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Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen

Titel: Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Immerhin liegt seine Kreisbahn aber so nahe der Sonne, daß erträgliche Temperaturen herrschen dürften.«
    »In keinem Gefängnis herrschen erträgliche Temperaturen«, philosophierte der Astrogator. »Übrigens habe ich soeben einen Mond entdeckt, der den Pseudomars umkreist. Viel zu groß für den kleinen Planeten, würde ich sagen. Beinahe lunarer Durchmesser.«
    »Pst!« flüsterte Randta. »Ich glaube, man versucht die Tür aufzubekommen. Verschwinden wir, bevor man uns erwischt!«
    Deutlich hörte jetzt auch der Astrogator das Knacken der elektronischen Schottverriegelung. Die Gurrads draußen bekamen jedoch die Tür nicht auf. Dafür hatten die beiden Freifahrer gesorgt. Doch sobald die Posten die Geduld verloren, würden sie das Schloß zerschießen.
    Randta und der Astrogator rafften die Symbolfolien und Auswertungsdiagramme zusammen, verstauten sie in den Taschen ihrer Kleidung und liefen zu der Strickleiter, die aus der Deckenöffnung herabhing.
    Tusin Randta gab dem Astrogator ein Zeichen, er solle vorausklettern.
    Sobald der Mann in der Deckenöffnung verschwunden war, folgte Randta ihm.
    Hinter seinem Rücken flog krachend das Schott auf. Zwei Gurrads drangen in den Raum ein und schrien ihm Befehle zu.
    Gleichzeitig traf ein schmerzhafter Schlag das linke Bein des Dritten Offiziers. Der Wirkungsstrahl einer Lähmwaffe.
    Randta klammerte sich krampfhaft am Rand des Deckenluks fest. Er fühlte, wie die Lähmung auf seinen ganzen Unterleib übergriff. Da fühlte er sich an den Schulterkreuzgurten gepackt und hochgerissen.
    Unter ihm knallte das Luk zu.
    Der Chefastrogator schleifte den Dritten Offizier durch den Geheimgang des Zwischendecks, öffnete einen ebenfalls geheimen Antigravschacht und stieß Tusin Randta hinein. Der Schacht führte in einen Wirtschaftsraum der Bordklinik.
    Der Astrogator verschloß die Öffnung sorgfältig, dann sah er sich nach einem Fluchtweg um. Für seine Schulterbreite von 1,60 Meter war der Antigravschacht zu eng. Andererseits würde es über dem Zwischendeck bereits von alarmierten Gurrads wimmeln.
    Die Lage schien hoffnungslos.
    Als er das Fauchen der Thermowaffen hörte, mit denen die Gurrads sich ein Loch in die Decke brannten, lief er zum Deckenluk der Reserveortungszentrale zurück.
    Behutsam öffnete er die Verriegelung und lauschte.
    Kein Laut drang von unten herein.
    Er spähte hinunter.
    Tränen der Wut stiegen ihm in die Augen. Die Gurrads hatten die Ortungsstation zerstört. Ausglühende Computerbänke knisterten, und aus dem Block des Hypertasters drangen beißende Qualmwolken.
    Hinter ihm brachen die Verfolger durch die Decke ins Zwischendeck ein.
    Der Astrogator zögerte nicht länger. Wartete er, wurde er ergriffen. Hier besaß er wenigstens noch eine geringe Chance.
    Er ließ sich durch die Öffnung gleiten und prallte schwer auf den Boden.
    Immer noch war kein Gurrad zu sehen.
    Er riß eines der Handlöschgeräte von der Wand neben dem Schott und stürmte auf den Flur.
    Erleichtert stellte er fest, daß es im Flur von Freihändlern wimmelte. Es war nicht schwer, sich unter sie zu mischen. Die Menge schob ihn förmlich in Richtung Zentrale vorwärts, vorbei an einigen Gurrads, die mißtrauisch sein Löschgerät musterten, es dann aber wohl als harmlos einstuften. Jedenfalls trafen sie keine Anstalten, ihn zu ergreifen.
    Frechheit siegt! dachte sich der Astrogator, als er die Kommandozentrale betrat.
    Er schleuderte sein Löschgerät einem der Gurrads vor die Füße und brüllte:
    »Warum habt ihr die Ortungsnebenstelle zerstört? – Löschen ist sinnlos geworden, König«, meldete er Roi Danton, der ihn aus zusammengekniffenen Augen musterte.
    Hakkaz Sharet trat vor und blickte den Chefastrogator mißtrauisch an.
    »Was hatten Sie in der Ortungsnebenstelle zu suchen? Dort ist vor kurzem illegal gearbeitet worden …«
    »Was ich dort zu suchen hatte …?« fragte der Astrogator mit gespielter Entrüstung. »Mein Herr, ich gehöre zur Löschmannschaft. Wenn es irgendwo brennt, muß ich hingehen.«
    Das schien Sharets Mißtrauen zu dämpfen.
    Der Astrogator stampfte auf Danton zu und meldete:
    »Ich bitte, mir in der Klinik ein Beruhigungsmittel verabfolgen zu dürfen. Meine Nerven sind über Gebühr strapaziert.«
    »Einverstanden«, erwiderte Roi Danton knapp.
    Er hatte verstanden, was der Astrogator damit gemeint hatte. Natürlich würde er nicht zur Bordklinik gehen, sondern sich in einem stillen Winkel des Schiffes der Auswertung seiner Unterlagen

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