Silberband 044 - Alarm für die Galaxis
fasse.«
Er lächelte ironisch, als er Atlans unwilliges Stirnrunzeln bemerkte.
»Ich möchte nicht unbescheiden sein, meine Herren, aber diese fünfundsiebzig Minuten ersparen uns viele Stunden späterer Diskussionen, wenn jeder konzentriert zuhört und danach Ergänzungsfragen stellt.«
»Worum ich dringend ersuche«, ergänzte Perry Rhodan.
Nachdem jeder Mann sowie die acht Baykalobos Platz genommen hatten, begann Oberstleutnant Algur mit seinem Vortrag.
Es stellte sich heraus, daß der strategisch-technische Planungsstab zusammen mit der großen Bordpositronik mehrere Rahmenpläne mit allen erforderlichen mutmaßlichen Einzelheiten vollgestopft hatte, so daß die führenden Offiziere des Flaggschiffs eigentlich durch keine Situation mehr überrascht werden konnten. Selbst solche Kleinigkeiten wie es die Bewaffnung und Ausrüstung jedes einzelnen Mannes der geplanten Einsatzkommandos waren, waren nicht vergessen worden.
Der Plan enthielt aber auch einen vollkommen neuen Faktor: Für kein einziges eventuelles Einsatzkommando war Perry Rhodan vorgesehen!
Ditmond Algur schien Rhodans Protest vorhergesehen zu haben, denn er fügte seinen Ausführungen hinzu:
»Ihr Name wurde nicht willkürlich von mir ausgelassen, Sir. Die Berechnungen sind lediglich über die Dauer des Einsatzes ausgedehnt worden und führten zu dem Schluß, daß die Person des Großadministrators bei jedem der möglichen Kampfeinsätze entbehrlich sei, nicht aber als materiell und ideell führende Kraft für die Erhaltung des Solaren Imperiums.«
Perry Rhodan hörte mit verkniffenem Gesicht zu. An seinen Schläfen traten deutlich die Zornesadern hervor. Dennoch beherrschte er sich. Mit gepreßter Stimme entgegnete er:
»Ich habe zahllose Einsatzkommandos geführt, bevor Sie überhaupt auf die Welt kamen, Oberstleutnant. Meinen Sie nicht auch, daß es Ihnen nicht zusteht, über meine Person zu verfügen?«
Algur blickte ihm gelassen in die Augen. Ebenso gelassen erwiderte er:
»Es steht Ihnen selbstverständlich frei, den Plan in dieser Beziehung zu ändern. Aber meine Pflicht ist es, alle möglichen Konsequenzen zu berücksichtigen und meiner Verantwortung nicht aus Gründen des persönlichen Respekts vor Ihnen auszuweichen. Deshalb wiederhole ich noch einmal: Ihre Beteiligung an den geplanten Einsätzen ist absolut unnötig; gemessen an der Bedeutung Ihrer Person für den Zusammenhalt des Imperiums wäre sie sogar unverantwortlich. Das wär's.«
Rhodan wollte von seinem Sessel auffahren, aber Atlans Hand legte sich schwer auf seine Schulter.
»Oberstleutnant Algur hat völlig recht, Freund«, erklärte der Lordadmiral energisch. »Er hat nichts anderes gesagt als das, was ich – und nicht nur ich – dir immer wieder vorgehalten habe. Und ich sage dir: Du wirst entweder Plandisziplin wahren, oder ich kündige dir die Freundschaft!«
Perry Rhodan schluckte hörbar. Dann holte er tief Luft und erklärte:
»Das ist nicht mehr nötig.« Er lächelte matt. »Ich werde also Plandisziplin üben. Oberst Akran, wann können wir aufbrechen?«
»In etwa einer Stunde, Sir. So lange dauert es, bis ich den genauen Kurs detailliert berechnet und in die Navigationsgehirne eingegeben habe.«
»Gut, also dann …« Rhodan sah auf das helle Rechteck der Zeitansage. »… Start um null Uhr vierzehn.«
»Auf der CREST V während des Linearflugs mit Kurs auf die Sonne Huas, am 14. Juni 2437 Erdzeit, 2 Uhr 31. Roi Danton spricht. Die Entscheidung ist gefallen. Wir werden den Planeten Baykalob aufsuchen und – wie ich hoffe – das Geheimnis der Baramo-Eier enträtseln. Bisher verlief der Flug ohne Zwischenfälle. Die CREST V hat im Verlauf der ersten Linearetappe dreihundert Lichtjahre zurückgelegt. Die zweite Linearetappe soll uns vierhundertdreißig Lichtjahre näher an Huas heranbringen.
Die relativ kurzen Linearetappen sind notwendig, um die Gegend, die wir betreten, so gut wie möglich zu erkunden und eine Zunahme des Fremdschiffsverkehrs so früh wie möglich zu erkennen.
Zweifellos ist Baykalob von der Ersten Schwingungsmacht gut abgeschirmt worden. Deshalb müssen wir uns anschleichen, denn eine vorzeitige Ortung könnte unser Unternehmen zum Scheitern verurteilen.
Die wichtigste Entscheidung der letzten Lagebesprechung aber scheint mir zu sein, daß mein Vater sich endlich den begründeten Argumenten nicht mehr verschlossen hat und auf eine Beteiligung an den geplanten Einsätzen verzichtet.
Ich bin froh und glücklich darüber,
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