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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in Ideallage verklemmt war.
    »Bugtriebwerke an!« schrie er Erlenmar zu, während er bereits den Leistungshebel nach vorn schob. »Überprüfe deinen Horizont, mein Junge. Die ›schwarze Wand‹ ist nichts anderes als die Oberfläche von Maverick, und eben sind wir noch mit dem Bug voran darauf zugerast.«
    Er geriet in Schweiß, als er mit allen Tricks darum kämpfte, den Gleiter wieder in Horizontallage zu bringen und einen zu harten Aufprall zu vermeiden. Doch anscheinend war die Katastrophe von der Natur des Planeten selbst verhindert worden; aufsteigende Konvektionsströme hatten den Fall des Gleiters verzögert.
    Endlich war es geschafft.
    Der Boden des Fahrzeugs stieß krachend gegen stahlharten Fels; die Landestützen knirschten verdächtig, als der Rumpf einige Male hin und her schaukelte. Dann lag der Gleiter fest.
    »Ihr seid fast an Ort und Stelle gelandet, Chef«, meldete Juan Mellone-Grazia von der ROSSA OBERA. »Ich empfange eure Peilzeichen klar und deutlich. Knapp fünfhundert Kilometerchen hat es euch abgetrieben.«
    »So!« machte Derbolav de Grazia trocken. »Fünfhundert Kilometerchen …« Er lachte kurz. »Du hast keine Ahnung, wie es hier aussieht, lieber Vetter. Die Atmosphäre hier unten ist unbeschreiblich. Von einem Gas im normalen Sinn kann man nicht mehr sprechen. Ich wette, wenn ich eine Motorsäge hätte, könnte ich die ›Luft‹ in exakt quadratische Blöcke schneiden.«
    Er schabte nachdenklich mit dem Handrücken über die Bartstoppeln an seinem Kinn.
    »Ich fürchte, ohne eure Hilfe werden wir nicht auskommen, Juan. Gib mir bitte die genaue Richtung zum Bergwerk an und kontrolliere laufend unsere Fortbewegung. Bei der geringsten Abweichung schreist du, klar?«
    »Klar, Chef. Achtung, hier sind die Angaben, die ihr braucht.«
    Derbolav hörte aufmerksam zu. Falls die Peilimpulse nicht verzerrt wurden, waren die beiden HUS-Gleiter ungefähr fünfhundert Kilometer nördlich der Position des Bergwerks gelandet. Zwischen ihnen und dem Ziel lagen drei flache Bergrücken, einige Glutseen, eine Schlucht von unbestimmbarer Tiefe und eine Ausbuchtung des großen Glutozeans, der ihnen als Geländemarke gedient hatte. Alles in allem keine unüberwindlichen Hindernisse. Es würde nur Zeit kosten – und vielleicht einige Umwege.
    »Hast du mitgehört, Erlenmar?« fragte er.
    Der Pilot des zweiten Gleiters bestätigte.
    »Gut!« sagte Derbolav. »Wir werden uns jetzt in Richtung Süden in Marsch setzen. Du hältst dich dicht hinter mir. Flughöhe nicht über ein Meter. Alles andere wird sich von Fall zu Fall ergeben.«
    Er schaltete die Energiekissen ein. Die Fusionsmeiler fuhren automatisch hoch, da sie sich nach der erforderlichen Leistung orientierten. Quälend langsam stieg der Gleiter, kämpfte sich zentimeterweise gegen einen ungeheuren Druck empor.
    »Hinunter ging es besser«, kommentierte Cerf Sidor ironisch.
    »Das kann man wohl sagen«, gab der Patriarch zurück. »Mit der Schwerkraft von Maverick wird dieser Gleiter spielend fertig; ich wollte, es gäbe auch ein wirksames Mittel gegen den Luftdruck.«
    Wenige Sekunden später tauchte vor dem Gleiter eine dunkelgraue Wand auf. Sie sah aus wie eine massive Mauer aus porösem Bauplastik.
    Derbolav überprüfte die Kontrollen. Die Mauer näherte sich mit einer Geschwindigkeit von mehr als vierhundert Stundenkilometern, und das bei dieser unglaublich dichten Atmosphäre!
    »Sofort landen, Erlenmar!« schrie er. »Ein Staub- oder Sandsturm vor uns. Fest verankern und Schwerkraftneutralisatoren desaktivieren!«
    Er verringert die Leistung der Energieprallkissen. Augenblicklich sank der Gleiter zu Boden. Die Landestützen verankerten ihn und sicherten ihn gegen ein Umkippen.
    Unterdessen war die dunkelgraue Mauer näher gekommen. Derbolav de Grazia erkannte nun hellgraue Schleier, die ihr voraus Wehten. Der Fuß der Sand- oder Staubmassen wanderte schneller. Offenbar holte die Schwerkraft des Planeten den Sand rasch wieder zurück, und die nachdrängenden Massen von oben zwangen die Basis dazu, nach vorn auszuweichen. Dadurch kam es zu dem Sturm.
    »Achtung, Männer!« rief er. »Ich schalte jetzt die Schwerkraftneutralisatoren langsam bis auf Null herunter. Bereitet euch auf die Tortur vor.«
    Er betätigte den Schwerkraftregler. Im gleichen Moment fühlte er, wie sich eine imaginäre Last auf ihn herabsenkte – wie die Hand eines Riesen, die mehr und mehr zudrückte …
    Derbolav atmete keuchend. Vor seinen Augen kreisten farbige

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