Silberband 047 - Die Cappins
DREADFUL ins Targo-System gefolgt. Er wird also die Sicherheit seines Heimatsystems jetzt anders beurteilen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen haben.«
Tipa ignorierte meinen Einwand und schwieg. Sie wollte mich provozieren.
Perry, der spürte, daß die Spannung zwischen Tipa und mir einem neuen Streit entgegentrieb, versuchte zu vermitteln.
»Niemand kann genau wissen, was Ribald Corello jetzt vorhat«, meinte er. »Vielleicht ändert sich seine Psyche tatsächlich, dann können wir hoffen, mit ihm in Verbindung zu treten.«
»Ich habe mit Eysbert, dem Kosmopsychologen, über Corello gesprochen«, sagte ich zu Perry. »Du solltest dir einmal seine Meinung über Corello anhören.«
»Das habe ich bereits getan«, antwortete Rhodan. »Eysbert hält es für unmöglich, daß Corello sich ändern könnte. Er sieht in den jüngsten Ereignissen einen Trick des Mutanten.«
»Und warum glaubst du einem erfahrenen Mann wie Eysbert nicht?«
»Ich glaube, daß Eysbert von seiner Meinung überzeugt ist. Das bedeutet noch lange nicht, daß er recht hat. Was wissen wir schon von Ribald Corello? Wir kennen seine Fähigkeiten und wissen, daß er der Sohn Kitai Ishibashis und Gevoreny Tatstuns ist. Aber Corello war lange Zeit völlig unbekannt. Wo war er während dieses Zeitraums? Welche Geschehnisse beeinflussen ihn?«
»Mich interessiert nur, was aus ihm geworden ist«, machte ich geltend. »Du hast ihn oft den größten Feind der Menschheit und einen skrupellosen Verbrecher genannt.«
Im Grunde genommen waren weder Perry noch ich sicher, wie wir Ribald Corello beurteilen sollten. Das konnte niemand. Im Gegensatz zu Perry erschien es mir jedoch unwahrscheinlich, daß Corello sich plötzlich geändert haben sollte.
Als wir die Peripherie der Lasztman-Ballung erreichten, übernahm wieder Korom-Khan das Kommando über die INTERSOLAR. Er setzte die SERT-Haube auf, die in den letzten Stunden Senco Ahrat getragen hatte.
Tipa Riordan und Kawa Dantroff nahmen an den Kontrollen Platz, um alle Koordinaten über die Durststrecke in die Positronik zu geben. Emotionaut Korom-Khan konnte über die SERT-Haube in Bruchteilen von Sekunden alle Daten aus der Positronik abrufen, die er zur Steuerung des Schiffes benötigte.
Die Sonnen des seltsamen Kugelsternhaufens waren jetzt deutlicher zu erkennen, aber noch immer leuchteten sie wie durch einen dichten Schleier.
Aus der Ortungszentrale meldete sich Major Kusumi und warnte uns vor der Nähe des kosmischen Staubes. Bei der augenblicklichen Geschwindigkeit konnte er gefährlich werden, denn er entwickelte unter diesen Umständen Eigenschaften fester Materie.
Ich beobachtete, daß einige der Kosmonauten zu schwitzen begannen. Auch die Schutzschirme konnten die INTERSOLAR nicht retten, wenn sie mit ihrer derzeitigen Geschwindigkeit in die kosmische Staubwolke eintauchte. Die Geschwindigkeit zu verringern hätte einen monatelangen Flug zum Zentrum des Kugelsternhaufens bedeutet – und soviel Zeit hatten wir nicht.
Nur Tipa Riordan blieb die Ruhe selbst. Sie schien überzeugt zu sein, daß die von ihr ermittelten Daten über den Tunnel stimmten. Die INTERSOLAR raste weiter, obwohl die Massetaster ausschlugen und das mit der Ortungsanlage gekoppelte Alarmsystem zu schrillen begann.
Ich betrachtete Oberst Korom-Khan. Was mochte dieser Mann denken? Als erfahrener Kosmonaut wußte er, daß es jetzt kein Zurück mehr gab, denn eine Umkehr in diesem Gebiet hätte uns auf jeden Fall in dichtere Staubzonen geführt. Plötzlich hob Perry einen Arm und deutete auf den Panoramaschirm.
»Das ist der Tunnel!« rief er.
Inmitten der Lasztman-Ballung gab es einen staubfreien Schlauch von ovaler Form, der tief in den Sternenhaufen hineinreichte. Die INTERSOLAR raste direkt auf ihn zu.
Ich fühlte, wie meine Anspannung nachließ. Meine Blicke begegneten denen Tipa Riordans. Sie blinzelte mir vertraulich zu, als wollte sie mich an meine Bedenken erinnern, die sich nun zum Teil als grundlos erwiesen hatten.
Im Zentrum der Lasztman-Ballung standen die Sterne am dichtesten. Korom-Khan steuerte die INTERSOLAR in den Ortungsschutz einer planetenlosen grünen Sonne, die nicht mehr als ein Lichtjahr von Targo entfernt war.
Der Flug durch den Tunnel hatte sich nicht als so schwierig erwiesen, wie wir zunächst angenommen hatten. Die Astronomen, die Perry befragt hatte, behaupteten, daß das staubfreie Gebiet auf natürliche Weise entstanden war. Wir brauchten also nicht zu befürchten, daß
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