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Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nie erlebt hat. Das sollte dich eigentlich von ihrer Notwendigkeit überzeugen, denn die unbestechliche logische Denkweise eines biopositronischen Ultragehirns zieht nur dann emotional ansprechende Register, wenn sich das als unumgänglich notwendig erwiesen hat.«
    Perry Rhodan hob lächelnd die Hand.
    »Das genügt, mein Freund. Es ist wirklich nicht nötig, daß du mich psychologisch bearbeitest.«
    Er erhob sich, und nun wirkte er mit einemmal nicht mehr bedrückt, sondern elastisch und energiegeladen. Sein Blick suchte das Gesicht von Oberst Hubert S. Maurice, der still, bescheiden und wachsam in der Nähe saß.
    Als der Chef des SGA Rhodans Blick auf sich ruhen fühlte, sprang er auf und fragte dienstbeflissen:
    »Sir …?«
    »Ich lade Sie zu einem Essen ein, Oberst«, meinte er. »In meinen privaten Räumlichkeiten. Lordadmiral Atlan wird uns sicher gern Gesellschaft leisten, so daß wir während des Essens einige Programmpunkte durchsprechen können.«
    »Ich stehe immer zu Ihrer Verfügung, Sir«, erwiderte Hubert Selvin Maurice so steif, als hätte er eine Einladung zu seiner persönlichen Hinrichtung erhalten.
    Während er den beiden Männern folgte, erteilte er über seinen Armband-Telekom Befehle an seine Untergebenen auf der INTERSOLAR.
    Es gab nichts, was Oberst Maurice von der Erfüllung seiner Pflicht abhalten konnte – nicht einmal die private Einladung des Großadministrators.
    Das Hotel OLYMPOS im Zentrum von Trade City stand erst seit anderthalb Jahren. Nicht etwa ein geschichtsbewußter Terraner, wie man bei dem Namen hätte vermuten können, hatte es errichten lassen, sondern ein geschäftstüchtiger Springerpatriarch mit dem Namen Baldem Sceed Mussam.
    Arthur Buchanan musterte verächtlich die dorischen Säulen vor dem Haupteingang, die ein Gesims mit reicher Friesverzierung trugen. Das Ganze wirkte auf einen geborenen Terraner geschmacklos, weil es aus billigem Glasfaserbeton gegossen war. Sir Arthur Buchanan hielt es zudem für Geldverschwendung. Er raffte seinen großkarierten Umhang zusammen und vertraute sich der Kraftfeldrampe an, die über einer täuschend echten Treppenprojektion zum Portal führte. Seine Robotdiener waren ihm bereits mit dem Gepäck vorausgeeilt.
    Vor einer grünlich oxydierten Kupferplatte neben dem Portal trat Buchanan aus dem Kraftfeld. Mit gerunzelter Stirn las er die auf Hochglanz polierte Platininschrift.
    »Zeus, dem ewigen Vater, ihm, durch welchen die Menschen berühmt und unberühmt werden, daß man von ihnen redet und schweigt – nach dem Schluß des Erhabenen. Leicht wohl leitet er Gewalt und drückt den Gewaltigen nieder, leicht läßt er Glanze erbleichen und Dunkles macht er erglänzen, leicht macht Krummes er gerade und krümmt Grades und Stolzes, Zeus, hochdonnernd im C 2 H 5 OC2H 5 , der droben wohnet in den Wolken.«
    Arthur Buchanan vermochte ein breites Grinsen nicht zu unterdrücken. Nur einem phantasielosen galaktischen Händler konnte der Lapsus unterlaufen, die Zeilen Hesiods zu verstümmeln, indem er das Wort ›Äther‹ aus der Originalfassung in die chemische Formel für Diäthyläther übersetzte. Hesiod würde schön die Nase rümpfen, könnte er riechen, wogegen ein profitgieriger Springer seine ›Himmelsluft‹ vertauscht hatte.
    Er stopfte sich seine kurze Pfeife, einen ausgebrannten, zerstoßenen Räucherkolben mit beachtlichem Fassungsvermögen. Dann schob er das Mundstück zwischen die Zähne und verlangte:
    »Feuer!«
    Ein blaues Flämmchen züngelte über dem großen Tabak auf, von einem verborgenen Thermal-Fokussator erzeugt. Die Falten in Buchanans Gesicht glätteten sich, als die Pfeife in Brand gesetzt war und blaue Rauchschwaden emporstiegen.
    Eine junge Dame mit langem Leinenrock und hauchdünnem Peplos darüber huschte auf ihn zu, als er die Vorhalle betrat. Armbänder klirrten an den Handgelenken; das tiefschwarze Haar war kunstvoll aufgesteckt. So etwa mochte eine junge Dame des antiken Griechenland ausgesehen haben.
    Das unterwürfige Benehmen einer Sklavin paßte jedoch keineswegs zu den edlen Zügen und der Kleidung der Oberschicht. Buchanan fühlte sich unangenehm berührt, als die Pseudogriechin sich vor ihm verneigte und gedämpft fragte:
    »Sir Arthur Buchanan, darf ich Ihnen Ihre Gemächer zeigen?«
    Er packte sie grob beim Oberarm und drehte sie so herum, daß sie ihm ins Gesicht sehen mußte.
    »Das Zeitalter der Sklaverei ist vorbei, denke ich. Wie heißen Sie, Miß?«
    »Ich bin Pandora«, antwortete

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