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Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen

Titel: Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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alle, würden sterben. Vielleicht blieben nur drei oder vier Männer von der FRANCIS DRAKE übrig. Danton würde, falls er zu den wenigen Überlebenden zählte, sein Leben lang diese Tage nicht vergessen können. Das war eine weitere bittere Einsicht, die ihn erschütterte. Falls sämtliche toxikologischen Untersuchungen so endeten wie die erste Testreihe, dann … er dachte diesen Gedanken nicht zu Ende.
    Er blieb neben dem Bett stehen.
    »Woher kommen diese Männer?« fragte er Hatnory, der am Kopfende des Bettes stand und ungeduldig wartete, bis der Mann darin völlig entkleidet war.
    Hamory sagte, ohne den Kopf zu wenden:
    »Ich konnte mir ausrechnen, wann die ersten Symptome der Mangelerkrankungen auftreten. Aus diesem Grund habe ich eine Gruppe von Ärzten und medizinisch gebildeten Männern zusammengestellt, die groß genug ist, um zweimal zwölf Stunden zu arbeiten. Technisch gesehen kann uns nur noch das Ausmaß der Katastrophe überraschen. Mich überrascht allerdings nichts mehr.«
    Danton lehnte sich an einen Medikamentenschrank und tastete mit steifen Fingern seinen Körper ab.
    Er konnte keine Schmerzen spüren, auch keine auffallenden Veränderungen der Leber unter dem glatten Stoff der Bordmontur. Er ahnte, daß Hamory und er sowie die fünf Umweltangepaßten, zu den Überlebenden gehören würden. Der Blutsymbiont konnte die Körperchemie der menschlichen Raumfahrer nicht verarbeiten – und jede Minute konnte einer der anderen Männer hier hereingeschafft werden.
    Ereget Hamory schaltete sein Spezialstethoskop an und beugte sich über den halb bewußtlosen Kranken. Er tastete die Lebergegend ab, winkte kurz und machte einige Aufnahmen mit einem Schirmbildgerät. Dann, nach einer längeren und lautlosen Untersuchung, die nur von dem dumpfen Stöhnen des Kranken unterbrochen wurde, richtete sich der Mediziner wieder auf.
    Er nickte langsam und sagte: »Es ist das, was ich befürchtet habe. Die Leberfunktion ist gestört, und die Bauchspeicheldrüse funktioniert nicht mehr normal. Außerdem ist die Milz stark vergrößert. Ich habe diese Symptome unter den Paraplanten befürchtet, Danton.«
    Roi starrte Hamory an und fragte schnell:
    »Was können wir tun? Wie können Sie helfen?«
    Hamory massierte seine Augen und strich über sein kurzes Haar, dann zuckte er wieder mit den Schultern.
    »Einen Teil der Männer wird die lebendige, vitaminreiche und spurenreiche Nahrung retten. Aber nur einen Teil. Sie und ich und die fünf Umweltangepaßten werden vermutlich nicht erkranken, falls Sie tatsächlich plophosisches Erbgut besitzen. Aber diejenigen Leute, die in aller Eile mit dem Extrakt der Fettpflanze versorgt worden sind, werden reagieren. Diese Reaktion bedeutet qualvollen Tod. Ich habe diesen Mann mit einer so hohen Dosis von Antischmerzmitteln vollgepumpt, daß ein kritischer Wert erreicht wird. Ich brauche Zeit, um zu überlegen – und alles, was wir tun, wird eine Art Wettrennen werden.«
    Hamory suchte eine Folge von Medikamenten aus, die er in die Spritze füllte und überlegte:
    In kurzer Frist lief die Inkubationszeit der Paraplanten endgültig ab.
    Da die Blutsymbionten nicht in der Lage waren, die Nahrung in Verbindung mit dem menschlichen Körper richtig zu verwerten, konnte man sie in bescheidenem Umfang durch gezielte Injektionen spezieller Medikamente unterstützen. Ob es etwas half, war unsicher. Hamory würde tun, was er konnte.
    Er setzte die Spritze an und jagte deren Inhalt in den Kreislauf. Der Kranke rührte sich nicht einmal, und dann wandte sich Hamory an seine Helfer.
    »Männer«, sagte er, und seine Stimme klang ganz anders als zynisch, »ihr werdet jetzt beginnen müssen, eure letzten Kenntnisse zu mobilisieren. Fünfundneunzig Männer unter uns sind sehr gefährdet. Ich bitte euch, in zwei Schichten zu arbeiten. Zieht augenblicklich jeden der Erkrankten aus dem Verkehr, bringt ihn hierher; wir haben genügend Platz. Ich werde mich bis zum Zusammenbruch den Untersuchungen widmen müssen.«
    »Welche Therapie, Hamory?« fragte ein Assistenzarzt, ein junger Mann mit buschigen Augenbrauen.
    »Zuerst hungern lassen. Dann intravenöse Ernährung mit einfachen Elementen, Traubenzuckerinfusionen, Salzlösungen und dergleichen mehr. Vielleicht haben wir eine Chance.«
    »Klar. Wir werden aufpassen.«
    »Wenn ich gebraucht werde«, versprach Hamory, »findet ihr mich hier. Ich werde mich in eines der Notbetten legen und warten. Und jetzt: Zurück zu den toxikologischen

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