Silberband 048 - Ovaron
auf das Versteck der Space-Jet!«
»Alle Maschinen abschalten!« befahl Rhodan.
Joak Cascal setzte den Shift auf und schaltete die Maschine ab. Wir sahen uns gegenseitig an, die Nerven waren aufs höchste angespannt. Dr. Multer Prest war blaß geworden. Schweißtropfen glänzten auf seiner Stirn.
Würde man unser Schiff finden …?
Ein greller Lichtblitz beantwortete die unausgesprochene Frage. Gleich darauf schlugen der Donner der Explosion und die Druckwelle über uns zusammen. Der Boden bebte, und ein blauweißer Feuerschein durchdrang sekundenlang das dichte Schneetreiben.
»Das war unser Schiff!« stellte Fellmer Lloyd betreten fest.
Perry Rhodan nickte.
»Jetzt können wir weiterfliegen, Cascal«, sagte er. »Für einige Zeit überlagert die Strahlung der Explosionsstelle unsere Triebwerksemissionen.«
Ich war fassungslos.
Soeben hatten wir unser Schiff und damit die Rückkehrmöglichkeit nach der Erde verloren – und dieser Terraner wußte nichts anderes zu sagen, als daß wir die Explosionsstrahlung zu unserem Vorteil nutzen sollten …!
Ras Tschubai und den Mausbiber zu finden war trotz des anhaltenden Schneetreibens nicht schwer. Gucky dirigierte uns über Lloyd. Funk einzusetzen wäre zu gewagt gewesen.
Im Krater eines inaktiven Vulkans trafen wir zusammen. Der Kraterkegel ragte noch mindestens tausend Meter höher in den Himmel als die Kratersohle.
Gucky und Ras führten uns zu einer Höhle im inneren Kraterwall. Wir kletterten aus dem Shift und vertraten uns die Beine. Es war nach dieser fürchterlichen Beengtheit eine große Erleichterung.
»Wie kommen wir nach Lotron zurück?« fragte Takvorian mit seiner dünnen Stimme. »Ein Shift ist, soviel ich weiß, nicht raumtüchtig.«
»Wir werden eine Möglichkeit finden«, erklärte Perry Rhodan gelassen. »Es ist nicht das erstemal, daß wir auf einer feindlichen Welt festsitzen.«
Das glaubte ich ihm aufs Wort. Allmählich hielt ich es sogar für möglich, daß wir wieder zur Erde zurückkommen würden. Perry Rhodan schien diesbezüglich über reiche Erfahrungen zu verfügen.
»Wichtiger ist«, fuhr der Terraner fort, »nach Schweipon hinüberzugelangen und Ovarons Zeitbombe in dem Sonnensatelliten zu plazieren.«
»Ich halte unsere Erfolgsaussichten für gut«, warf Joak Cascal ein. »Nachdem die Cappins unsere Space-Jet vernichtet haben, wird ihre Wachsamkeit nachlassen. Wahrscheinlich nehmen sie sogar an, die Besatzung wäre umgekommen.« Wie er es sagte, mußte man glauben, daß ihm die Vernichtung unseres Raumschiffes willkommen gewesen sei.
Ich kroch in den Frachtraum und holte den Behälter mit der Zeitbombe aus seinem Versteck. Als ich ihn öffnete, lag eine lange, silbrig schimmernde Röhre vor mir. Sie wirkte harmlos, aber die Explosion ihrer HHe-Ladung konnte eine Stadt von der Größe Terranias vernichten. Wenn sie innerhalb des Sonnensatelliten explodierte, würde von ihm nichts übrigbleiben.
Das Problem war nur, sie unbemerkt in den Satelliten zu bringen, von dem ich nur wußte, daß er, falls überhaupt, wahrscheinlich auf dem Kontinent Schweipon gebaut wurde.
Ein Name fiel mir ein oder vielleicht mehr eine Kodebezeichnung, die ich zufällig gehört hatte, als Lasallo einmal ein Hyperkomgespräch geführt hatte. Ich war unbemerkt eingetreten und schnell wieder hinausgegangen, um mich nicht verdächtig zu machen.
Lasallos Gesprächspartner hatte den Namen ›Projekt Proconis‹ erwähnt.
Später konnte ich heimlich feststellen, daß dieses Gespräch zwischen der Erde und der Stadt Havaler auf Taimon geführt worden war. Havaler aber befand sich auf dem Kontinent Schweipon.
Die Werft für den Sonnensatelliten?
Was also lag näher als die Vermutung, daß das Projekt Proconis identisch mit dem Projekt Sonnensatellit war!
Ich verpackte die Langzeitbombe wieder und ging zu Perry Rhodan. Der Terraner hörte sich meinen Bericht interessiert an.
»Projekt Proconis«, sagte er nachdenklich. »Hört sich bedeutungsschwer an. Ich glaube, ihr Cappins besitzt den gleichen Hang zu eindrucksvollen Benennungen wie wir Terraner.«
Er wurde wieder ernst.
»Fellmer, würden Sie bitte die Aufzeichnungen vorlegen, die Sie während unseres Landeanfluges von Schweipon gemacht haben!«
Fellmer Lloyd blickte ihn verwundert an.
»Woher wußten Sie, daß ich Aufzeichnungen gemacht habe?«
»Ich weiß, daß ich mich auf Sie verlassen kann, Fellmer.«
Der Telepath lachte geschmeichelt.
Er schnallte einen Plastikzylinder von seinem
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