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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Argyris war ihm kein Unbekannter. Aber diesmal schien der alte Hüne etwas ganz Außergewöhnliches vorzuhaben.
    Dennoch fühlte sich Dabrifa nicht beunruhigt. Man würde selbstverständlich dem Freifahrerboß einen geharnischten Protest gegen die Einblendung seines Programms in das von Hypervideo Dabrifala schicken, doch ansonsten konnte man von dem Freihändler kaum Sensationen erwarten. Deshalb trafen die nächsten Worte des Kaisers den Imperator wie ein körperlicher Schlag.
    Dabrifa sprang auf und starrte haßerfüllt auf den Bildschirm.
    »… hat Perry Rhodan mich in seiner Eigenschaft als demokratisch gewählter und von der solaren Menschheit bevollmächtigter Großadministrator als seinen politischen Erben und als politischen und wirtschaftlichen Erben der solaren Menschheit eingesetzt …«
    Anson Argyris hielt einen Bogen bläulich schimmernder Folie hoch, so daß sie von den Aufnahmekameras erfaßt wurden. Dabrifa erkannte, daß es sich um Carrudos-Folie handelte, ein nahezu unzerstörbares und teures Material mit einer ganz besonderen Eigenschaft: Es zeichnete das individuelle Gehirnimpulsmuster derjenigen Person auf, die ihre Handfläche mindestens zehn Minuten lang dagegen preßte.
    Imperator Dabrifa brauchte nicht lange hinzusehen, um das Gehirnimpuls-Siegel Perry Rhodans zu erkennen; er hatte es oft genug studiert, um eine Lücke in dem Psychogramm seines größten Gegenspielers zu finden.
    »Brief und Siegel des Großadministrators können selbstverständlich von Interessenten kontrolliert werden«, fuhr Kaiser Anson Argyris fort. »Außerdem existiert eine Mehrfachaufzeichnung von Perry Rhodans Testament, dessen wirtschaftlicher Teil ebenfalls kontrolliert werden kann.«
    Man konnte Imperator Dabrifa einen skrupellosen Demagogen, Diktator und Menschenverächter nennen – sein Geist arbeitete mit der seltenen Klarheit des Genies. Im Grunde genommen ahnte er bereits jetzt, was den einleitenden Worten des Freihändler-Patriarchen folgen würde. Er trat schnell zum Empfänger und drückte eine Schaltleiste nieder. Damit sorgte er dafür, daß jedes weitere Wort Argyris' von einer speziellen Auswertungspositronik gespeichert und anschließend genauestens analysiert wurde.
    Mit maskenhaft starrem, totenbleichem Gesicht hörte Dabrifa zu, wie Anson Argyris die Vorgeschichte seiner ›Erbschaft‹ erzählte. Demnach hatten sowohl Perry Rhodan als auch die betreffenden Wissenschaftler des Solaren Imperiums rechtzeitig erkannt, daß dem Solsystem Gefahr aus der Vergangenheit drohe.
    Um Dabrifas Lippen spielte ein wissendes Lächeln.
    Durch seinen Geheimdienst kannte er zahlreiche jener Fakten, die der Freihändler-Kaiser soeben erzählte.
    »Immerhin …«, fuhr Anson Argyris fort, »… war es Rhodan noch gelungen, zahlreiche Geheimplaneten als Nachfolge-Wirtschaftszentren der Menschheit auszurüsten. Unter kaum vorstellbarem Kostenaufwand wurde das Wirtschaftspotential des Solsystems an anderen Orten neugeboren. Neugeboren auch im Sinne der Technologie, die selbstverständlich nach dem neuesten Stand von Wissenschaft und Forschung geschaffen wurde.
    Leider gelang es nicht mehr, das Gros der Menschheit zu retten. Die Katastrophe trat zu früh ein. Aber die wirtschaftliche Nachfolge war gesichert. Ich darf allen Menschen der Galaxis mitteilen, daß die Produktion auf den Geheimplaneten inzwischen angelaufen ist. Alles das, was Sie bis vor rund dreizehn Monaten von den solaren Planeten bezogen haben, können Sie ab sofort in gleicher Qualität, zu kleineren Preisen und zu absolut verläßlichen Terminen von Olymp geliefert bekommen.«
    Dabrifas Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse.
    Der Imperator stand breitbeinig vor dem Empfangsgerät, die Arme vor der Brust verschränkt. Seine Zähne kauten gedankenlos auf der Unterlippe.
    Das Blut rauschte in Dabrifas Ohren. Zuerst hatte der Diktator Ärger und Neid verspürt, dann sogar so etwas wie Triumph. Das war, als er daran dachte, dem alten Patriarchen ›sein‹ Erbe wegzunehmen und es für das Imperium Dabrifa arbeiten zu lassen.
    Doch je länger Anson Argyris sprach, desto mehr mußte Dabrifa einsehen, daß er Rhodans Voraussicht unterschätzt hatte. Der Freihändler-Patriarch machte seinen Zuhörern klar, daß die Chancen für Räuber verschwindend gering waren.
    Imperator Dabrifa erlebte die Übertragung vom Planeten Olymp. Er sah, wie in dem gigantischen Transmitter die raumschiffgroßen Container gleichsam am Fließband materialisierten und von

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