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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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machte, war das Ausbleiben einer entsprechenden Nachricht aus Loorock. Rhodan hatte versprochen, ihn sofort zu informieren, wenn sich etwas ereignen sollte. Vielleicht, versuchte sich Deighton zu beruhigen, hatte Rhodan bisher noch keine Gelegenheit gefunden, sein tragbares Funkgerät zu benutzen. Es war immerhin denkbar, daß er noch mit den Mutanten verhandelte.
    In der nahe gelegenen Siedlung war es während der gesamten Nacht nicht ruhig geworden. In keinem der Gebäude waren die Lichter ausgegangen. Die Kolonisten beschäftigten sich nach wie vor mit dem Problem Loorock. Nachdem keiner der ausgeschickten Kundschafter zurückgekehrt war, rechnete man mit irgendeiner Schreckensbotschaft in den frühen Morgenstunden. Inzwischen waren in der Siedlung ein paar Beamte aus Welshire eingetroffen, die eine Expedition nach Loorock ausrüsten sollten.
    Deighton hatte diese Einzelheiten von einem der Spezialisten erfahren, der sich vor einer Stunde kurz in der Siedlung umgesehen hatten. Ansonsten wußten die Kolonisten weniger als die Raumfahrer.
    Deighton umrundete ruhelos das Lager. Er entfernte sich jedoch niemals so weit, daß er außer Hörweite geriet. Er wollte sofort zugegen sein, wenn das Funkgerät ansprach.
    Plötzlich hörte er Geräusche. Er blieb stehen und zog die Waffe. Vielleicht näherten sich ein paar Siedler ihrem Lager. Es war ausgeschlossen, daß man sie entdeckt hatte, denn in der Siedlung gab es keine Ortungsgeräte. Es mochten ein paar Männer sein, die keinen Schlaf fanden und deshalb einen Spaziergang unternahmen.
    Deighton glaubte die Schritte von zwei Personen unterscheiden zu können. Die Unbekannten näherten sich dem Lager. Obwohl durch den Deflektor vor einer Entdeckung geschützt, zog Deighton sich hinter einen Busch zurück.
    Er sah einen Scheinwerfer aufblitzen, dann sagte eine ihm bekannte Frauenstimme: »Dort drüben sind sie!«
    Deighton schaltete seinen Deflektor aus und trat hinter dem Busch hervor. Zwei schattenhafte Gestalten wurden sichtbar. Der Lichtschein eines Scheinwerfers traf Deightons Gesicht. Er blinzelte.
    »Ah, der neue Abwehrchef persönlich«, sagte Tipa Riordan und humpelte auf Deighton zu. An ihrer Seite näherte sich ein stämmig aussehender Mann, dessen Gesicht Deighton im Halbdunkel nicht erkennen konnte.
    »Wie kommen Sie hierher?« fragte Deighton aufgebracht.
    »Das könnte ich ebensogut Sie fragen«, erwiderte Tipa Riordan. »Aber wenn Sie es unbedingt wissen wollen: Ich bin hier, um meine Belohnung abzuholen.«
    Deighton sagte verächtlich: »Ich finde Ihr Verhalten widerlich.«
    Tipa kicherte.
    »Ich habe Sie zu den Mutanten geführt, wie ich es versprochen hatte«, erinnerte sie. »Dafür bekomme ich einen Zellaktivator.«
    »Die Mutanten leben noch«, erwiderte Deighton heftig. »Rhodan verhandelt in diesem Augenblick mit ihnen.«
    »Das glauben Sie«, sagte Tipa. Sie ging an Deighton vorbei, ohne sich um ihn zu kümmern. Ihr Begleiter folgte ihr lautlos. Am Rande des Lagers hockte sich Tipa auf den Boden. Sie schien die Absicht zu haben, hier auf den Ausgang der Ereignisse zu warten.
    Deighton fühlte sich elend. Tipa Riordan war eine geheimnisvolle Frau. Woher bezog sie ihre Informationen? Deighton konnte nichts gegen sie unternehmen. Im Augenblick konnte er überhaupt nichts tun. Nur warten.
    Er krümmte sich vor Schmerzen am Boden zusammen und hoffte, daß jetzt alles schnell vorübergehen würde. Noch immer standen die Mutanten mit verzerrten Gesichtern am Lift und beobachteten ihn und die beiden weiter im Gang gegen den Tod kämpfenden Männer.
    Dann, als das Ende unmittelbar bevorstand, rettete eine Instinkthandlung Nos Vigelands Leben.
    Seine Hand fuhr in die Tasche und umschloß den Sender. Die Mutanten schienen zu fühlen, daß ihnen tödliche Gefahr drohte, denn der Druck, den sie auf Vigelands Gehirn ausübten, nahm noch zu.
    Vigeland hatte gerade noch die Kraft, den Sender einzuschalten.
    Im Blut der Mutanten verwandelte sich die Substanz, die sie mit den Speisen an Bord der RODENSTAAD eingenommen hatten, in wenigen Sekundenbruchteilen zu einem tödlichen Gift um. Der bisher harmlose Stoff bewirkte, daß sofort sämtliche Nervenfunktionen der Mutanten gelähmt wurden. Hinzu kam noch die Säurewirkung des Toxikums. Das organische Zellgewebe im Körper der Kranken wurde zersetzt. Die Zellaktivatoren konnten diesen Prozeß nicht aufhalten.
    Vigeland fühlte, wie der Druck in seinem Gehirn nachließ. Die Mutanten sanken vor dem Lift

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