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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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können. Vielleicht wartete er auf das oftmals geschilderte Knacken in den Verbänden, oder auf das Tosen einbrechender Wassermassen. Der Kommandant beruhigte ihn erneut mit dem Hinweis, noch kein Tiefseefahrer hätte jemals einen Druckkörper-Bruch bewußt vernehmen können, denn in diesen Tiefen geschähe es so schnell, daß ein klares Erkennen des bevorstehenden Todes nicht mehr möglich sei.
    Galbraith Deightons Sorgen waren unbegründet. Der Terkonitstahlkörper des Bootes hätte den sechsfachen Wasserdruck ertragen können.
    Aus der Schwärze der Wassermauer schälte sich plötzlich ein gleißendes Pünktchen hervor. Je näher das Tiefseeboot kam, um so deutlicher wurde die Lichtquelle erkennbar.
    Die Technik hatte den gefürchteten Druck längst besiegt. Vier Feldzonentürme, schwimmende und tauchfähige Hochenergiestationen mit mächtigen Fusionsmeilern und Schirmfeldprojektoren, hatten über der Bohrstelle ein wasserabweisendes Energiefeld geschaffen.
    Es hatte das nasse Element verdrängt und eine halbkugelige Hohlblase mit einer lichten Weite von dreihundert Meter und einer Höhe von hundertfünfzig Meter entstehen lassen.
    Darin standen die Bohrgeräte, die Unterkünfte der Techniker, die Filterstation und was der technischen Einrichtungen mehr waren. Helles Licht täuschte den Eindruck einer in der Tiefsee aufgegangenen Sonne vor.
    Der Rudergänger riß plötzlich den Knüppel nach vorn. Deighton sah eine Unterwasserschlucht auf sich zukommen. Gleichzeitig vernahm er einige Kommandos, die er nicht verstand. Das Boot kam mit aufheulender Maschine und dicht über dem Boden der Schlucht zum Stillstand. Die leuchtende Energieblase war nur noch teilweise zu sehen.
    »Was gibt es?« erkundigte er sich verwirrt. Er spürte die Nervenanspannung der anderen Männer.
    »Annäherungsverbot, Sir. Doktor Hasselet ist anscheinend durchgestoßen. Dabei kann es zu Schwierigkeiten kommen. Ein vernünftiger Mann geht dann sofort in Deckung.«
    Der Abwehrchef beherrschte sich. Er schwieg auch noch, als ein schrilles Pfeifen aufklang, dem gleich darauf ein donnerndes Geräusch folgte.
    »Gut, das ist die Abgasschleuse«, schrie der Kommandant. »Hasselet muß eine unter Druck stehende Blase angeschnitten haben. Wahrscheinlich mit dem Sondendesintegrator. Wir haben die letzten zehn Meter bis zu dem georteten Hohlraum mit kleinem Gerät durchstoßen.«
    Es dauerte noch zehn Minuten, bis das Boot wieder Fahrt aufnahm. Von da an war Deighton überzeugt, daß die Aquanauten ihr Handwerk verstanden.
    Vor dem schwimmenden Diskus öffneten sich die Tore einer röhrenförmigen Hochdruckschleuse aus Terkonitstahl. Sie mündete in dem Röhrenfeld. Das Boot glitt hinein, wurde magnetisch verankert und somit fest mit dem Schleusenboden verbunden.
    Deighton lauschte schon wieder. Das Wasser wurde nicht etwa aus der Röhre hinausgepumpt, sondern man ließ es in die Energieblase abfließen. Dort sammelte es sich in einem Entspannungsbehälter, wurde verdampft und durch die Hochenergiefelder der Aushubschleuse wieder in den Ozean entlassen.
    Deighton betrat endlich das Land unter dem Meeresspiegel. Weiter vorn, im Mittelpunkt zwischen den rumorenden Feldzonentürmen, stand der schwere Desintegrator, dessen Strahl den molekularen Verband jeglicher Materie auflöste.
    Eine ›Bohrung‹ im althergebrachten Sinne war es nicht. Der staubförmige Aushub des Strahlers wurde in der benachbarten Thermoanlage vergast und durch die Aushubschleuse unter hohem Druck ins Wasser abgeblasen.
    Deighton fand Dr. Hasselet im gepanzerten Steuerstand des Desintegrators. Der Lärm wurde so heftig, daß er sich die Ohren zuhielt.
    Hasselet winkte und deutete auf einen Techniker, der mit einem Schutzanzug bereitstand.
    Der Gefühlsmechaniker legte ihn an, lauschte mit seinen geschulten Sinnen gewohnheitsmäßig auf die emotionellen Schwingungen der hier arbeitenden Männer und setzte dann beruhigt den schalldicht schließenden Helm mit der eingebauten Funksprechanlage auf.
    Es war alles in Ordnung. Deighton empfing lediglich stärker werdende Impulse, die von nervlicher Anspannung zeugten.
    »Hasselet spricht. Hören Sie mich, Sir? Hier unten kann man sich nur über Funk verständigen.«
    »Die Verständigung ist gut, Doc. Bin ich zu spät gekommen?«
    »Keineswegs. Wir sind soeben mit dem Fünf-Meter-Projektorkranz durchgebrochen. Das Labyrinth stand unter Überdruck.«
    »Wie – da unten gibt es noch Luft?«
    Hasselet stieß ein kurzes Lachen aus. Es klang

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