Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
würden, solange sie uns nicht gefangen oder getötet hatten. Der erste Vorstoß in die Werft war ein Kinderspiel gewesen gegen die Schwierigkeiten, die ein zweiter Versuch mit sich bringen würde.
    »Wir müssen uns auf einen längeren Aufenthalt auf Zeut einrichten, Gucky«, antwortete ich.
    »Und Atlan?« wollte der Mausbiber beharrlich wissen. »Was soll der Arkonide tun?«
    »Warten«, erwiderte ich lakonisch.

32.
    Zwei Tage später.
    Es war ein eigenartiger, fast unglaublicher Vorgang, aber er vollzog sich mit einer Präzision, die keinen Zweifel daran aufkommen ließ, daß dies auf Zeut nicht zum erstenmal geschah.
    Das Land veränderte seine Farbe.
    Dr. Multer Prest, der zusammen mit Icho Tolot das Versteck verlassen und einen Beobachtungsplatz auf einem nahe gelegenen Hochplateau aufgesucht hatte, schirmte seine Augen mit einer Hand ab, um besser sehen zu können.
    Im ersten Augenblick dachte Prest, eine Wolke hätte sich vor die Sonne geschoben und würde ihren Schatten auf die Oberfläche Zeuts werfen. Ein Blick in den Himmel überzeugte den Kosmopsychologen jedoch davon, daß es an diesem Morgen keine Wolken gab.
    Das Land, das vorher eine braune Farbe besessen hatte, färbte sich grün, rot und blau. Es wurde fleckig wie ein riesiger von einem Ausschlag befallener Hautlappen. An manchen Stellen sah es aus, als durchfurchten farbige Flüsse eine gläserne Oberfläche.
    »Tolot!« rief Prest alarmiert. »Sehen Sie das?«
    Der Haluter nickte. Unbeweglich stand er an Prests Seite, den zahlreichen Felsbrocken in der Nähe nicht unähnlich.
    »Was ist das?« fragte Prest.
    Er vernahm ein eigenartiges Geräusch, als würde der Wind Äste mit getrockneten Blättern bewegen. Aber auf Zeut gab es keine Bäume.
    Prest sah fasziniert auf den Boden. Überall, wo der Boden nicht aus hartem Felsgestein bestand, bildeten sich feine Risse.
    Prests Puls raste.
    »Holen Sie bitte Perry Rhodan!« wandte er sich an Tolot. »Und Ovaron. Der Cappin hat vielleicht eine Erklärung für dieses Phänomen.«
    Immer mehr Risse entstanden im Boden. Sie sahen aus wie ein Netzwerk komplizierter Äderchen. Tolot stampfte davon und brachte mit seinem Körpergewicht Tausende winziger Spalten zum Einsturz. Aber seine Fußabdrücke blieben nicht lange. Wenige Augenblicke nachdem der Haluter über ihn hinweggeschritten war, bewegte sich der Boden abermals. Neue Risse entstanden.
    Die Ebene, auf die Multer Prest hinabblickte, schillerte jetzt in allen Farben. So unheimlich der Anblick auch war, er löste ein Gefühl der Zufriedenheit in Prest aus. Der Kosmopsychologe, der sich genau kannte, war überrascht. Er spürte den Wunsch, das Hochplateau zu verlassen und in die Ebene hinabzugehen.
    Tolot kam herangerast. Er trug Rhodan und Ovaron auf den Schultern. Unmittelbar neben Prest machte der Haluter halt und setzte die beiden Männer ab.
    »In der Schlucht haben wir ein ähnliches Phänomen beobachtet«, sagte Rhodan, ohne seine Blicke von der Ebene zu wenden. »Natürlich nicht in diesem Umfang.«
    »Was kann das sein?« fragte Prest.
    Rhodan sah ihn direkt an.
    »Pflanzen!«
    »Was?«
    »Es sind tatsächlich Pflanzen«, bestätigte Ovaron.
    »Vielleicht interessiert Sie meine Theorie. Wie Sie wissen, vollführt Taimon eine extreme Umlaufbahn um seine Sonne. Über einhundertneunzig Jahre Ihrer Zeitrechnung liegt diese Welt in einer Art Tiefschlaf. Dann nähert sie sich auf ihrer Bahn der Sonne. Die niedergeschlagene Sauerstoffatmosphäre taut wieder auf. Die Schwerkraft verhindert, daß die Luft in den Weltraum entweicht. Nach einiger Zeit ist es warm genug, um auch Pflanzen ein Überleben zu ermöglichen. Im Augenblick beträgt die mittlere Temperatur auf Taimon vierundzwanzig Grad. Die Samenkapseln, die zweihundert Jahre und länger im Boden geschlafen haben, brechen auf.«
    Prest zweifelte nicht daran, daß die Theorie des Cappins richtig war. Die Frage war nur, warum alle Pflanzen gleichzeitig zum Leben erwachten. Die Natur schien zu explodieren.
    Anders konnte man diesen elementaren Vorgang nicht bezeichnen.
    »Warum geschieht das alles so blitzartig?« erkundigte sich Rhodan, den offenbar die gleichen Gedanken beschäftigten wie Prest.
    »Taimon ist eine Extremwelt. Das Leben hier hat viel Zeit, sich zu entfalten.« Ovaron deutete in die Ebene hinab. »In den wenigen Jahren, in denen Taimon dicht an seiner Sonne vorbeifliegt, muß sich hier alles ereignen, was zur Erhaltung der Art notwendig ist.«
    Inzwischen waren der Paladin und

Weitere Kostenlose Bücher