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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unterzutauchen und dem Verfolger zu entkommen.
    Hinzu kam noch ein Grund:
    Der Robotkommandant wußte, daß der Versuch zwecklos war.
    Seit seinem Start von dem Planeten Salem, auf dem er Hogaltan geladen hatte, beziehungsweise nach der zweiten Linearetappe, hatte er diesen Versuch unternommen. Der geheimnisvolle Verfolger war ihm selbst durch den Linearraum unbeirrt gefolgt. Die ganze Hoffnung des Posbis konzentrierte sich auf die letzte Etappe, die er doppelt so lang wie alle bisherigen ansetzte und programmierte. Sie führte ihn direkt bis kurz vor das Ziel.
    Seine Taktik schien richtig gewesen zu sein. Von dem hartnäckigen Verfolger war nach der Rückkehr ins Normaluniversum nichts zu sehen gewesen. Der Posbi entschloß sich also, weiterhin sein Ziel anzusteuern, obwohl er die damit verbundene Gefahr einer Entdeckung des Solsystems kannte. Notfalls konnte er noch immer, wenn der Unbekannte wieder auftauchte, einfach weiterfliegen.
    Die Orterschirme blieben leer. Das grellstrahlende Objekt, das der BOX über Tausende von Lichtjahren gefolgt war, konnte nicht festgestellt werden. Trotzdem blieb die höchste Alarmstufe bestehen.
    Nicht nur die Entdeckung des verschwundenen Sonnensystems stand auf dem Spiel, sondern auch die wertvolle Ladung des Posbiraumers. Hogaltan war ein geringfügig hyperstrahlendes Element, das als Zusatz für wichtige Metallegierungen verwendet wurde. Es wurde nur auf Riesenplaneten mit extrem hohen atmosphärischen Druckverhältnissen gefunden.
    Salem war ein solcher Planet. Aber er war fast fünfundzwanzigtausend Lichtjahre von der Erde entfernt.
    Der Posbi verringerte seine Geschwindigkeit noch weiter, denn er näherte sich den unsichtbaren und nicht zu ortenden Beobachtungsstationen in der Nähe des Planeten Merkur.
    Die Messungen konnten auch bei größter Exaktheit niemals so genau sein, daß ein direkter Anflug der Zeitschleuse möglich war. Selbst die relativ langsame Eigenrotation der Milchstraße war in die Berechnungen einbezogen worden, da sie die Stellung des Solsystems ständig veränderte. Doch auch hier gab es geringfügige Abweichungen, die nicht einkalkuliert werden konnten.
    Schließlich wurde die Fahrt ganz aufgehoben. Relativ zur galaktischen Rotation stand der Posbi unbeweglich im Raum – und wartete.
    Die Funkgeräte waren auf Empfang geschaltet, aber noch kam kein Signal über die Lautsprecher. Die Bildschirme blieben dunkel. In der Orterzentrale lief der Erkennungsdienst auf höchsten Touren. Im Umkreis von Lichtjahren gab es kein Objekt, das sie nicht hätten erfassen und identifizieren können.
    Der Verfolger hatte sie anscheinend verloren.
    Aber dann, nach zwei Minuten ergebnislosen Wartens, geschahen zwei Dinge gleichzeitig.
    Rhodans temporale Beobachtungsstationen nahmen Kontakt auf, und der unheimliche Verfolger erschien auf den Orterschirmen von BOX-23114.
    Es war reiner Zufall, daß Perry Rhodan gerade vierundzwanzig Stunden vor diesen Ereignissen den Merkur aufsuchte. Seit der Inbetriebnahme des Antitemporalen Gezeitenfeldes am 30. Oktober 3430 und der damit verbundenen Isolation des Solsystems stellte Rhodan zu seiner Überraschung fest, daß ihm auf einmal mehr Zeit blieb, sich um die internen Verhältnisse auf der Erde und innerhalb des Systems selbst zu kümmern. Es kam oft vor, daß er die Planeten besuchte und mit den gewählten Vertretern dieser Welten sprach.
    Am Himmel der Erde und der übrigen acht Planeten gab es keine Sterne mehr, nur noch die Sonne und die Planeten selbst. Sie standen vor dem Hintergrund eines düsterroten Glühens, das aus dem Hyperraum stammte.
    Und doch gab es durch die Temporalschleuse noch eine Verbindung zurück in die ursprüngliche Gegenwart und damit zum Universum.
    Am Ende des Zeittunnels befand sich das Zeitfenster, verbunden mit Beobachtungsstationen, die zwar in der Normalzeit verankert waren, jedoch vom hyperenergetischen Streuungsfluß der Schleuse derart eingehüllt wurden, daß ihre Ortung von draußen her unmöglich wurde.
    Die kleinen Satelliten vermittelten optische Eindrücke durch die Temporalschleuse in die Zukunft, so daß Rhodan stets in der Lage war, von Merkur aus, wo er sich fünf Minuten in der Zukunft aufhielt, hinaus in die Jetztzeit zu blicken, Ortungen vorzunehmen und näher kommende Objekte genau zu identifizieren.
    So auch jetzt.
    »Ein Posbi, Sir. Hat sich soeben gemeldet, allerdings auf ungewöhnliche Art. Ein Notruf, Sir.«
    Rhodan sah auf die Bildschirme.
    »Ein Notruf, Major Igenberg?

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