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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wänden befanden sich Vorsprünge in Form runder Plattformen. Sie alle waren durch ein Netz von Treppen mit Stufen verbunden, mit glatten Rampen und mit schmalen Rolltreppen. Der halutischen Version einer Rolltreppe natürlich.
    »Das ist eine riesige Kreuzung«, sagte Icho Tolot. »Ich ahne, daß der Eingang zum Geheimnis sehr tief liegt; ich hörte ein ungenaues Gerücht. Außerdem ist etwa hier Waxo Khanas Haus – natürlich weit über uns. Lassen wir uns auf den Grund des Schachtes fallen, ja?«
    Er schaltete Antigrav und Triebwerk ein und machte den Anfang.
    Bontainer und John Sanda folgten, dann schwebte der Rest langsam wie in einem terranischen Antigravschacht eintausend Meter abwärts in die Stille und durch ein mildes, gelbrotes Licht. Nur die Ränder der Plattformen waren heller ausgeleuchtet.
    Sie landeten in der Mitte des Bodens.
    »Irgendwo hier muß der Eingang zum Raum der Unberührbarkeit liegen, und ich hoffe, daß wir bald darauf stoßen«, sagte Icho Tolot. Dann deutete er, neben Bontainer stehend, nach links.
    »Ein Humidor!« entfuhr es Alvarez.
    Sie drehten sich herum und musterten das Lebewesen.
    »Ein Ding aus der Tiefe, das selten Licht sah und kein Geräusch zu vertragen scheint«, sagte Alvarez hart. Seine Lippen bildeten einen schmalen Strich in einem bronzefarbenen Gesicht.
    Das Wesen wirkte annähernd humanoid.
    Ein weißer, weicher Körper, in der Mitte von einem rockartigen, kurzen Ding aus fließendem Stoff umhüllt. Rund zwei Meter groß, stand der Humidor in einem der kleineren Eingänge jenseits der Kanzel. Zwei sehr lange Arme und zwei ziemlich kurze Beine mit großen, flossenähnlichen Füßen waren weiß und nackt. Sein haarloser Kugelkopf trug auf der Stirn, nach oben ausgerichtet, weiße, etwa zwanzig Zentimeter lange Stielaugen, die wie Fühler von fremdartigen Schnecken wirkten. Dieses Wesen wirkte friedlich und unfähig, mehr zu tun, als zu arbeiten und zu dienen.
    Der Humidor wich zurück, scheu wie ein Tier in der Wildbahn. Die Stielaugen richteten sich verwirrt auf die Terraner, und Bontainer hätte etwas darum gegeben, auf dem Umweg über den Gefühlsorter Oomph Amber die Gefühle des weißen Wesens festzustellen.
    »Seitdem wir die Kapazitäten der industriellen Anlagen drastisch gesenkt haben, sorgen die Humidors dafür, daß keine der Maschinen verrottet«, erklärte Tolot. »Sie haben alles konserviert, reparieren die ausgefallenen Teile und überprüfen ständig jede Kleinigkeit. Es gibt einige Hunderttausend von ihnen unter der Oberfläche Haluts. Die gewaltigen Werften, Bandstraßen, Anlagen und Felder, die Gewächshallen und die Anlagen für die künstliche Witterung hier unten – das alles liegt in den Händen der Humidors. War die Erklärung ausreichend?«
    »Ja«, erwiderte Bontainer, »danke.«
    Langsam begann sich in ihm eine Idee zu formen; je mehr Fakten er bekommen würde, desto sicherer konnte er sein. Vorläufig aber war noch alles unklar. Haluts Geheimnisse waren tief verborgen und durch fünfzig Jahrtausende verschüttet, von der Zeit überwuchert.
    »Wir müssen weiter!« erinnerte DeKamp.
    Als das zornige Aufbrummen der Triebwerke ertönte, wandte sich der Humidor endgültig ab und floh mit schnellen, kleinen Schritten. Er war bald in der Nische des Korridors verschwunden.
    »Sengu«, sagte Bontainer, nachdem er langsamer geworden war und gewartet hatte, bis der Späher aufgeschlossen hatte, »sehen Sie vor uns irgendwelche kennzeichnenden Hohlräume, die Ähnlichkeit mit einer musealen Anlage haben könnten?« Wuriu Sengus Parasinne konnten Wände durchdringen.
    »Am Ende dieses Korridors«, sagte er schnell, »gibt es eine Anlage. Sie besteht aus neun Räumen, kubisch geformt, die nebeneinander und übereinander liegen. Dahinter sind wieder riesige Hallen.«
    Bontainer deutete nach vorn.
    Der Zug schwebte weiter, mit auf Hochleistung gebrachten Triebwerken. Wie lebende Geschosse bohrten sie sich in den lichterfüllten Tunnel. Minuten vergingen, dann endete die letzte Windung des Korridors vor einem labyrinthischen Treppenhaus, das aus lauter schrägen Flächen bestand. Man sah von hier aus mindestens fünf der neun Eingänge.
    Bontainer deutete auf eine Aufschrift.
    »Übersetzen Sie, Tolot!« bat er.
    »Historische Labors. Nummer eins bis neun«, sagte der Haluter kurz. Er wirkte etwas bedrückt, unsicher, fand Bontainer. Er machte sich keine Gedanken darüber, denn er kannte die ungeheuer große Widerstandskraft des Haluters. Er schaltete

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