zeremoniell irgendwie zu kommentieren.
    Die drei Männer folgten Screecher zum Ausgang. Bevor er die Halle verließ, blieb Rhodan stehen und blickte zurück. Verlassen stand der Transmittersarg auf dem Sockel. Seine blanken Teile reflektierten das Licht des Kristalls. Der Deckel war jetzt geschlossen. Bald würde Scanion Ocachee seine geheimnisvolle Reise antreten.
    Wohin flogen die Zwerge?
    Rhodan hoffte, daß er darauf von den Besatzungsmitgliedern der KC-1 eine Antwort erhalten würde.
    »Kommen Sie«, sagte Screecher ruhig. »Wir müssen die Halle jetzt verlassen.«
    »Wann fliegt er los?« fragte Rhodan.
    Der Zwerg verstand sofort, was Rhodan meinte.
    »Noch in dieser Nacht«, antwortete er.
    Vor der Halle blieb Screecher noch einmal stehen.
    »Haben Sie sich überlegt, ob Sie unser Angebot annehmen und auf Kliban und Pompeo Posar leben wollen?« fragte er.
    »Eine solche Entscheidung kann man nicht in wenigen Stunden treffen«, antwortete Rhodan ausweichend. »Dazu braucht man Tage.«
    Screecher war mit dieser Antwort offenbar zufrieden, denn er verabschiedete sich und verschwand mit einem Teleportersprung. Rhodan und die beiden Offiziere gingen zum Wagen. Als Rhodan losfuhr, blickte er zur Totenhalle hinüber. Aus den Eingängen drang das grünblaue Leuchten des Riesenkristalls, und die Luft war erfüllt von schwermütiger Musik.
    »An diesen Planeten könnte ich mich nie gewöhnen«, sagte Major Drave Hegmar.
    Dr. Jean Beriot.
    Das war sein Name, aber er erinnerte sich nicht daran.
    Chefphysiker der CREST.
    Das war sein Beruf, aber er erinnerte sich nicht daran. Er wußte nicht, daß er seit dem Paraverhör wahnsinnig war und sich ständig in psychiatrischer Behandlung befand. Nach übereinstimmender Meinung der Bordärzte war ihm nicht mehr zu helfen. Er lag apathisch in seinem Bett und mußte gefüttert werden. Auch körperlich war er ein Krüppel.
    Er erinnerte sich an nichts. Die Denkvorgänge in seinem Gehirn, dem Gehirn eines Genies, waren von erschreckender Primitivität. Er war Empfindungen ausgesetzt, über die er früher, hätte er sie an anderen Menschen beobachtet, gelächelt hätte.
    Jetzt konnte er nicht einmal mehr lächeln.
    Er ähnelte einem stumpfsinnigen Tier. Und doch war auch er in einem gewissen Bereich äußeren Einflüssen ausgesetzt. Nicht nur das: Sein Gehirn reagierte anders als ein normales Gehirn. Es empfing Impulse, die ein normales Gehirn ignorierte.
    Dr. Jean Beriot war in seinem augenblicklichen Zustand ein Tiermensch mit einer scheinbar völlig sinnlosen Fähigkeit. Er nahm hyperenergetische Strahlungen wahr. Sie erregten ihn. Sein von den Aphaneus beim Paraverhör auf dem Planeten Dwellion zerstörtes Gehirn reagierte auf Hyperstrahlungen. Impulse dieser Art übten einen so starken Reiz auf Beriots Gehirn aus, daß er körperlich aktiv wurde. Es war eine unbewußte Aktivität.
    Zum gleichen Zeitpunkt, da Perry Rhodan von der Trauerfeier für Scanion Ocachee zurückkehrte, war Beriots krankes Gehirn bereits so erregt, daß es den eineinhalb Meter großen und buckligen Körper zum Aufstehen zwang.
    Beriot bewegte heftig die Beine; er strampelte wie ein Säugling und befreite sich auf diese Weise von der Decke.
    Dann erhob er sich. Unfähig zu erkennen, daß das Bett auf einem räumlich höheren Niveau als der Boden lag, machte er ein paar Schritte, trat über den Bettrand hinaus und stürzte. Er schlug schwer auf und wimmerte vor Schmerzen.
    Angelockt durch den Lärm, kamen Dr. Myteren, der diensthabende Arzt, und sein Assistent herein, um nachzusehen, was passiert war.
    Dr. Beriot lag neben dem Bett am Boden. Er blutete. Seine Beine zuckten. Seine Hände waren wie zu Klauen verformt.
    »Sehen Sie sich das an, Doc«, sagte der junge Arzt.
    Dr. Myteren sagte mit Nachdruck: »Er ist aus dem Bett gefallen. Wir werden ihn anschnallen müssen.«
    Der Assistent betrachtete die blutende Wunde an Beriots Stirn. Undenkbar, daß der Kranke sie sich bei einem normalen Sturz zugezogen hatte. Er mußte vorher aufgestanden sein. Was immer passiert war: Beriots Aktivität war erschreckend und paßte nicht zum Krankheitsbild.
    »Holen Sie Gurte!« befahl Dr.

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