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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tier nicht aus den Augen, als der eine mit kaum sichtbaren Lippenbewegungen sagte:
    »Was meinst du, Iwanowitsch, ob er angreift, oder ob er es sich doch anders überlegt?«
    Der linke Kopf wurde leicht geschüttelt.
    »Der überlegt es sich nicht anders, Iwan. Es wird besser sein, wir verdrücken uns.«
    »Verdrücken? Wegen so einer Raubkatze mit dem Fell eines Chamäleons? Kommt ja gar nicht in Frage. Ich will das Fell haben.«
    »Dann mußt du aber das Tierchen mit den Händen umbringen, sonst leidet das Fell. Aber ich fürchte, dazu wird er uns keine Zeit lassen. Nur noch einige Sekunden, dann springt er.«
    »Schade«, murmelte der rechte Kopf und konzentrierte sich erneut auf den Angreifer.
    Ranchold saß noch immer in seinem Versteck. Er wußte doch nicht so recht, wen er mehr fürchten sollte – den Twiesel oder den unbekannten Fremden mit den zwei Köpfen.
    Iwan und Iwanowitsch – jetzt wußte er es. Das war Goratschin, der sogenannte Zünder, wahrhaftig einer von Rhodans Mutanten. Was suchte der ausgerechnet hier auf Anchorot?
    Viel wußte Ranchold nicht von ihm. Kalzium- und Kohlenstoffatome konnte er durch bloßes Anschauen und kraft seines mutierten Geistes zur Kernexplosion zwingen. Er konnte also einen Gegenstand – auch einen organischen – ansehen und explodieren lassen. Genau dosiert, von der kleinsten Stichflamme bis zur Vernichtungsdetonation.
    Ein unheimliches Wesen, unfaßbar und unbegreiflich.
    Und jetzt stand es auf einer Urwaldlichtung des Planeten Anchorot einem Twiesel gegenüber.
    In dieser Sekunde wußte Ranchold, daß er sich geirrt hatte.
    Goratschin war gefährlicher als ein Twiesel.
    Der Twiesel allerdings wußte das nicht. Auf dieser Welt gab es für ihn keinen Gegner, mit dem er es nicht aufgenommen hätte, außer der Technik des Menschen natürlich. Gegen die kam auch er nicht an.
    Seine Beine federten ihn ab, und in gestrecktem Flug schoß er auf den Doppelkopfmutanten zu, ohne jedoch sein Ziel völlig zu erreichen. Mitten im Flug flammte sein Körper plötzlich auf, als habe ihn ein Blitz getroffen. Es war keine spontane Kernreaktion, sondern ein relativ langsamer Verbrennungsprozeß, der mindestens eine halbe Sekunde dauerte.
    Der verkohlte Rest fiel auf die Lichtung.
    »Schade um das Fell«, sagte Iwanowitsch, der Jüngere.
    »Besser seins als das unsere«, erwiderte Iwan trocken.
    Goratschin, der Besitzer der beiden Köpfe, kam näher. Er betrachtete die Reste des Tieres, dann Rancholds Falle und schließlich das sorgfältig zusammengelegte und unbeschädigte Fell des anderen Kadavers.
    »Ein Jäger«, stellte Iwanowitsch fest. »Frische Spuren. Er muß noch ganz in der Nähe sein.« Der linke Kopf Goratschins drehte sich ein wenig zur Seite und sah in Rancholds Richtung. »Wird der aber einen Schreck bekommen haben, als er uns sah – wenn er uns sah.«
    Iwan rief laut:
    »He, raus aus den Büschen, Jäger! Wir tun Ihnen nichts. Aber vielleicht können Sie uns … eh, mir helfen.«
    Ranchold wußte, daß es wenig Sinn haben würde, sich auch weiterhin verborgen zu halten. Der Mutant würde ihn früher oder später ja doch finden. Er stand auf und kam auf die Lichtung. Das Gewehr hielt er noch immer entsichert in der Hand.
    »Hier bin ich – Jäger Ranchold. Ich habe gesehen, was passiert ist. Sie gehören zur Spezialtruppe des Solaren Imperiums, ein Mutant. Wie kommen Sie hierher?«
    Iwanowitsch grinste seinem Zwillingskopf zu.
    »Ziemlich keck, der kleine Kerl, was?« Er sah Ranchold wieder an. »Woher kennen Sie uns?«
    »Wer kennt Sie nicht?« kam die Gegenfrage prompt und sicher. »Zumindest hat jeder von Ihnen und Ihren Fähigkeiten gehört. Ich bin kein Gegner des Solaren Imperiums – falls es noch eins gibt. Man hört so merkwürdige Dinge in letzter Zeit.«
    »So horcht man kleine Kinder aus«, erklärte ihm Iwan. »Wenn es mich und meinen kleineren Bruder gibt, dann gibt es sicher auch noch das Solsystem, nicht wahr? Man hat Ihnen Märchen berichtet. Wäre ich sonst hier?«
    »Wollen Sie Twiesel jagen?« Ranchold deutete auf den verbrannten Rest des Tieres. »Wenn Sie das aber so machen, werden Sie nie einen Pelz erbeuten.«
    »Die Absicht haben wir auch nicht, Jäger Ranchold. Aber es könnte sein, daß Sie auf Anchorot sehr bald Hilfe benötigen. So wie Sie vom angeblichen Verschwinden des Solsystems hörten, erfuhren wir einiges über Dinge, die sich angeblich hier auf dieser Welt abgespielt haben sollen. Wie war das mit den Pelzlagern bei

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