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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie das Unternehmen abblasen? Das Ding unter uns wird weiterhin ticken, tacken, strahlen oder Gott weiß was tun. Vielleicht explodiert es auch eines Tages. Sir, meine Zeit ist kostbar!«
    »Ich komme«, entschied der Erste Gefühlsmechaniker. »Wie weit sind Sie unter den Meeresgrund vorgestoßen?«
    »Knapp zehntausend Meter. Da die Meeressohle im Tonga-Graben achttausendsiebenhundert Meter unter der Wasseroberfläche liegt, haben wir uns demnach schon fast neunzehntausend Meter vom Licht der Sonne entfernt. Die Temperaturen sind vor Ort auf hundertzwanzig Grad Celsius angestiegen. Der Materieaushub und seine Ablagerung wird schwierig. Bringen Sie sich einen guten Schutzanzug mit. Ich erwarte Sie, Sir. Die letzte Entscheidung müssen Sie treffen. Ich … Augenblick bitte, hier kommen neue Meldungen.«
    Der Ingenieur drehte der Bildaufnahme den Rücken zu. Lautsprecher sprachen an. Die Stimme des Sprechers war bei dem ständigen Heulen und Rauschen nicht zu verstehen. Hasselet wendete sich wieder der Aufnahme zu. Das Mikrophon hielt er dicht vor die Lippen.
    »Da haben wir den wunden Punkt. Fünfzig Meter tiefer wird ein riesiger Hohlraum geortet. Anscheinend ein Labyrinth. Die vulkanische Tätigkeit nimmt zu. Ich befürchte, daß wir magmaführende Schichten oder unter Hochdruck stehende Blasen anschneiden. Ich werde die beiden in Reserve gehaltenen Feldzonentürme zusätzlich einsetzen.«
    »Ich weiß zwar nicht, was Sie darunter verstehen, aber ich hege keine Zweifel an der Richtigkeit Ihrer Maßnahme. Haben Sie noch andere beglückende Nachrichten vierzehn Tage vor der Wahl des neuen Solaren Parlaments und des Regierungschefs?«
    Hasselet lachte. Seine Gesichtshaut bildete tausend Runzeln und Fältchen.
    »Nein, ich lasse Sie in Ruhe. Was hört man vom Großadministrator?«
    »Wenig. Wenn aber eine Nachricht ankommt, könnte man weinen. Die Bewohner der freien Systemplaneten scheinen von Rhodans Rundreise des guten Willens nicht viel zu halten. Außerdem durchkreuzt er mir ständig die ausgeklügelten Sicherheitsmaßnahmen. Würden Sie vergleichsweise einem Tiefseeungeheuer die Hand schütteln? Na also. Ich bin in einer Stunde bei Ihnen, Doc. Ende …«
    Der SolAb-Chef schaltete ab. Er trat zu dem Panoramafenster seines Arbeitszimmers und schaute über das neue Terrania hinweg. Weit westlich startete ein Kurierkreuzer der Flotte. Es war die AGANON; ein schnelles Verbindungsschiff für Nachrichten, die man dem Hyperfunk nicht anvertrauen konnte.
    Galbraith Deighton, ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann mit markanten Gesichtszügen, lauschte mit seinen außergewöhnlichen Sinnen auf die emotionellen Schwingungen der Menschenmassen, die weit unter ihm die Hochstraße der solaren Hauptstadt bevölkerten.
    Deighton war als sogenannter Gefühlsmechaniker in der Lage, die Schwingungsimpulse menschlicher Gehirne zu erfassen und aus ihnen die jeweilige Gemütsstimmung herauszulesen. Dennoch war er kein Mutant, sondern nur ein Mensch, der von Geburt an die Veranlagung zur Schulung auf der Emotio-Akademie nachgewiesen hatte.
    Zehn Minuten später saß der Abwehrchef in seinem Luftgleiter. Ziel war ein Sektor des Pazifischen Ozeans. Die Bohrstelle lag auf hundertvierundsiebzig Grad westlicher Länge und zweiundzwanzig Grad südlicher Breite südsüdöstlich der Tonga-Inselgruppe.
    Es war seit fast einem Jahrtausend bekannt, daß dort die ehemalige Westküste des versunkenen Erdteils Lemuria gelegen hatte.
    Als daher vor Monatsfrist ein Forschungs-U-Boot mit einem neuentwickelten Thermolot in der Tiefsee auffallende Temperaturunterschiede feststellen konnte, war Deighton hellhörig geworden. Die alten Lemurer hatten der neuen Menschheit schon mehr als einmal Erbstücke präsentiert, die sich bei näherer Begutachtung als äußerst gefährlich erwiesen hatten.
    Niemand wußte genau, was sich in den Abgründen des Meeres verbarg. Die Lemurer hatten während der halutischen Großoffensive vor etwa fünfzigtausend Jahren wahrhaft gigantische Untergrundbauten errichtet. Dabei waren sie bis zu zehntausend Meter in die Tiefen ihres Erdteils vorgedrungen. Man hatte Bunkeranlagen aller Art, Waffenmagazine, unterirdische Fabrikationsanlagen und Materialdepots von enormen Ausmaßen entdeckt.
    Nun hatte der Meeresboden, ehemals stabiles Festland, im Tonga-Graben zu strahlen begonnen. Nach der ersten Thermoortung waren geringfügige Energieechos aufgefangen worden. Sie waren um so stärker geworden, je weiter die von Deighton

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