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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zeichnete sich Tarakans Gesicht ab. Levtron runzelte die Stirn, als er den jungen Stellvertreter Ovarons sah. Bisher hatte Tarakan niemals die Initiative ergriffen. Ahnte der junge Cappin, welche Chance er jetzt bekam?
    Tarakan machte einen gelassenen Eindruck.
    Ein eiskalter Bursche, dachte Levtron voller Unbehagen. Ich werde ihn im Auge behalten müssen.
    »Wie ich hörte, befinden Sie sich im Hamron-Sektor«, eröffnete Tarakan das Gespräch.
    Levtron nickte und wartete, daß der andere mit seinen Wünschen herausrückte.
    Tarakan war jedoch vorsichtig.
    »Ist Ovaron bei Ihnen?«
    »Nein«, antwortete Levtron wortkarg.
    Tarakan schüttelte den Kopf, als sei er über diesen Umstand betrübt.
    »Ovaron flog bis vor wenigen Augenblicken mit einem Gleiter über dem Tal, wo das seltsame Gebilde auftauchte«, fügte Levtron hinzu. »Als die Kuppel verschwand, drehte Ovarons Gleiter ab. Ich kenne das Ziel des Golamo-Chefs nicht.«
    Tarakan lachte lauthals.
    »Ich werde versuchen, Ovaron zu erreichen.«
    Levtron konnte seine Erregung nicht länger zügeln.
    »Ich halte sein Vorgehen für unverantwortlich. Er hat fast eine Minute gewartet, bis er die schweren Waffen einsetzte.«
    Erneut bewies Tarakan seine Klugheit.
    »Es steht mir nicht zu, darüber ein Urteil zu fällen, Levtron. Warten wir ab, was Lasallo zu sagen hat.«
    Levtron erkannte, daß er zu weit gegangen war. Für einen Ressortchef war es nicht üblich, sich mit dem Stellvertreter eines anderen Vorgesetzten über solche Dinge zu unterhalten.
    Levtron brach das Gespräch hastig ab. Er sah, daß Merceile hereingekommen war. Erstaunt blickte er sie an.
    »Ich dachte, Sie hätten die Station verlassen.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich wollte sehen, was geschieht.«
    Levtron lächelte verschlagen. Er beobachtete sie aufmerksam, um jede ihrer Reaktionen zu erkennen.
    »Jetzt wissen Sie, was passiert ist, meine Liebe. Zweifeln Sie noch immer daran, daß Ovaron ein Verräter ist? Sie konnten mit eigenen Augen verfolgen, was sich über dem Tal abspielte. Ovaron hat erst die Roboter und Kampfgleiter eingesetzt, obwohl feststand, daß die Kuppel damit nicht vernichtet werden kann. Ovaron benutzte die schweren Waffen erst, als es bereits zu spät war.« Levtron strich sich über die Haare. »Bedauerlicherweise konnte ich meine Schiffe nicht mehr eingreifen lassen.«
    Er spürte, daß Merceile unentschlossen war. Ihre Zuneigung zu Ovaron war so groß, daß sie bereit war, ihm auch diesen Fehler zu verzeihen, wenn er eine halbwegs einleuchtende Erklärung dafür haben würde.
    Das machte Levtron noch wütender.
    »Ovaron ist am Ende!« schrie er. »Lasallo hat keine andere Wahl, als ihn zu vernichten.«
    »Das glauben Sie in Ihrem Haß«, erwiderte sie ebenso heftig. »Aber Ovaron ist loyal. Er wird für alles eine Erklärung haben.«
    »Glauben Sie mir, Merceile: Ovaron hat ausgespielt«, sagte Levtron eindringlich. »Wenn Sie ihn unterstützen, setzen Sie sich dem Verdacht aus, mit ihm im Bunde zu stehen.«
    Sie starrte ihn bestürzt an.
    »Das kann doch unmöglich Ihr Ernst sein? Sie reden, als gehörten Ovaron und ich einem Geheimbund oder einer ähnlichen Organisation an!«
    »Haben Sie noch nie über Ovaron nachgedacht?« Levtron verlieh seiner Stimme einen eindringlichen Unterton. »Wo hält er sich auf, wenn er oft tagelang verschwunden ist? Haben Sie nicht selber gesagt, daß er Ihnen in vielen Dingen ein Rätsel wäre?«
    Merceile antwortete nicht.
    Sie fragte sich, wie sie Ovaron helfen konnte. Der Mann, der jetzt noch Chef der Golamo und der Flotte war, würde in Schwierigkeiten geraten. Er hatte Levtron gegen sich. Die Frage war, wie Lasallo reagieren würde. Merceile hatte beobachtet, daß die schweren Waffen zu spät eingesetzt worden waren. Warum hatte Ovaron das getan? Gab es einen Grund, der alles klären würde?
    »Ich bin froh, daß Sie wenigstens nachdenken«, drang Levtrons Stimme in ihre Gedanken. »Hoffentlich besinnen Sie sich rechtzeitig darauf, auf welcher Seite Sie stehen müssen.«
    Das war eine unverhüllte Drohung. Merceile nahm sie nicht leicht. Levtron würde sie bekämpfen, wenn sie sich unter diesen Umständen nicht von Ovaron lossagte.
    Wäre nur schon alles vorüber, dachte sie niedergeschlagen.
    Wenn sie wenigstens mit Ovaron hätte sprechen können.
    Levtrons Erregung war abgeklungen. Er begann zu überlegen, was er tun mußte, um Ovaron aller Macht zu berauben.
    Wieder summte die Funkanlage.
    Diesmal war es einer von Lasallos

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