Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
überrascht, zeigt aber keine Angriffsabsichten. Das könnte unsere Chance sein.«
    Srp war so erschrocken, daß er vorerst keinen Ton hervorbrachte. Er kannte ja die Ambitionen seines Kommandanten, nur paßte ihm die Tatsache nicht, daß er ausgerechnet jetzt mit einem Beiboot auf einem felsigen und lebensfeindlichen Planeten hockte. Wenn Shban auch nur die geringste Unüberlegtheit beging, waren sie alle verloren.
    »Wenn ich auftauche, könnte das mißverstanden werden, Mitare.«
    »Und wenn ich überraschend flüchten muß, bleibst du dort, was?« Shbans Stimme wurde schärfer. »Du beginnst sofort mit dem Aufstieg, beeilst dich jedoch nicht sonderlich. Die Fremden müssen optisch wahrnehmen, daß wir keine Furcht empfinden, sondern nur vorsichtig sind. Wir erhalten laufend Funksendungen und senden zurück. Aber sie scheinen uns nicht zu empfangen.«
    Srp zog die Greifarme der Energieblase ein und verstärkte deren Antigravfeld. Langsam stieg er nach oben, vorbei an den Steilwänden des Gebirges, bis er den höchsten Gipfel unter sich liegen sah.
    Über ihm war der Himmel.
    Die Sonne war inzwischen untergegangen, so daß er mit dem bloßen Auge das Schiff Shbans erkennen konnte. Es zog langsam in östlicher Richtung und Srp erhöhte seine Geschwindigkeit und veränderte den Kurs, damit er das Rendezvous nicht verpaßte.
    Als er nur noch hundert Kilometer schräg unter seinem Mutterschiff war, hielt er verblüfft die Luft an. Nicht weit von der grellweißen Energieblase entfernt war auf einmal ein anderes Licht, aber es war nicht weiß, sondern erstrahlte in allen Farben des Spektrums und setzte sich aus Hunderten verschiedener Farbpunkte zusammen. Wie ein zusammengedrücktes Universum mit nur ein paar Dutzend Metern Durchmesser.
    Shban sagte über Funk:
    »Siehst du es, Falln Srp? Es ist das andere Schiff, und ich glaube, sein Kommandant will uns optische Zeichen geben.«
    »Es sieht gut und friedlich aus«, gab Srp widerwillig zu. »Hoffentlich kannst du mich jetzt aufnehmen. Ich bin bald dort.«
    Der Physiker Falln Srp mußte zugeben, daß die Fremden in dem Kugelraumschiff sehr deutlich und unmißverständlich ihre friedlichen Absichten kundtaten. Die farbige Lichtsymphonie war eindeutig als Wunsch nach Verständigung anzusehen, daran konnte kein Zweifel bestehen.
    Aber das war es nicht, was Srp beunruhigte. Er wußte, wie gefährlich Kontakt mit der Materie des anderen Universums sein mußte. Die Fremden wußten das auch. Warum also setzten sie ihr Leben aufs Spiel? Nur aus Neugierde? Oder hatten sie einen Grund?
    Vielleicht sogar einen sehr zwingenden, der das hohe Risiko rechtfertigte?
    Srp mußte sich auf das Einschleusmanöver konzentrieren und verlor den buntleuchtenden Kugelraumer aus dem Blickfeld. Er atmete erleichtert auf, als er das Beiboot endlich verlassen konnte und eilte, so schnell er konnte, in die Kommandozentrale zu Shban.
    Der Accalaurie saß vor dem großen Ovalschirm und betrachtete die buntleuchtende Kugel wie ein Naturwunder. Ab und zu erloschen einige der farbigen Lampen, um Sekunden später wieder aufzuflammen. Sie taten das in einem bestimmten Rhythmus, so daß die Absicht nicht mißzuverstehen war.
    »Sie wollen, daß wir antworten«, sagte Mitare Shban.
    Srp gab das zu, hatte aber seine Absicht nicht geändert.
    »Natürlich wollen sie Kontakt mit uns, das sehe ich auch. Aber ich halte das noch immer für zu gefährlich. Wir sollten verschwinden.«
    »Nein, niemals! Wir warten ab, was sie unternehmen.«
    »Sie können nicht mehr tun als bisher.«
    »Ich weiß nicht, Srp. Ich werde das Gefühl nicht los, daß sie uns etwas von Wichtigkeit mitteilen wollen. Ich glaube, sie haben uns mathematische Symbole übermittelt.«
    »Ich bleibe bei meiner Meinung: Vorsicht!«
    »Gut, ich nehme es zur Kenntnis. Aber ich bin der Kommandant und bestimme, was wir tun werden. Wir bleiben und warten.«
    Major Tschui Tang nahm eine Wachhaltetablette, nachdem er im Kontrollsessel gesessen hatte. Er wagte es jetzt nicht, seinen Platz in der Kommandozentrale zu verlassen. Captain Brodsal war mit seinen bunten Lämpchen vollauf beschäftigt, und Leutnant Kher versuchte pausenlos, Hyperfunk-Kontakt mit den Relaisstationen der Flotte zu erhalten.
    Alle anderen Offiziere waren auf ihren Posten, und Tang war vorsichtig genug gewesen, auch den Feuerleitstand voll besetzen zu lassen. Auf keinen Fall wollte er ein Risiko eingehen.
    Aber im Augenblick sah alles so aus, als habe der Accalaurie verstanden und

Weitere Kostenlose Bücher