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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Flimmern eingehüllt, das ich schon vor Tolots Verschwinden beobachtet hatte. Im nächsten Moment war Ras verschwunden.
    »Eine Art Hypertraktorstrahl, Sir«, teilte mir Alaska flüsternd mit.
    Ich nickte. »Vorläufig passiv verhalten!« befahl ich.
    Wie erwartet, wurden wir wenige Sekunden darauf von einem unbekannten Feld erfaßt und entstofflicht. Ohne Zeitverlust rematerialisierten wir in einer kleinen Halle. Tschubai kam eben wieder zu sich. Von Icho Tolot war nichts zu sehen.
    Bevor wir uns richtig umsehen konnten, tauchten der Cappin und das Pferd ebenfalls in der Halle auf. Das Tier beobachtete uns. Mir kam es vor, als wäre es intelligent, doch das war vielleicht nur eine gefühlsmäßige Eingebung.
    Zum erstenmal sah ich den Cappin richtig. Er trug eine silberfarbene Kombination, ähnlich unseren leichten Raumanzügen, und darüber einen Umhang. Wenn ich nicht gewußt hätte, daß es kein Mensch sein konnte, hätte ich ihn für einen Terraner gehalten.
    Der Cappin war knapp zwei Meter groß und gehörte dem athletischen Typus an. Seine Haut schimmerte in der Farbe von hellem Kakao, und sein Alter mochte etwa fünfundzwanzig Jahre betragen.
    Das starke Gesicht strömte ungeheure Faszination aus.
    Es war hart, ohne brutal zu wirken. Das Kinn wölbte sich energisch vor, und die schmale Nase war gekrümmt wie bei einem Indianer. Seine hellblauen Augen musterten mich durchdringend; sie verrieten einen geraden, offenen Charakter.
    Aber er war unser Gegner – und er gehörte zu den Todfeinden der solaren Menschheit. Wie ich ihn einschätzte, war er außerdem eine hochstehende Persönlichkeit mit großer Machtfülle.
    Deshalb zögerte ich keinen Augenblick, als er sich auf eine an der Wand befestigte Kommunikationseinheit zubewegte.
    Ich rief Ras und Alaska einen scharfen Befehl zu und stürzte mich auf den Cappin. Meine Gefährten hängten sich in die Zügel des Pferdes und drängten es zwischen zwei dicht zusammenstehende Aggregate.
    Der Cappin reagierte zu spät. Er lief eine Sekunde zu lange weiter, so daß ich ihm ein Bein stellen konnte. Als er strauchelte, hieb ich ihm meine Handkante ins Genick.
    Er stürzte, und ich dachte bereits, ihn besiegt zu haben, da schnellte er plötzlich hoch. Sein harter Schädel rammte mir in die Magengegend.
    Ich rang nach Atem, brachte es aber dennoch fertig, ihm das Knie gegen die Schläfe zu stoßen. Der Cappin wich taumelnd zurück. Nun setzte ich die Dagorgriffe ein, die Atlan mir in zahllosen Trainingsstunden beigebracht hatte.
    Trotz des harten Schlagabtausches lächelte der Cappin spöttisch. Immer wieder taumelte er, aber immer wieder ging er auch zum Gegenangriff über. Seine Glieder mußten eigentlich ausgerenkt, seine Muskeln von den Schlägen gelähmt sein. Aber er besaß eine unglaubliche Kondition. Ich steckte ebenfalls sehr harte Schläge ein.
    Schließlich hatte ich ihn gegen die Wand gedrängt. Er rutschte bei jedem Schlag ein Stück mehr in sich zusammen. In seinem Gesicht zeigten sich faustgroße Schwellungen. Immer noch lächelte er und schlug zurück. Ein Fausthieb renkte meinen Unterkiefer aus, ein anderer ließ meine Kopf schwarte aufplatzen.
    Und dann spürte ich, wie meine Bewegungen langsamer wurden. Ich traf den Cappin zwar noch, aber es waren reine Zufallstreffer, dadurch bedingt, daß er nicht mehr weglaufen konnte. Dafür sah ich seine Schläge nicht mehr kommen. Für meine Begriffe fielen sie plötzlich ohne erkennbare zeitliche Abstände.
    Ich wußte, woran das lag. Dieses Pferd hemmte mich, indem es meinen Zeitablauf verlangsamte. Ras und Alaska waren offenbar schon außer Gefecht gesetzt. Es war aussichtslos. Ich wich zurück, aus der Reichweite des Cappin – das heißt, ich wollte zurückweichen. Es wurde ein gefühlloser Fall in einen dunklen Abgrund daraus.
    Das letzte, was ich wahrnahm, war das Lächeln in dem zerschlagenen Gesicht meines Gegners.
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf einer Art Couch. Schemenhaft sah ich einige humanoide Roboter hin und her gehen. Es dauerte einige Minuten, bis ich meinen Körper wieder unter Kontrolle bekam. Erstaunt stellte ich fest, daß ich nicht gefesselt war. Man hatte mir außerdem das Blut aus dem Gesicht gewaschen und die Verletzungen behandelt. Ich spürte keinerlei Schmerzen.
    »Wie fühlen Sie sich?« fragte eine mechanische, leicht metallisch nachhallende Stimme.
    Ich richtete mich vorsichtig auf und erblickte den Cappin. Er saß in einem hochlehnigen breiten Sessel und hielt ein

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