Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
strahlenförmige Linien über die gesamte Außenfläche des Gebäudes. Zwischen diesen Linien waren Zeichen aufgemalt, die die Form von Menschen- und Tierkörpern hatten. Atlan versuchte die Bedeutung dieser Schrift zu erkennen, aber es handelte sich um eine ihm unbekannte Sprache.
    Unter dem vorspringenden Dach hingen seltsame Bündel, die wie überdimensionale Weintrauben aussahen. Sie bewegten sich im Wind wie Luftballons; wenn sie gegeneinanderschlugen, erzeugten sie einen metallischen Ton.
    »Eigenartig«, meinte Alaska Saedelaere. »Wir dachten immer, viel über den Báalol-Kult zu wissen. Was wir hier jedoch sehen, scheint einer anderen Kultur zu entstammen.«
    »Vielleicht hat Ribald Corello diese Stadt völlig umgekrempelt«, vermutete Atlan.
    »Daran glaube ich nicht«, antwortete Saedelaere überzeugt. »Corello hat sich hier niedergelassen, weil diese Stätte seiner Mentalität entspricht. Er fühlte sich hier wohl.«
    Atlan berührte mit einer Hand die Hauswand. Sie war glatt wie polierter Marmor und eiskalt. Vor dieser Kälte schreckte der Arkonide zurück.
    »Ich erinnere mich an eine bestimmte Legende der Antis«, sagte er zu Saedelaere. »Darin wird erzählt, daß die ersten Anti-Priester Schüler der Gelben Eroberer waren. In keiner Geschichte der Antis wird näher auf diese Gelben Eroberer eingegangen. Vielleicht war es ein Volk, das entscheidenden Einfluß auf die Kultur des Báalol-Kultes hatte. Aber nur auf Gevonia sind die Zeugen einer längst vergangenen Macht erhalten geblieben.«
    »Die Gelben Eroberer«, wiederholte Saedelaere langsam. »Irgendwie paßt dieser Name zu diesem Haus und der Säule auf dem Kristallplatz.«
    Aus dem Eingang des Hauses schien ein eiskalter Wind zu wehen. Atlan trat in das Gebäude. Von der Straße aus hatte der Korridor dunkel ausgesehen, aber hier im Innern war alles taghell beleuchtet. Atlan ging noch einmal hinaus, um festzustellen, ob er sich vielleicht getäuscht hatte, aber das Phänomen blieb. Irgendeine Substanz verhinderte, daß man den Korridor von der Straße aus sehen konnte, obwohl die Tür offenstand und alles hell beleuchtet war.
    Saedelaere verstand den Sinn von Atlans Vorgehen und nickte.
    »Seltsam. Es erinnert mich daran, daß die Säule keinen Schatten warf.«
    Ihre Stimmen klangen hohl durch den Korridor. Die Wände reichten bis zum Dach hinauf und schienen sich in einem durchdringenden Leuchten zu verlieren. Der Boden bestand wie die Straßen aus flexiblem Kunststoff. Die Wände waren nackt, wiesen aber horizontale Rillen auf, in denen in regelmäßigen Abständen Bündel jener seltsamen Kugelkörper hingen, die Atlan bereits unterhalb des Daches gesehen hatte.
    Im Innern des Hauses war es eiskalt.
    Die warme Luft schien keine Möglichkeit zu haben, in dieses Gebäude einzudringen, obwohl die Eingangstür offenstand.
    Die Schlußfolgerung aus dieser Tatsache konnte nur sein, daß die Bewohner dieses Hauses es vorgezogen hatten, in kalter Luft zu leben.
    Vorgezogen hatten, wiederholte Atlan in Gedanken. Wie kam er dazu, die Bewohner des Gebäudes in die Vergangenheit zu verbannen? Vielleicht lebten sie noch.
    Aber nein! Corellos Marionetten wohnten nicht in diesen Häusern rund um das Tapurium. Hier hatte schon Jahrtausende niemand mehr gelebt. Trotzdem war alles gut erhalten.
    Sterilisiert.
    Das war das richtige Wort.
    »Ich glaube, die Temperatur in diesem Haus liegt nur wenige Grad über dem Gefrierpunkt«, bemerkte Alaska Saedelaere. »Seine Bewohner waren wohl Kältefanatiker.«
    Sie waren Kältefanatiker! Saedelaere benutzte ebenfalls die Vergangenheitsform, stellte Atlan beunruhigt fest.
    »Gehen wir weiter.« Obwohl Atlan leise gesprochen hatte, hallte die Stimme durch den Korridor.
    Plötzlich war der Gang zu Ende. Atlan merkte es erst, als er unmittelbar vor der Wand stand. Vorher hatte es ausgesehen, als würde er tief ins Haus hineinführen. Dieser Effekt mußte von irgendeiner Spiegelung hervorgerufen werden, überlegte Atlan. Dabei waren keine Spiegel vorhanden. Es konnte auch sein, daß die optischen Täuschungen von den eigenartigen Farben herrührten, die die Erbauer in diesem Haus benutzt hatten.
    Atlans Hände tasteten über die eiskalte Wand.
    »Es scheint nicht weiterzugehen.«
    Saedelaere trat ein paarmal mit der Fußspitze gegen die Wand. Es gab dumpfe Geräusche.
    »Es liegt kein Raum dahinter«, stellte Saedelaere fest. »Schade, daß Tolot nicht hier ist, dann könnten wir das Haus mit dem Ortungsgerät

Weitere Kostenlose Bücher