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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gebrochen.
    Sie wußte schließlich, daß an der Jagd auch die Biotransfer-Korrektorin Merceile teilnehmen würde – ihrer Ansicht nach ihre Konkurrentin. Es wurde wirklich Zeit, daß ich Ilivona klarmachte, daß sie überhaupt nicht mit im Rennen lag. Falls ich mich eines Tages tatsächlich für eine Frau entscheiden würde, dann hieß sie wahrscheinlich Merceile.
    Doch das hatte noch Zeit.
    Ich schwang mich in den Antigravlift und fuhr die neunundsechzig Stockwerke bis zum Straßenniveau hinab. Der Pilot meines Gleiters wartete bereits vor dem Portal. Ich stieg ein und nannte ihm das Ziel.
    Drei andere Gleiter eskortierten uns.
    Ich hatte ständigen Begleitschutz, daran hatte ich mich schon gewöhnt. So ging es den hochgestellten Persönlichkeiten.
    Bei der Jagd allerdings waren wir allein, auch Lasallo. Wir würden zu Pferde durch die unberührte Landschaft streifen und unser streitbares Wild nur mit Pfeil und Bogen oder mit der Lanze jagen.
    »Fahren Sie schneller!« befahl ich meinem Piloten.
    Wir fuhren zu meinem Haus am äußersten Stadtrand von Matronis. Die beiden Wachtposten am Haupteingang des ausgedehnten Grundstücks präsentierten die Strahlgewehre, als mein Gleiter passierte. Die Gleiter meiner Leibwache blieben draußen.
    Es war ein prächtiges Haus, das man mir als Dienstwohnung errichtet hatte, mitten in einem kunstvoll angelegten Park und innen mit allem Luxus ausgestattet, der einem Cappin der Oberschicht zustand.
    Ich wies meinen Piloten an, vor dem langgestreckten Stallgebäude anzuhalten. Anschließend sollte er den Gleiter in die Garage bringen und sich in seine Dienstbotenwohnung zurückziehen.
    Langsam ging ich auf das Stallgebäude zu, trat ein und passierte die Boxen mit den prachtvollen Pferden und den Hunden. Robotdiener verrichteten ihren Dienst, ohne sich um mich zu kümmern. Sie waren starr programmiert.
    Eine Wand trennte eine Box von allen anderen ab. Über dem Zugang stand in goldenen Buchstaben der Name meines Lieblingspferdes: TAKVORIAN.
    Ich betrat die Separatbox, die eigentlich ein großer Luxusstall war, und schloß die Tür hinter mir.
    Ein Halbbluthengst von bezaubernder Schönheit wandte den Kopf, als ich eintrat. Sein Fell glänzte in seidigem Hellblau: Schweif, Mähne und Schopf waren von leuchtendem Ockergelb. Die gekrausten längeren Haare zwischen Huf und Fessel waren von weißgelber Färbung.
    »Ho, Takvorian!«
    Der Hengst blähte die Nüstern, warf den Kopf zurück und wieherte laut. Dann kam er im Schritt auf mich zu, zog die Oberlippe über die Zähne und grinste.
    »Ho, Ovaron! An welche Stelle deines verdammten Cappin-Körpers soll ich dir meine Hinterhufe setzen?«
    Wir lachten beide, als wäre diese Frage ein Witz gewesen. Dabei war sie alles andere als ein oberflächlicher Witz; sie besaß einen sehr düsteren Hintergrund, und Takvorian hatte tatsächlich guten Grund, die Cappins auf Lotron zu hassen.
    Während ich ihm gedankenverloren die Ganasche kraulte, zogen die Erinnerungen an jene schicksalhaften Stunden vor achtzehn Lotron-Jahren an meinem geistigen Auge vorüber …
    Im Verlauf der genetischen Experimente waren alle möglichen Spielarten von Mutationen aufgetaucht.
    Ich war zwar kein Spezialist auf dem Gebiet der Gen-Forschung, aber soviel mir bekannt war, stritten sich die Cappin-Wissenschaftler noch immer darum, wie der erste genetische Kode entstanden sein könnte. Manche Kapazitäten behaupteten steif und fest, die ungeheure Kompliziertheit der unüberschaubaren Vielfalt von genetischen Kodes ließe nur den einen Schluß zu, daß das gesamte Universum nichts anderes als ein vorprogrammierter Funktionsablauf sei, in dem schon vor der Entstehung genau festgelegt worden wäre, welche Lebewesen überhaupt entstehen und sich weiterentwickeln dürften und welche nicht. Niemand wagte allerdings eine Antwort auf die Frage, wer dann dieses Universum programmiert haben könnte.
    Auf Lotron hatten sich meine Artgenossen ganz klar übernommen. Sie waren einfach nicht auf die geradezu unheimliche Variationsfähigkeit der Erbmasse der lotronischen Primaten gefaßt gewesen. Ja, es hatte sogar eine Zeitspanne gegeben, in der die Experimente die Vermischungsschranke zwischen den Primaten und vereinzelten Tierarten des Planeten neutralisiert hatten. Eine dieser unnatürlichen Kreuzungen zwischen dem humanoiden Primatentypus und einer kleinen Wildpferderasse waren die sogenannten Zentauren.
    Diese Experimente meiner Artgenossen waren im höchsten Grade

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