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Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen

Titel: Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die ersten Wolkenfetzen trieben dicht unter ihnen dahin. Das Gelände darunter sah nicht gerade sehr einladend aus.
    Es gab Vegetation, aber sie mußte sehr niedrig und geduckt sein; wahrscheinlich hatte sie sich im Verlauf der Entwicklung den ständigen Stürmen angepaßt, um überleben zu können. Sie wuchs nur spärlich und dort, wo es einigermaßen windgeschützt war, nämlich an Osthängen und an den Rändern der Gebirge sowie in breiten Tälern. Großflächige Ebenen mit grünem Pflanzenwuchs waren selten, nur dort, wo die Böschung Schutz bot, gab es Büsche oder Gras.
    Die ersten Orkanstöße trafen die Korvette und brachten sie aus dem Kurs. Kurohara korrigierte sofort, aber er konnte sich nun nicht mehr auf die Automatik verlassen. Er übernahm die Manuell-Steuerung.
    »Wird jetzt brenzlig«, tröstete Olbrich mit wenig Geschick. »Aber wir schaffen es.«
    »Sicher schaffen wir es«, knurrte Kurohara bissig. »Bis jetzt ist noch jedes Schiff wieder heruntergekommen.«
    »Nicht jedes«, warf Kowski pedantisch ein. »Einige treiben noch verloren im Raum. Und wenn sie eines Tages runterkommen, dann landen sie in einer Sonne.«
    »Na, da haben wir es ja direkt noch gut«, ließ sich Olbrich in seinem Optimismus nicht beirren.
    Kurohara achtete nicht auf die Diskussion seiner Offiziere. Er wartete auf das Peilergebnis von Erhel. Die terranischen Notrufe bereiteten ihm mehr Sorge, als er sich selbst eingestehen wollte. Er hatte mit der weidwunden Korvette genug zu tun, als daß er sich auch noch um geheimnisvolle Funkzeichen hätte kümmern können. Aber er kannte auch seine Pflichten. Auf keinen Fall durfte er den geringsten Hinweis auf ein terranisches Schiff in Not ignorieren.
    Brader kam zurück und legte einen Zettel auf den Kontrolltisch.
    »Das sind die Daten, Kommandant. Können Sie etwas damit anfangen?«
    Kurohara erlaubte sich einen kurzen Blick auf die Notiz, ehe er sich wieder der Navigation widmete. Die Korvette war nur noch zehn Kilometer hoch und überquerte mit wenigen Sekundenkilometern Geschwindigkeit ein riesiges Gebirge. Der Kreis besagte, daß es sich nur um eine ungefähre Positionsangabe handelte.
    »Liegt eine knappe Umrundung vor uns«, murmelte Kurohara. »Wir werden es finden. Vielleicht haben wir Glück und entdecken eine windgeschützte Landestelle am Ostrand des Gebirges.«
    Der Interkom unterbrach ihn. Es war Neup Erhel.
    »Die Funkzeichen sind stärker geworden. Kurzwelle. Sie kommen aus der errechneten Position, also gibt es auch nur einen Sender. Er ist jedoch zu schwach, um mehr als einige tausend Kilometer weit gehört zu werden – wenigstens nicht außerhalb der Atmosphäre. Die Energie muß bald verbraucht sein!«
    »Danke, Erhel. Zeichnen Sie alles auf.«
    Die Landschaft veränderte sich nur geringfügig. Einmal überquerten sie einen Ozean, dessen weiße Gischt fast hundert Meter hoch emporgehoben wurde. Es schien unmöglich zu sein, daß sich auf Taifun jemals eine Art Seefahrt entwickeln würde. Selbst die Luftfahrt würde sich unüberwindlichen Schwierigkeiten gegenübersehen. Eine Zivilisation im Sinne der Terraner war so gut wie unmöglich.
    Kurohara drosselte die Geschwindigkeit, als sie sich der errechneten Position näherten. Unter ihnen lag das Gebirge, das schon auf dem Schirm zu erkennen gewesen war. Während die Hänge nach Westen flach und vom Wind abgetragen waren, fielen sie nach Osten oft steil in die Tiefe und bildeten so einigermaßen windgeschützte Stellen, an denen eine Landung ohne Gefahr vorgenommen werden konnte. Wichtig schien es Kurohara nur zu sein, ungefährdet an einen derart sicheren Ort zu gelangen, ohne beim Niedergehen die Triebwerke der Korvette allzusehr zu beanspruchen.
    Fünf Kilometer Höhe, dann nur noch drei.
    Der Orkan ergriff das kleine Schiff und wirbelte es wie einen Spielball hin und her. Mit eisernem Griff hielt der ertrusische Paraplant die Kontrollen fest. So leicht konnte man ihn nicht aus der Ruhe bringen, schon gar nicht, wenn alles davon abhing, daß er nun die Nerven behielt. Weit voraus hatte er den Ostabbruch des Gebirges erkannt. Dahinter lag eine weite Ebene mit einzelnen Höhenzügen, mit Vegetation bedeckt. Und irgendwo dort lag auch die Position des unbekannten Morsesenders.
    Die Gebirgszüge schienen sich unter dem Orkan und dem dahinrasenden Schiff zu ducken, so flach wirkten sie aus der Höhe. Erst die Vergrößerung auf dem Bildschirm verriet, daß die abgetragenen Gipfel immerhin noch zweitausend Meter

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