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Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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so, wie wir es wünschen.«
    Tifflor sagte:
    »Ich gebe eigentlich nicht viel auf Vorahnungen, aber ich habe so das Gefühl, daß heute etwas passiert …«
    Bully betrachtete ihn mitleidig.
    »Sie mit Ihren Vorahnungen, Julian …! Ist da überhaupt schon mal was eingetroffen?«
    »O ja, eine ganze Menge, und wenn ich mich recht entsinne …«
    Auf dem Schreibtisch summte das Visiphon der Hauptleitung.
    Bully sprang auf und lief zum Tisch. Er drückte einen Knopf ein, und dann leuchtete der Bildschirm auf. Das Gesicht eines Nachrichtenoffiziers erschien.
    »Was ist?« erkundigte sich Bully.
    »Sir, eine wichtige Meldung des Flottenoberkommandos. Man hat eine Sonde eingefangen, die aus Richtung Sonne zur Erde flog. Dabei gab sie Funksignale ab, die inzwischen ausgewertet wurden. Es steht einwandfrei fest, daß die Funksonde von den Cappins ausgeschickt wurde.«
    »Woher will man das wissen?«
    »Die Auswertung konnte mit Hilfe der Übersetzergeräte den Text der Funksendung identifizieren. Es handelt sich um eine Botschaft, Sir, eigentlich ein Ultimatum.«
    »Ein was?«
    »Ein Ultimatum, Sir. Sie werden den genauen Wortlaut in wenigen Minuten erhalten. Ein Kurier ist unterwegs. Das Flottenkommando hielt es für richtig, die Sache geheimzuhalten.«
    Bully holte tief Luft.
    »Gut so, Leutnant. Ich warte.«
    »Verstanden, Sir.«
    Der Bildschirm erlosch.
    Bully kehrte zu den beiden Männern am runden Tisch zurück.
    »Nun, meine Herren, was sagen Sie nun?«
    Er setzte sich.
    Tifflor meinte:
    »Meine Vorahnung – sie hat sich mal wieder bewahrheitet.«
    Und Galbraith Deighton sagte:
    »Ich sagte, es müsse etwas geschehen. Wenn wir es nicht von uns aus tun, werden wir eben dazu gezwungen. Warten wir also ab, was uns die Cappins mitzuteilen haben …«
    Drei Männer waren es, die sich in dem Beobachtungsraum aufhielten. Ohne besondere Hilfsmittel hätte man von hier aus allerdings auch nicht viel sehen können, denn die flammende Oberfläche der Sonne war viel zu nah und hätte alles andere Licht überstrahlt. Außerhalb des Energiefeldes jedoch gab es winzige Begleitsatelliten, die mit leistungstarken Kameras ausgerüstet waren, ebenfalls eingehüllt in polarisierte Kraftfelder.
    Nur so war es möglich, daß halbwegs erkennbare Bilder von der Umgebung des Satelliten auf den Bildschirm der Beobachtungszentrale flimmerten.
    Lecufe ging unruhig in dem Raum auf und ab. Sein Gesicht verriet Ungeduld und Unzufriedenheit mit sich selbst. Ab und zu warf er seinen beiden Gefährten einen Blick zu, sprach sie aber nicht an.
    Dafür ergriff Marays, ein Dakkar-Techniker, das Wort:
    »Kein Zweifel, Lecufe, die Verbindung ist endgültig abgebrochen. Über vier Monate haben wir auf einen Kontakt gewartet – vergeblich. Ich glaube nicht mehr an ein Wunder.«
    »Die Experimentierstation, von der wir kamen, muß vernichtet worden sein«, sagte der Pedo-Techniker Carscin, der dritte Mann im Raum. »Oder sie ging endgültig in der Zukunft verloren.«
    Lecufe war stehengeblieben. Er starrte auf einen der Bildschirme, dann kam er zu den beiden Männern und setzte sich. Die Rückenlehne paßte sich seinen Konturen an.
    »Vielleicht konnten sie aus ihrer Zeitfalle ausbrechen und befinden sich nun in der Zukunft. Da auch wir in der Zeit pendeln, ist eine Verbindung ausgeschlossen. Wir wissen nicht, wie lange dieser Zustand anhält, aber wenn es uns schon vorher nicht möglich war, in die Experimentierstation zurückzutransferieren, wie sollte es da jetzt möglich sein? Ich glaube, wir müssen uns neue Gedanken über unsere Situation machen.«
    »Ausbruch!« sagte Marays mit Betonung.
    Lecufe sah ihn lange an, ehe er antwortete:
    »Ziemlich aussichtslos, Marays. Wir haben es immer und immer wieder versucht. Sicher, es gibt genügend Raumschiffe und Waffen in der Station unserer Vorfahren, aber sie genügen nicht. Zwei unserer Schiffe haben wir bereits verloren, und auch die beiden Freunde, denen es gelungen war, Terraner zu übernehmen, kehrten nicht zurück. Über ihr Schicksal wissen wir nichts. Von hier aus ist es durch die starken Störungen im sechsdimensionalen Bereich nicht möglich, Terraner direkt anzupeilen und zu übernehmen. Ich sehe also keinen Ausweg.«
    »Vielleicht ist es aber auch so«, wandte Carscin ein, »daß sich unsere Experimentierstation in der Gegenwart befindet, nicht, wie wir vermuten, in der Zukunft. Selbst die Gegenwart wäre für uns unerreichbar, weil sich dieses Sonnensystem immer in der Zukunft aufhält.

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