Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
und konntest nicht auf andere Dinge achten. Leutnant Beruda betrat die Kommandozentrale in der festen Absicht, die betreffende Meldung zu überbringen. Der Cappin hatte ihn in seiner Gewalt. Da passierte das Malheur mit Alaska und Zwiebus. Die beiden hatten schon früher mit den Cappins zu tun gehabt, und irgend etwas, das wir beim besten Willen nicht klar definieren können, blieb zurück. Es genügt jedenfalls, wie wir gesehen haben, einen von Cappins Befehligten plötzlich klar denken zu lassen. Ein Beweis übrigens für die Unschuld Kampatschins. Leutnant Beruda also sah plötzlich ganz klar, und in Sekundenschnelle suchte er nach einem Ausweg, uns zu warnen, ohne dem Cappin Gelegenheit zu geben, sich auf einen von uns einzupeilen. Er mimte das Attentat. Der Cappin, in der berechtigten Furcht, sein Gastkörper könnte getötet werden, mußte fliehen, wenn er nicht selbst sterben wollte. Seine Furcht war leider nur zu berechtigt. Beruda starb wirklich.«
    Rhodan schwieg. Der Summer ertönte, und dann traten Julian Tifflor und Abel Waringer ein. Sie setzten sich.
    »Ich glaube«, sagte Waringer, behutsam wie immer, »wir sollten uns nicht mehr Sorgen als unbedingt notwendig machen. Ein Cappin ist unter uns, gut und schön. Was kann er anrichten, ohne sofort entlarvt zu werden? Seien wir doch ehrlich: Wenn einer von uns sich auffällig benimmt, fällt sofort der ganze Verdacht auf ihn. Und was hätte der Cappin damit erreicht? Nichts, gar nichts. Wozu also die Aufregung?«
    Rhodan sah Julian Tifflor an.
    »Nun, Julian, was meinen Sie dazu?«
    Tifflor legte seine Hände flach auf den Tisch.
    »Wenn Sie so direkt fragen, Perry: nichts. Was soll ich für eine Meinung zu Dingen äußern, die ich nicht verstehe – und Sie auch nicht, wenn Sie ehrlich sind. Sicher, die Cappins können andere Intelligenzen regelrecht übernehmen und ihr Bewußtsein leiten und nach ihrem eigenen Willen lenken. Aber wir kennen nicht den Zweck dieser Übung. Wollen sie unser Sonnensystem erobern? Das halte ich für eine unsinnige Idee.«
    Rhodan sagte:
    »Es kann für sie verschiedene Gründe geben, Julian. Wenn Lord Zwiebus die Wahrheit berichtet und sich nicht irrt, dann kamen die Cappins etwa vor zweihunderttausend Jahren in unser System und nahmen ihre biologischen Experimente vor. Das würde viele Lücken in der Geschichte der Menschheit füllen, und es würde viele ungelöste Fragen beantworten. Nicht immer zur Zufriedenheit der ernsthaften Forscher, aber immerhin im Dienst der oft nicht angenehmen Wahrheit. Die Cappins wollten damals vor zweihunderttausend Jahren nichts anderes, als Experimente durchführen. Vergessen Sie nicht, daß sie uns äußerlich gleichen. Wir waren die geeigneten Objekte für ihre Versuche. Und wenn ich richtig vermute, haben wir den Cappins einen Sprung über hunderttausend Jahre hinweg zu verdanken. Mit anderen Worten: Wären die Cappins damals nicht so skrupellos gewesen, säßen wir noch heute in unseren Höhlen.«
    Atlan wollte etwas sagen, schwieg aber dann. Es schien, daß er mit Rhodans Ausführungen nicht ganz einverstanden war. Julian, dem die Rede galt, nickte.
    »Ich glaube«, sagte er, »die Cappins im Sonnensatelliten wollen einfach nur nach Hause. Wir haben ihnen diesen Weg versperrt und sind deshalb zu ihren Gegnern geworden. Sie kämpfen darum, in ihre Zeitebene zurückkehren zu können.«

8.
    Gucky befand sich gerade zwei Tage in Terrania und freute sich über die freien Stunden, die ihm der Aufenthalt auf der Erde bescherte. Ohne sich um die anderen zu kümmern, ließ er sich zu seinem Bungalow am Goshunsee bringen, verschloß die Haustür und war für niemanden zu sprechen. Er schaltete einmal ganz kurz den Videoempfänger ein, überhörte im wahrsten Sinne des Wortes die neuesten Nachrichten, schaltete wieder ab und besichtigte seine Hausbar.
    Fruchtsäfte in jeder Menge.
    »Wenn Besuch kommt, hat er Pech gehabt«, sagte er zufrieden mit dem Ergebnis und öffnete ein kleines Geheimfach, das seine letzte Liebe enthielt: Kornschnaps.
    Davon durfte natürlich niemand etwas ahnen. Man stelle sich vor: Gucky, Vegetarier und Antialkoholiker, trank Schnaps, und noch dazu das, was die besseren Schichten als ›gemeinen Fusel‹ bezeichneten. Es beruhigte den Mausbiber ungemein, daß niemand seine heimliche Leidenschaft kannte. Und außerdem trank er niemals zuviel. So gerade ein Gläschen, höchstens zwei.
    Und das auch nur dann, wenn er allein war.
    Nach dem Mittagessen begab er sich in den

Weitere Kostenlose Bücher