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Silberband 041 - Die Konstrukteure des Zentrums

Titel: Silberband 041 - Die Konstrukteure des Zentrums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Myteren.
    Zögernd verließ der junge Arzt das Krankenzimmer. Dr. Myteren bückte sich, um Beriot aufzuheben. Zu seinem Erstaunen sträubte sich der Kranke. Dr. Myteren griff energischer zu.
    Da kam Dr. Beriot auf die Beine. Seine Augen waren verdreht. Er gab unartikulierte Laute von sich.
    Myteren ergriff Beriot an den Schultern und wollte ihn aufs Bett zurückdrücken.
    Da schlug Beriot zu. Er besaß die Kräfte eines Wahnsinnigen, und bereits der erste Hieb zwang Dr. Myteren in die Knie. Beriot sprang auf ihn und bearbeitete ihn mit Füßen und Fäusten. Der Arzt brach stöhnend zusammen.
    Gleich darauf kam der Assistent Myterens mit den Gurten. Er öffnete die Tür. Jean Beriot hockte wie eine Kröte auf Dr. Myteren. Der Arzt lag mit dem Gesicht nach unten am Boden. Der junge Mann erschrak.
    »Was ist denn los?« fragte er mit unsicherer Stimme. »Was machen Sie da?«
    Beriot blieb sitzen und knurrte wie ein Raubtier, das seine Beute verteidigen wollte.
    »Dr. Myteren!« rief der junge Arzt zaghaft.
    Allmählich begriff er, daß etwas Ungewöhnliches geschehen war. Er mußte sofort einen Offizier benachrichtigen.
    Als er sich umdrehte, um die Kabine zu verlassen, sprang Beriot ihn von hinten an. Der junge Raumfahrer wurde gegen die Wand geschleudert und ließ die Gurte fallen. Beriot umklammerte seinen Hals mit beiden Händen und drückte zu. Der Angreifer schien sich nicht bewußt zu sein, daß er ein Leben gefährdete. Verzweifelt versuchte der Jüngere, sich aus der Umklammerung zu befreien, aber Beriots Hände waren wie Schraubstöcke.
    Als sein Gegner sich nicht mehr bewegte, ließ Beriot ihn los. Er packte ihn und schleifte ihn zu der Stelle, wo bereits Dr. Myteren lag.
    Was Beriot jetzt tat, entsprang Überlegungen seines Unterbewußtseins. Er arbeitete planvoll, obwohl ein Teil seines Gehirns nicht funktionierte. Er erlebte die Geschehnisse wie einen Traum.
    Er griff nach den Gurten und fesselte die beiden Ärzte, die noch immer ohne Bewußtsein waren. Dann ging er in den Nebenraum und holte zwei Kompressen, die er als Knebel benutzte. Seine Bewegungen wirkten hektisch und ähnelten mehr denen eines Tieres als denen eines Menschen. Manchmal hüpfte er erregt hin und her.
    Die Reizimpulse, die Beriots Reaktionen bestimmten, verstärkten sich. Die Energiequelle war nicht weit von Beriots Standort entfernt.
    Der ehemalige Wissenschaftler starrte mit brennenden Augen auf seine beiden Opfer. Er kannte nur ein Ziel: Er mußte dorthin, von wo die hyperenergetischen Reizwellen kamen. Sein Entschluß, das Schiff heimlich zu verlassen, war keine Folge logischer Überlegungen, er entsprang vielmehr einer instinktiven Sehnsucht.
    In geduckter Haltung schlich sich Dr. Jean Beriot aus der Krankenstation.
    Die Totenhalle lag unterdessen ruhig und verlassen. Im Innern stand Scanion Ocachees Sarg auf dem Sockel und wartete auf den Beginn der langen Reise. Mit jeder Minute, die verstrich, verstärkte sich das Leuchten des Riesenkristalls.
    Dr. Beriot bewegte sich lautlos.
    Er besaß die Vorsicht eines gejagten Tieres. Es kam seinem Vorhaben entgegen, daß der größte Teil der Besatzung dienstfrei hatte. Der Gang, der von der Krankenstation zum nächsten Antigravschacht führte, war verlassen. Sekundenlang blieb der Physiker vor dem Schachteingang stehen. Sein Instinkt riet ihm, den Antigrav nicht zu benutzen. Auch die Steigleitern und hydraulischen Lifte waren zu gefährlich. Am sichersten war, wenn er sich durch eine Fluchtröhre in den unteren Teil des Schiffes begab. Die Fluchtröhren wurden unter normalen Umständen nur benutzt, wenn dem Schiff Zerstörung drohte.
    Beriot hörte ein Geräusch und glitt blitzschnell in eine Nische.
    Eng gegen die Wand gepreßt, wartete er, bis die Schritte draußen im Gang verstummten. Er verließ sein Versteck und rannte in komisch wirkenden Sätzen zum Einstieg des Fluchtröhrensystems. Mit gespreizten Armen und Beinen ließ er sich in eine Fallröhre gleiten. Er bremste die Abwärtsbewegung mit Füßen, Knien und Ellenbogen ab. Es machte ihm nichts aus, daß er sich dabei die Haut abschürfte.
    Im großen Laderaum der unteren Polkuppel verließ er die Röhre. Er verlor keine Zeit, sondern begab sich zur nächsten Mannschleuse, wo er sich mit einem Antigravaggregat ausrüstete. Er öffnete sie und blickte hinaus.
    In keiner Sekunde wurde er sich seines Tuns bewußt. Sein Gehirn stand völlig unter dem Einfluß einer hyperenergetischen Strahlung.
    Beriot schaltete den

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