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Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bully? Wenn Bully es ist?«
    »Auch dann kann nichts geschehen. Bully wird sowohl durch Fellmer wie auch durch die Männer der Solaren Abwehr ständig unter Kontrolle gehalten. Hier hat Deighton uns eindeutig einen Gefallen erwiesen – so oder so.«
    Rhodan schwieg. Er sah auf die Bildschirme.
    Noch zwanzig Minuten bis zur Landung.
    Der Merkur war größer geworden. Die INTERSOLAR passierte die ersten Pulks der Wachschiffe. Sterne waren nicht zu sehen, dafür das rötliche Schimmern des Hyperraums, in den das Solsystem innerhalb des Zeitfeldes eingebettet lag.
    Dann setzte die INTERSOLAR zur Landung an, etwas südlich des Nordpols, ganz in der Nähe der gigantischen Anlagen des Hauptgezeitenwandlers, der das System in der Zukunft hielt.
    Noch während das Schiff landete, programmierte Oberst Korom-Khan den Alarmstart in die Computer und Flugautomatik.
    Atlan sah Gucky an.
    »Nun?« erkundigte er sich gespannt.
    Galbraith Deighton saß neben dem Kommandanten des BRANDERS.
    Major Kees Holländer war ein bewährter Offizier der Solaren Abwehr, kühl und überlegen. Der BRANDER war nicht das erste Schiff, das er befehligte, und sicherlich würde es auch nicht das letzte sein. Er genoß das volle Vertrauen des Abwehrchefs.
    »In vierzig Minuten erreichen wir den kritischen Punkt und müssen abschwenken, Sir. Sonst schaffen es die Kühlanlagen nicht.«
    »Haben Sie die Rettungsboote überprüfen lassen? Von ihnen wird unser aller Leben abhängen.«
    »Alles in Ordnung, Sir.« Major Holländer hatte plötzlich ein paar senkrechte Falten auf der Stirn. »Dürfte ich eine Frage stellen?«
    »Raus damit, Major.«
    »Die Rettungsboote, Sir … Sie verfügen nicht über wirksame Kühlmäntel. Wenn wir innerhalb der Sonnenatmosphäre damit den BRANDER verlassen, verglühen wir. Ich fürchte, wir müssen die Aktion früher als geplant beginnen und das Schiff eher verlassen.«
    In Deightons Gesicht zuckte es.
    »Sie befolgen meine Befehle, Major, mehr haben Sie nicht zu tun. Ich habe den Rat der Fachwissenschaftler eingeholt. Es ist durchaus möglich, sich für kurze Zeit mit den Rettungsbooten in größter Hitze aufzuhalten. Es besteht keine Gefahr für uns, oder glauben Sie, ich wäre lebensmüde?«
    »Natürlich nicht, Sir. Ich meinte ja auch nur.«
    Deighton gab keine Antwort. Er rief die Orterzentrale, und während er das tat, veränderte sich plötzlich sein Gesichtsausdruck. Er verlor ganz kurz seine bisher zur Schau getragene Gewißheit und sein Zielbewußtsein. Er verriet für eine Sekunde Unsicherheit, Zweifel. Aber dann leuchteten seine Augen wieder klar und befehlsgewohnt.
    Der Wandel hatte nur Bruchteile von Sekunden gedauert.
    Der Cappin hatte ihn übernommen, kompromißlos und total.
    »Orterzentrale? Geben Sie mir die Daten der INTERSOLAR.«
    »Einen Augenblick, Sir.« Zwei Sekunden Pause. »Die INTERSOLAR hat eben zur Landung am Nordpol von Merkur angesetzt, Sir. Die Landekoordinaten sind …«
    »Danke, das genügt.« Deighton wandte sich wieder an Major Kees Holländer. »Programmieren Sie den neuen Kurs, Major. Ich habe meine Absicht geändert. Wir fliegen zuerst zum Merkur.«
    Major Holländer kniff die Augen zusammen.
    »Zum Merkur? Aber das ist doch gegen alle Abmachungen und …«
    »Merkur, Major! Oder wollen Sie, daß ich Sie wegen Meuterei festnehmen lasse?«
    Kees Holländers Augen waren plötzlich kalt wie Eis. Kein Muskel zuckte in seinem Gesicht, als er die notwendigen Daten dem Computer zur Verarbeitung gab, und bereits zwanzig Sekunden später schwenkte der BRANDER vom Kurs ab und nahm Richtung auf den Merkur.
    »Wir erreichen Merkur in fünfzehn Minuten«, sagte Major Holländer tonlos.
    Gucky zögerte, als Atlan ihn fragte, dann sagte er:
    »Deightons Gedanken sind klar zu erkennen. Der Cappin hat seine Tarnung aufgegeben, er scheint sich absolut sicher zu fühlen. Er hat Deightons Bewußtsein übernommen, und Deighton muß gehorchen, ohne es zu wissen. Der Kurs des BRANDERS wurde geändert. Das Schiff hat Kurs zum Merkur eingeschlagen.«
    »Es kann in zehn Minuten hier sein«, gab die Orterzentrale bekannt.
    Rhodan legte Atlan die Hand auf die Schulter.
    »Du scheinst recht gehabt zu haben, alter Freund.«
    »Gucky hat es soeben bestätigt. Ich glaube, wir werden handeln müssen. Deighton hat die Absicht, den BRANDER mit seiner gesamten Last auf den Nordpol des Merkurs stürzen zu lassen. Die Detonation würde den Hauptgezeitenwandler restlos zerstören. Das Solsystem fiele in die Gegenwart

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