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Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen

Titel: Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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über der Ebene lagen.
    Nur noch mit Mühe konnte Kurohara der Windturbulenz widerstehen. Er ging tiefer, um den geringen Schutz der Flachhänge auszunutzen, und immer näher kam der Steilabhang, den er aus größerer Höhe erkannt hatte. Dann, als er ihn endlich erreichte, ließ er die Korvette einfach durchsacken.
    Von einer Sekunde zur anderen herrschte Windstille, aber oben rasten noch immer die Wolkenfetzen nach Osten, der aufgehenden Sonne entgegen. Kurohara atmete auf. Zwar lag die Senderposition noch immer gut zwanzig Kilometer entfernt draußen in der Ebene, aber das war im Augenblick nicht seine größte Sorge. Wichtig war es, die Korvette sicher zu landen.
    Der Hang fiel fast senkrecht in die Tiefe, mehr als tausend Meter. Im Windschatten wucherte die Vegetation, aber felsige Stellen verhinderten an anderer Stelle jeden Pflanzenwuchs. Eine solche Stelle schien dem Paraplanten zur Landung besonders geeignet.
    Ohne Andruckneutralisatoren und nur mit Hilfe des teilweise arbeitenden Antigravitationsfeldes näherte er sich senkrecht dem Felsplateau, das sich knapp fünfzig Meter am Rand der Ebene erhob. Es lag in absoluter Windstille, vom Steilhang des Gebirges geschützt.
    Mit einem harten Ruck setzte die Korvette FD-4 auf.
    Das Summen des Antriebs verstummte, als Kurohara alle Hebel in ihre Ausgangsstellungen zurückwarf und sich erleichtert zurücklehnte. Fragend sah er seine Offiziere an.
    »Einwandfreie Landung«, lobte Olbrich anerkennend. »Hätte keiner von uns geschafft.«
    »Bin ich froh«, gestand Kowski. »Ich glaubte schon, wir würden am ersten Berg zerschellen. Guter Platz übrigens.«
    Kurohara blickte auf den Bildschirm, und sein Gesicht blieb ausdruckslos.
    »Das wollen wir erst einmal abwarten«, sagte er ruhig.

8.
    Vierundzwanzig Stunden lang hatte sich nichts in der FD-4 gerührt. Kurohara hatte für diese Zeitspanne absolute Ruhe und Erholung befohlen, damit die erschöpfte Mannschaft wieder zu Kräften kam. Seiner Meinung nach wäre es völlig sinnlos gewesen, unmittelbar nach der Landung mit Reparaturarbeiten oder der Suche nach dem geheimnisvollen Sender zu beginnen.
    Im Schiff bewegten sich nur die Arbeitsroboter und kontrollierten die Schäden. Bei einem Ausfall der lebenswichtigen Klimaanlage hätten sie sofort Alarm gegeben, aber die Ruhe der Freifahrer wurde durch nichts gestört.
    Über das Schiff hinweg rasten die Stürme. Die Sonne versank im Westen hinter dem Gebirge, es wurde Nacht. Ein wenig ließ der Wind nach, aber als der Morgen graute und die Sonne aufging, kam auch wieder der Orkan. Er konnte dem gelandeten Schiff nichts anhaben, solange er seine Richtung nicht änderte.
    Die windstille Zone reichte bis etwa dreihundert Meter in die Ebene hinein. Dort wurde dann die Vegetation auch wieder spärlicher, die unmittelbar am Rand des kleinen Plateaus begann. Zugleich begann damit aber eine seltsame Erscheinung in der Bodenformation, die von oben her nicht zu erkennen gewesen war.
    Die ganze Ebene war mit einem Grabensystem durchzogen, das untereinander in Verbindung stand. Es ließ sich nicht genau feststellen, ob die mannstiefen Gräben natürlichen Ursprungs waren oder nicht. Sie mochten von reißenden Wildbächen stammen, die zu gewissen Zeiten vom Gebirge stürzten und sich ihren Weg in die Ebene bahnten – aber nach ausgetrockneten Flußbetten sahen die Gräben eigentlich nicht aus. Dafür fehlten zu viele typische Anzeichen – Ablagerungen, Geröll, Böschungen.
    Also hatte man sie künstlich angelegt.
    Aber wer …?
    Marata galt als der klügste Mann seines Stammes, der etwa zweihundert Yreks zählte. Als ihm seine Späher die Ankunft der fliegenden Kugel berichteten, hatte er sich sofort mit den Tapfersten der Sippe auf den Weg gemacht, um die Fremden zu beobachten.
    Die Yreks glichen kleinen Gorillas, waren bis zu einem Meter und zwanzig Zentimeter groß, sehr breit, besaßen einen schwarzen Pelz und als Kontrast ein fast schneeweißes Gesicht. An Händen und Füßen saßen sechs Zehen mit besonders kräftig ausgebildeten Daumengliedern, die sich hervorragend zum Anklammern eigneten. Zum Überleben auf einer Welt ewiger Stürme war das besonders wichtig.
    Zwei große, starr sitzende Facettenaugen ermöglichten ein Blickfeld bis zu hundertachtzig Grad. Ihre Kleidung bestand aus Lendenschürzen, die unter den Beinen zusammengebunden wurden und so eine Art Hose bildeten. Jeder Yrek schleppte einen Wurfspieß mit sich, dessen enormes Gewicht ein Abtreiben im Sturm

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