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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hervorgerufen wurden die Unfälle, wenn die blauweiß strahlenden Schutzschirme aus neutralisierender Energie versagten.
    Noch niemand aber hatte bisher einen Accalaurie zu Gesicht bekommen. Niemand wußte, woher die Antimateriewesen kamen.
    Derbolav de Grazia entsann sich, in einem Buch gelesen zu haben, daß die einstige irdische Menschheit sich bis ins letzte Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts mit der Frage der Nutzung von Antimaterie befaßt hatte: zur Energieerzeugung, zum Antrieb von Raumschiffen und nicht zuletzt zur Herstellung von Vernichtungswaffen. Es sollte einige brauchbare Ansatzpunkte gegeben haben, bevor Perry Rhodan auf dem Erdmond mit arkonidischen Raumfahrern zusammengetroffen war. Die Arkoniden besaßen etwas, was die terranischen Wissenschaftler sich nicht einmal von der Verwertung der Antimaterie erhofft hatten: Raumschiffe mit Überlichtantrieb. Innerhalb weniger Jahre lernte die Menschheit um. Man vergaß die Forschungen über Antimaterie, denn die Technik der Arkoniden vermochte alles zu erzeugen, was der Mensch brauchte. Er benötigte die Antimaterie nicht mehr.
    Diese Gedanken wirbelten nur wenige Sekunden lang durch Derbolavs Gehirn, während er verzweifelt nach einer Möglichkeit suchte, seine ROSSA OBERA zu retten.
    »Greifen sie euch an?« fragte er.
    Juan Mellone-Grazia wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Noch nicht, aber sie haben das Schiff praktisch umzingelt. Wir können nicht fliehen, wenn sie es nicht gestatten. Es sind dreißig Energieblasen.«
    Er sah einen Moment lang weg, dann stieß er in panischer Angst hervor:
    »Sie schließen dichter auf, Chef! Ich versuche, sie in der Atmosphäre Mavericks abzuhängen!«
    »Nein!« schrie Derbolav de Grazia. »Das wirst du nicht tun. Die ROSSA OBERA hält das nicht aus; ihr alle wärt verloren. Hör zu, Juan …«
    Er merkte, daß sein Stellvertreter abgeschaltet hatte. Derbolav schickte Alarmsignale zur ROSSA OBERA. Doch sein Vetter meldete sich nicht mehr.
    »Dieser Narr!« entfuhr es Derbolav. »Was er wagt, ist glatter Selbstmord. Die Accalauries greifen bestimmt nicht an, wenn man sich passiv verhält.«
    Er blickte wild auf die Topschirme, die die Außenwelt oberhalb des Gleiters zeigten.
    Die Atmosphäre war undurchdringlich für die normalen Aufnahmegeräte. Temperatur und Druckunterschiede, Gasreaktionen und Staub verzerrten das Sonnenlicht. Augenblicklich sah es so aus, als stünden drei flachgedrückte Sonnen über dem Planeten; vorhin hatte Derbolav sogar fünf Sonnen gesehen.
    Cerf stieß einen Fluch aus, als in der Atmosphäre ein kometengleiches Aufleuchten erschien. Einige Prospektoren begannen zu beten. Derbolav de Grazia vermochte nur nach oben zu starren. Er hatte das Empfinden, als verwandle sich sein Kopf in einen Eisblock.
    Aus der kometenhaften Erscheinung lösten sich kleine Glutbälle und zerstoben. Der größte Teil des Raumschiffs schien zusammenzuhalten, umgeben von ionisierten Gasmolekülen.
    Derbolav schaltete die Energiekissen an und startete den Gleiter. Eine vage Hoffnung gaukelte ihm vor, er könne einige seiner Leute aus den Trümmern retten. Mit erträglicher Beschleunigung steuerte er das Fahrzeug auf die vermutliche Absturzstelle zu.
    Der Pilot des zweiten Gleiters stellte keine überflüssigen Fragen. Er folgte dem Patriarchen unaufgefordert.
    Nach zwanzig Minuten Fahrt gingen vor den beiden HUS-Gleitern schwarzverbrannte, ausgeglühte und seltsam verdrehte kleinere Trümmerteile herunter. Sie segelten in der dichten bodennahen Atmosphäre sanft wie welke Blätter auf einer terrestrischen Welt.
    Die Gleiter hielten an.
    Etwa zehn Minuten später kam etwas Großes, Dunkles aus dem Himmel geschwebt. Es drehte sich fortwährend und sah deshalb einmal so aus wie ein verunglückter Pfannkuchen, ein andermal wie die unvollendete Plastik irgendeines Idioten, der sich für einen Künstler hielt.
    Hundert Meter vor Derbolavs Gleiter senkte es sich auf die stahlharte Oberfläche Marvericks herab – und zerbröckelte, zerknitterte und platzte im Zeitlupentempo. Die Außenmikrophone übertrugen grauenhafte Geräusche.
    Dann lag der schaurige Überrest eines Schiffswracks still.
    Derbolav de Grazia setzte dreimal zum Sprechen an. Dreimal mußte er aufgeben. Beim viertenmal endlich gelang es.
    »Wer mitkommen will«, sagte er rauh, »der soll sich mir anschließen. Ich sehe nach, ob dort noch jemand lebt.«
    »Dort lebt keine Bakterie mehr, Chef«, bemerkte Cerf Sidor tonlos.
    Derbolav sah ihn an,

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