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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Geheimnisse zeige.«
    Bontainer drehte seinen Kopf und schaute auf.
    »Was haben Sie, Tolot? Plötzlich diese Selbstvorwürfe?«
    »Ich fühle mich schuldig – irgendwie. Hier überall befinden sich riesige Hallen mit Nährkulturen. Die seltsamen Gewächse, die Sie hier sehen, sind teilweise verwertbar. Dort oben schweben in Antigravfeldern künstliche Sonnen. Halut ist unschlagbar und hat gewaltige Reserven. Es gab Zeiten, in denen das hier alles lebensnotwendig war. Bombensicher, strahlungssicher und unentdeckbar. Und jetzt sehen terranische Augen diese Anlagen. Ich handle ohne jede Verantwortung. Ich …«
    »Sie handeln wie ein vernunftbegabter, guter Freund, Tolot!« sagte Bontainer mit Bestimmtheit. »Reden Sie keinen Unsinn!«
    »Außerdem sehen die terranischen Augen auch, daß die Humidors ihnen in einem sicheren Abstand folgen. Wenn sich die Herren umdrehen würden …«
    Fellmer Lloyd hatte gesprochen.
    Zwischen dem gläsernen Eingang des fünften Labors und der Rampe, die in den stillen grünen Park mit den gläsernen Gewächstürmen hinausführte, stand eine lebende Mauer aus Humidors. Sie schwiegen, wedelten mit den Augenstielen und kamen langsam näher. Aber es lag Zögern in den Bewegungen, nicht Angriffslust. Sie beobachteten den seltsamen Zug aus der Ferne.
    »Sie sind ungefährlich«, erklärte Tolot. »Gefährlich sind nur Verräter wie ich. Verräter an der Kultur des eigenen Volkes, obwohl Waxo Khana sich dagegen ausgesprochen …«
    Er schwieg plötzlich, und die Muskeln seiner Arme zuckten wild. Dann begann er zu schweben und startete von der Rampe aus, flog auf das erkennbare Ende der Halle zu. Geradeaus, wie ein Geschoß.
    »Ihm nach, Männer!« sagte Bontainer.
    Sie flogen weiter. Sie waren beunruhigt und schweigsam, und die Hände der drei SolAb-Männer lagen auf den schweren, stumpfläufigen Hochenergiestrahlern an den Hüften. Von einem Ende der Halle bis zum anderen brauchten sie fünfzehn Minuten.
    Was dann kam, erstaunte sogar Bontainer.
    Zuerst öffneten sich wieder die bekannten Glasplatten, ließen die zwölf Individuen hindurch und schlossen sich wieder, während durch die Ferngläser die Bewegung der Humidors zu sehen war, die über die Treppen an den Seiten des Stegs in den Park glitten und dort weiterhin den Terranern folgten. Dann öffnete sich eine Halle, wohltuend klein, in der an drei Seiten schlanke, kanneliierte Säulen mit viereckigen Kapitellen standen. Ein reichgeschmückter Architrav verband die schneeweißen aufstrebenden Steinpilaster.
    »Wie ein griechischer Tempel«, sagte Dr. Abel Waringer erstaunt.
    Hinter den zwölf Säulen im Blickfeld, also in Fortsetzung der Geraden aus der Richtung des Glasvorsprungs, befand sich eine riesige Pforte. Sie bestand aus zwei plangeschliffenen, verhalten glühenden Kupferplatten, die jeweils zwanzig zu zehn Meter groß waren. Diese beiden Platten trugen in einer Höhe von rund fünf Metern je die Hälfte einer Kugel, die als Flachrelief aus dem Metall herausgearbeitet worden war. Diese Kugel, durch den Trennspalt geteilt, stellte einen Planeten dar.
    Spectorsky trat fünf Meter vor, starrte die Kugel an und drehte sich dann um. Die Gliederung der Expeditionsteilnehmer hatte jetzt etwas von einem sorgfältig einstudierten Ballett.
    »Icho Tolot – meine Herren!« sagte Spectorsky laut und mit der hundertprozentigen Überzeugung des Fachmannes, »diese Kugel stellt einen Planeten dar, den Sie alle kennen.«
    »Aber doch nicht Halut!« donnerte Icho Tolot. Einer seiner Handlungsarme fuhr zu seinem Schädel empor, als habe der Haluter Kopfschmerzen.
    »Nein«, sagte Tomcho. »Es ist nicht Halut. Es ist Lemuria.«
    »Eine Darstellung der Erde vor fünfzigtausend Jahren, Doc?«
    »Sie haben recht«, sagte der Fachmann. »Wir sind vermutlich in der Nähe des großen Geheimnisses gelandet. Icho Tolot! Würden Sie uns diese Türen öffnen? Bitte!«
    »Ich verrate immer mehr, und ich weiß nicht, weswegen«, schrie der Haluter. Die Terraner duckten sich unwillkürlich, als die Schallwellen sich in dem kleineren Raum brachen und wie ein Gewitter klangen. Langsam ging Tolot vorwärts, und es schien immer deutlicher zu werden, daß er litt. Er bewegte sich plötzlich unkontrolliert, seine stämmigen Beine gehorchten ihm nicht mehr, und als er den Punkt überschritt, an dem eben der Anthropologe gestanden hatte, knickte Tolot in den Kniegelenken ein.
    »Was haben Sie, Tolot …?« Bontainer stürzte nach vorn.
    Der Haluter hatte sich

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