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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wischte ihm mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn. Atlan blickte verwirrt um sich.
    »Es ist alles vorbei«, sagte Rhodan. »Dein Extrahirn hat sich wieder einmal gemeldet. Du brauchst jetzt Ruhe.«
    »Ich habe über die Second-Genesis-Krise berichtet, nicht wahr?« erkundigte sich Atlan und holte tief Atem.
    »Ja«, sagte Rhodan. Er stand noch völlig im Bann von Atlans Erzählung. Alte Wunden waren neu aufgerissen worden.
    Atlan stützte sich auf seine Ellenbogen. Einer der Raumfahrer brachte einen Becher Wasser. Rhodan half dem erschöpften Arkoniden beim Trinken.
    Atlan wischte sich mit dem Handrücken über den Mund.
    »Es muß einen Grund geben, warum sich mein Extrahirn ausgerechnet jetzt gemeldet hat«, sagte er nachdenklich. »Es muß irgendwelche Zusammenhänge geben.«
    »Zweifellos«, stimmte Rhodan zu. »Aber du sollst dich jetzt nicht anstrengen. Ich will nicht, daß du dir in diesem Zustand den Kopf zerbrichst.«
    Atlan schien ihn nicht zu hören. Er dachte angestrengt nach. Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck, und er ergriff Perry Rhodan am Arm.
    »Ich weiß, wodurch die Reaktion meines Gehirns ausgelöst wurde«, sagte er. »Die Ereignisse auf Vinzsa erinnerten mich an die Katastrophe von Ragulot. Die Kolonisten, die damals Loorock zerstörten, handelten aus dem gleichen Antrieb wie jene, die den Terror auf Vinzsa auslösten.«
    »Du hast recht«, sagte Rhodan. »Das ist die Erklärung.«
    Ohne sich um Rhodans Proteste zu kümmern, erhob sich der Arkonide und ging mit unsicheren Schritten auf und ab.
    »Damals wie heute waren Mutanten für die Ereignisse verantwortlich«, sagte er. »Die vom Gen-Wahnsinn befallenen Mutanten lösten die gleiche Zerstörungswut unter den Kolonisten aus wie jetzt Ribald Corello.«
    Rhodan antwortete nicht. Er wußte, daß Atlan bereits den gleichen Verdacht hatte, der ihm selbst während der Erzählung des Arkoniden gekommen war.
    »Glaubst du, daß die Ähnlichkeit der Ereignisse Zufall ist?« fragte Atlan.
    »Nein.« Rhodan schüttelte den Kopf.
    »Da alle acht Mutanten tot sind, gibt es nur eine Erklärung«, sagte der Arkonide gedehnt. »Willst du, daß ich sie ausspreche?«
    »Nur zu!« forderte Rhodan den Arkoniden auf. »Ich nehme an, daß es dich erleichtert, darüber zu sprechen.«
    »So ist es«, sagte Atlan.
    Er kehrte zu seinem Platz zurück und ließ sich dort nieder. Er fühlte, daß er von allen Männern der Zentrale angestarrt wurde. Er schluckte ein paarmal, bevor er mit sehr leiser Stimme sagte: »Ribald Corello ist das Kind Gevoreny Tatstuns und Kitai Ishibashis.«

30.
Zwei Wochen später
    Der menschliche Riese war etwa zweieinhalb Meter groß und hatte dicke säulenartige Beine. Er trug einen terranischen Kampfanzug, aber keine sichtbaren Waffen. Sein Gesicht – seine beiden Gesichter waren deutlich zu erkennen. Sie schimmerten grünlich.
    Ranchold, der Jäger, hatte sich hinter Büschen verborgen. Er hielt noch immer den Atem an, als er die beiden Köpfe betrachtete. Sie schienen sich kaum bewegen zu können, denn die vier Augen waren starr auf die Lichtung gerichtet, wo der Twiesel seinen Gegner erwartete. Das sechsbeinige, tigerähnliche Raubtier mit dem kostbaren Fell hatte bereits zum Sprung auf den Jäger angesetzt gehabt, als der Riese auf der Lichtung erschien.
    Zwei Köpfe …! dachte Ranchold und versuchte, seine Erinnerung aufzufrischen. Es gab ein Wesen mit zwei Köpfen, das wußte er. Ein Mutant der Solaren Abwehr – als das Solsystem noch existierte. Aber das war schon eine Weile her. Er lebte bereits auf Anchorot, 22.370 Lichtjahre von der Erde entfernt, als er die Gerüchte vom plötzlichen Verschwinden des Sonnensystems vernahm. So recht wollte er nicht daran glauben, aber im Grunde ging es ihn auch gar nichts mehr an. Er war Kosmischer Jäger und frei.
    Zwei Köpfe …?
    Ranchold verhielt sich ganz ruhig und wartete.
    Der Twiesel war gefährlicher als der Riese mit den zwei Köpfen. Wenigstens nahm er das an.
    Jetzt hatte auch das Tier den Eindringling in sein Revier bemerkt. Bewegungslos stand es neben dem von Ranchold erlegten Gefährten und starrte das Wesen mit den zwei Köpfen an. Nur die Ohren zuckten; und die Schwanzspitze. Die Hinterläufe spannten sich zum überraschenden Sprung. Ranchold wußte, wie gefährlich dieser Ansprung sein konnte. Ein Twiesel konnte vom Stand aus mehr als zwanzig Meter weit springen, und er kannte keinen Fall, bei dem er sein Ziel verfehlt hätte.
    Die beiden Köpfe ließen das

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