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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schreckens«, sagte Waringer.
    Bontainer blieb vor ihnen allen stehen, breitete kurz die Arme aus und sagte scharf:
    »Wir suchen Lemuria. Wir sehen hier andere Völker. Wir fliegen langsam durch diese Gasse hier, und wir beobachten scharf. Aber diese Völker hier gehen uns im Grunde wenig an. Ich werde das Signal zum endgültigen Halt geben. Los, aber nicht zu schnell.«
    Zehn Gestalten erhoben sich vom Boden, schwebten einige Meter darüber hinweg, immer geradeaus. Sie erlebten das gewaltigste Spießrutenlaufen, das ein lebendes Wesen sich vorstellen konnte. Die Hirne, von den Eindrücken überlastet, weigerten sich, mehr zu sehen. Augen schlossen sich gequält. Ohren wurden zugehalten, und auf den Schirmen in der EX-3333 begann ein einmaliges Schauspiel abzulaufen, das Rhodan und die anderen erschütterte.
    Was sahen sie?
    Akt um Akt eines langen, grausigen Dramas, Regisseur war der Krieg. Darsteller waren die Haluter, Hauptdarsteller – denn die Charakterrollen und die Statisterie hatten zahlreiche andere Völker übernommen, die man angegriffen hatte.
    »Sie haben ihre Schreckenstaten in Bild und Ton verewigt«, schrie Dr. Bysiphere durch den Lärm der Projektoren und durch die wechselnden Bilder und Farben hindurch Bontainer zu.
    Das hatten sie.
    Mit wissenschaftlicher Genauigkeit.
    Endlosen Filmberichten über Kämpfe, die auf verwüsteten Planeten stattfanden und diese furchtbaren lebenden Kampfmaschinen von Halut in den Einsätzen zeigten, folgten Bilder und Figuren der bekämpften und ausgerotteten Bewohner. Sie standen auf Sockeln und wirkten so echt, daß die Terraner erschraken, wenn sie zu nahe daran vorbeiflogen.
    »Jeder Planet, der vor diesen fünfzigtausend Jahren angegriffen worden ist, wurde hier katalogisiert!« rief John Sanda und deutete auf die Kugeln, die sich langsam drehten, und auf Schirme, auf denen die Landschaften gezeigt wurden. Es waren Zonen reiner Zerstörung.
    Bontainer hielt vor einem der Standbilder an.
    Es zeigte einen humanoiden, langgliedrigen Typ, in eine Mischung zwischen Raumanzug und Ritterrüstung gekleidet. Zwei Zentimeter, bevor die Fingerspitzen des Psychologen die Gestalt berühren konnten, stießen sie auf ein unsichtbares Hindernis. Die Gestalt war durch ein energetisches Feld geschützt.
    Gigantische Schirmwände wechselten mit schnellen Projektionen ab.
    Kriegsgerät, eigenes und erbeutetes, stand auf Sockeln. Daneben liefen Filme, die diese Dinge in voller Aktion zeigten.
    Es mußte eine Art Selbstquälerei gewesen sein, die jene Vorfahren der heutigen Haluter getrieben hatte, dieses grauenerregende Museum einzurichten. Und die lebenden hunderttausend Haluter scheuten sich, dieses Museum zu betreten. Sie würden es auch nicht betreten können, denn die Ausstrahlungen hinderten sie daran.
    »Die Ausstrahlungen …« sagte Bontainer leise zu sich selbst.
    Welche Ausstrahlungen?
    Jene, die den klaren Verstand Icho Tolots dazu gebracht hatten, Schuldgefühle und Reue zu fühlen für Dinge, die er nicht getan hatte. Aus einem Wesen, dessen Hang zur Auseinandersetzung sprichwörtlich war, war ein hilfloses Häufchen geworden, das vor der unsichtbaren Barriere auf dem Boden lag und sein Elend hinausschrie. Bontainer wußte, daß diese parapsychische Strahlung die Waffe sein konnte.
    War sie es auch?
    Nacheinander sammelten sie sich jenseits dieser Halle.
    »Es ist erstaunlich«, sagte Alvarez. »Das ist Kriegsgeschichte in Perfektion. Und ich komme nicht dahinter, aus welchem Grund die Haluter diese Greuel konserviert haben. Außerdem sind mir in der Halle Dinge eingefallen, die ich längst vergessen hatte. Kindheitserlebnisse. Heute tut es mir leid.«
    »Eine schwache Ausstrahlung dieser unsichtbaren Psychobeeinflussung hat auch uns erreicht«, sagte Fellmer Lloyd. »Vielleicht wird sie schwächer, vielleicht stärker. Dort ist noch ein solcher Saal, teilte mir Sengu eben mit.«
    »Das würde bedeuten, daß wir die gleichen Symptome zeigen, die auch der Haluter aufwies?« Es war Sanda, der gefragt hatte.
    »Das ist gut möglich, John«, erwiderte Bontainer. »Geben wir uns mit dem Erreichten zufrieden, oder dringen wir weiter vor?«
    »Was haben wir im Grunde erreicht?« fragte Bysiphere düster. »Einige Thesen, aber keine Beweise. Außerdem trugen die Kupfertore das Bild unseres Planeten. Können Sie sich entsinnen, hier etwas von Lemuria gesehen zu haben?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Abstimmung«, sagte Bontainer. »Wer dafür ist, daß wir weitergehen, hebt

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