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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als wollte er ihn umbringen, dann zuckte er mit den Schultern.
    »Es muß getan werden, Cerf.«
    »Nein, Chef!« meldete sich der Pilot des zweiten Gleiters. »Wir müssen fliehen. Die Accalauries greifen an!«
    »Was …?« schrie Derbolav.
    Er legte den Kopf in den Nacken, als er jetzt ebenfalls die flackernde Helligkeit bemerkte. In den mittleren Schichten der Atmosphäre waren acht blauweiß strahlende Sonnen aufgegangen. Glutschweife hinter sich schleppend, stießen sie tiefer. Soeben erschien ein neuntes Licht, ein zehntes und elftes …
    Der Patriarch preßte die Lippen zusammen.
    Hatten nicht alle Beobachter von Accalauries immer berichtet, die Schiffe der Antimateriewesen würden nur äußerst vorsichtig in Planetenatmosphären eindringen? Das war auch leicht einzusehen, denn je schneller sie flogen, mit um so mehr Normalmaterieteilchen stießen sie zusammen.
    Diese hier aber stürzten sich mit selbstmörderischer Kühnheit in die Extrematmosphäre eines Hochdruckplaneten.
    Derbolav dachte an die Wirkung einer Antimaterie-Materie-Explosion.
    »Umkehren!« befahl er entschlossen. »Wir müssen versuchen, uns im Ynkelonium-Bergwerk zu verstecken. Nur die Pulsationstriebwerke benutzen; Impulsemissionen lassen sich zu leicht anmessen!«
    Er wendete den Gleiter auf der Stelle, schaltete das Pulsationstriebwerk hoch. Das Fahrzeug schwankte auf seinen Energiekissen, dann kämpfte es sich durch die Atmosphäre.
    Alarmiert blickte Derbolav de Grazia auf seine Kontrollen, als der Gleiter einen Satz nach vorn machte und der Bug sich neigte. Doch die starken Antigravprojektoren arbeiteten einwandfrei.
    »Der Boden bricht auf, Chef«, sagte Cerf Sidor gelassen und deutete auf den Subbeobachtungsschirm.
    Derbolav beschleunigte stärker, bevor er einen Blick darauf warf. Unwillkürlich richteten sich seine Nackenhaare auf, obwohl beide Gleiter die Gefahrenzone bereits wieder verließen.
    Hinter ihnen wölbte sich der bisher starre Boden ruckweise um einige Meter, bildete eine Beule von einem Kilometer Durchmesser. Risse überzogen das Gebilde; aus ihnen quoll gelbrotes Magma in kleinen Schüben. Es sah aus, als wälzten sich Hunderte von glühenden Schlangen aus einer heißen Herdplatte.
    »Ein Vulkanausbruch á la Maverick!« rief Erlenmar über die Hyperkomverbindung.
    Der Patriarch nickte.
    Fasziniert beobachtete er das Naturschauspiel. Die glühenden Magmawülste mußten unter kaum vorstellbarem Innendruck stehen, sonst hätten sie sich niemals gegen den Außendruck durchsetzen können. Allmählich flossen sie zu einem blasenwerfenden Glutsee zusammen, während der aufgebrochene Boden zurücksank und eine Mulde bildete.
    »Was machen die Accalauries?« fragte Derbolav Sidor.
    »Sie scheinen etwas zu suchen«, antwortete der Meßtechniker. »Zwei stehen unbeweglich über der Absturzstelle des Schiffes, drei haben uns auf Parallelkurs mit großem Abstand überholt, eine Energieblase kommt hinter uns auf einer Spiralbahn herab. Von den übrigen Accalauries ist nichts mehr zu sehen.«
    »Sie haben uns offenbar nicht bemerkt«, sinnierte Derbolav. »Das ist gut.«
    »Du vergißt etwas, Chef«, wandte Sidor ein. Es klang ziemlich kläglich. »Selbst wenn wir den Accalauries entkommen, mit den Gleitern können wir Maverick nicht mehr verlassen.«
    »Nur nicht nervös werden«, gab der Patriarch zurück. »Es gibt immer einen Ausweg – und wenn nicht …« Er zuckte die Schultern. »Ein Prospektor balanciert stets auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod.«
    Vor den Gleitern tauchte ein Glutozean auf. Seine Oberfläche bewegte sich kaum merklich.
    »Ich denke, wir können es riskieren«, murmelte Derbolav de Grazia und steuerte den Gleiter direkt über den Ozean.
    Cerf Sidor sog scharf die Luft ein, doch alles ging gut. Die Energiekissen glitten sanft und doch kraftvoll über die Glut hinweg. Einige hundert Meter weiter rechts gab es einige grelle Explosionen. Sie fanden wenige Meter über dem Glutmeer statt; ihre Ursache war nicht zu erkennen.
    »Was explodiert dort?« fragte de Grazia den Meßtechniker ungehalten. »Na los schon! Du wirst doch deine Instrumente ablesen können.«
    Sidor zuckte zusammen, las aber gehorsam die Instrumente ab.
    »Knallgas, Chef«, berichtete er. »Ab und zu steigen offenbar Sauerstoffblasen aus dem Magma, vermischen sich mit dem Wasserstoff der Atmosphäre zu Knallgas, das von der Hitzestrahlung der Glut zur Explosion gebracht wird.«
    »Verrückt!« entfuhr es Derbolav.
    Er atmete auf,

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