Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
verband er die einzelnen Stücke. Aus den Hölzern entstand der Rahmen.
    Binnen einer Stunde war das primitive Gerät fertiggestellt.
    Rhodan warf einen argwöhnischen Blick darauf.
    »Glaubst du, daß er mich aushält?« fragte er.
    »Es kommt darauf an, wie weit wir noch marschieren müssen«, entgegnete der Satyataner. »Wenn wir Sayn-Land nicht bald erreichen, werde ich noch einen Schlitten bauen müssen, denn dieser hält nicht lange.«
    »Also, versuchen wir es«, sagte Rhodan.
    Der Paladin legte ihn auf den Schlitten. Riyollon befestigte ein kurzes Zugseil an dem Gefährt.
    »Ich werde ziehen«, sagte Dephin.
    Riyollon übernahm bereitwillig die Führung.
    Das Beben hatte große Verwüstungen angerichtet, und sie mußten jetzt oft große Bodenspalten umgehen. Rhodan wußte, daß ihnen keine andere Wahl blieb, als auch diesen neuen Zeitverlust hinzunehmen.
    Er hatte es aufgegeben, auf die Meßgeräte an seinem Arm zu blicken. Nicht nur, daß es ihm immer schwerer fiel, sich zu bewegen, er wollte auch nicht bestätigt sehen, was er vermutete: Die Belastung war inzwischen bestimmt auf drei Gravos angestiegen.
    Der primitive Schlitten holperte über die Unebenheiten hinweg. Zwar steuerte Dephin den Paladin nach Möglichkeit über glatten Boden, aber Rhodan, der jetzt die vierfache Schwerkraft ertragen mußte, spürte jede Erschütterung wie einen heftigen Fausthieb. Er hatte bereits ein paarmal die Besinnung verloren.
    Der Paladin hatte ihn auf dem Schlitten angeschnallt, damit er nicht herunterrutschte. Rhodan sprach kaum noch mit den Männern in der Zentrale der CREST V. Seine Atemschwierigkeiten wurden immer größer. Die Haut spannte sich wie straffer Gummi über seinen Körper.
    Riyollon schien zu fühlen, daß das Leben des fremden Raumfahrers gefährdet war, denn er schlug eine noch schnellere Gangart ein und schonte sich dabei nicht. Er verzichtete auf Pausen und verlangte auch nichts zu essen.
    Rhodan nahm den erneuten Wechsel zwischen Tag und Nacht kaum wahr. Ab und zu hörte er Stimmen in seinem Lautsprecher, dann lallte er kaum verständliche Worte. Manchmal glaubte er Atlans Stimme zu vernehmen, die auf ihn einredete und ihm Mut zusprach. Dann wieder hörte er ein paar Flüche, wie sie nur von Chuzijew ausgestoßen werden konnten.
    Paladin hielt in regelmäßigen Abständen an. Rhodan ahnte, daß Dephin ihn dann beobachtete, um festzustellen, ob er überhaupt noch am Leben war.
    Rhodan verlor sein Zeitgefühl. Er hatte nur noch den Gedanken, dieser Hölle möglichst bald zu entrinnen.
    Einmal kam Riyollon zum Schlitten, um ihn zu untersuchen. Der Urth unterhielt sich mit Dephin. Die Prüfung schien zur Zufriedenheit der beiden so verschiedenartigen Wesen auszufallen, denn der Transport ging weiter.
    Immer, wenn er völlig bei Bewußtsein war, versuchte Rhodan sich völlig zu entspannen. Das gelang ihm nicht immer, denn sein gemarterter Körper verkrampfte sich unter dem Ansturm der Schmerzen.
    Dann kam der Augenblick, da Riyollon neben den Schlitten kroch und seine Greifklaue unter dem Panzer vorschob.
    »Dort liegt Sayn-Land«, sagte er.
    Rhodan konnte den Kopf nicht heben, um zu sehen, in welche Richtung der Satyataner deutete, aber die Worte Riyollons wirkten auf ihn wie eine Zauberformel. Er glaubte daran, daß er bis zum Ziel durchhalten konnte.
    Er sah, daß der Paladin neben dem Schlitten war. Er wollte sprechen, brachte aber kein Wort hervor. Dephin, der den Terraner über die Bildschirmgalerie des Paladins beobachtete, wußte aber auch ohne Worte, was Rhodan bewegte.
    »Am Horizont ist ein seltsames Gebilde zu sehen«, sagte der Siganese. »Es sieht aus wie ein halbkugelförmiger Berg. Ich nehme an, daß es der Innere Zirkel ist, von dem die Urths sprachen.«
    Rhodan vermochte nicht zu antworten.
    »Wir sind noch ein paar Kilometer von dieser Stelle entfernt«, fuhr Dephin fort. Paladin bückte sich und drehte behutsam Rhodans Arm herum, damit Dephin die Meßgeräte ablesen konnte.
    Rhodan hörte, wie Dephin einen erschrockenen Laut von sich gab.
    »Sieben Gravos!« stieß der Siganese hervor. »Das halten Sie nicht mehr lange aus, Sir!«
    Wenn ich nur sprechen könnte! dachte Rhodan.
    In den letzten Stunden hatte der Luftmangel so zugenommen, daß Rhodan mit seinem Erstickungstod rechnen mußte.
    »Haben Sie sich auch nicht getäuscht, Major?« fragte Atlans Stimme im Helmlautsprecher.
    »Nein, Sir«, sagte Dephin.
    »Das bedeutet, daß die Belastung innerhalb der letzten Stunde schnell

Weitere Kostenlose Bücher