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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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pflegten, war aber weder aus einem elastischen Zweig noch aus geleimten Holzschichten gefertigt. Für die Jagd in der Wildnis von Lemu konnte man keine Sportwaffen gebrauchen. Der Bügel meines Jagdbogens bestand ebenfalls aus Malokanatstahl, doch wurde das Maximum an Federungseffekt durch insgesamt hundertdreißig mikroskopisch dünne Schichten molekularen Strukturkomprimats erreicht. Die Sehne bestand aus biologisch aktiven, energetisch ›gesponnenen‹ langen Molekülketten.
    Ich überprüfte die langen Pfeile im Köcher, dann kehrte ich in meine Wohnetage zurück, um mich anzukleiden und zu frühstücken. Kurz darauf meldete sich mein Gleiterpilot, der wie üblich während der Jagd als mein persönlicher Diener und Waffenwart fungieren würde. Ich wies Paleitan an, für mich Takvorian und für sich eines meiner anderen Pferde nach eigener Wahl zu satteln sowie das Tragtier mit der üblichen Ausrüstung zu beladen wie Verpflegung, Schlafzelt, Atomkocher und was der Dinge mehr waren, die man für eine mehrtägige Expedition in unbewohntes Gebiet benötigte.
    Beherrscht und mit unbewegter Miene nahm Paleitan meine Befehle zur Kenntnis. Er freute sich bestimmt auch auf den Jagdausflug, schien es aber für unter seiner Würde zu halten, Gefühle zu zeigen.
    Nachdem er verschwunden war, vervollständigte ich meine Kleidung, bändigte mein langes schwarzes Haar mit einem elastischen Konturreif und stieg in die kniehohen weichen Lederstiefel. Unter dem linken Ärmel der ledernen Jagdjacke verbarg ich mein Kombinationsgerät, das äußerlich einem Mini-Funksprechgerät glich und diese Funktion tatsächlich erfüllte. Zusätzlich aber enthielt das metallene Armband noch ein hochkompliziertes Quintadimgerät, mit dem ich ständig in Verbindung mit meiner geheimen Schaltzentrale im Innern des wilden Kontinents stand.
    Genau zur vorgesehenen Zeit verließen Paleitan und ich mein Grundstück. Takvorian bewegte sich im Paßgang, brach aber immer wieder tänzelnd aus. Er steckte voller Übermut und freute sich, daß er sich endlich wieder einmal richtig würde auslaufen können.
    Es war ein herrliches Gefühl, auf diesem prachtvollen Exemplar eines Morgas zu reiten. Mit dem Sammelbegriff Morga bezeichneten wir alle Spielarten der lotronischen Pferderassen, sowohl die frei lebenden kleinen Wildpferde als auch die durch genetische Manipulationen gezüchteten großen Voll- und Halbblüter.
    Paleitan folgte mir auf dem Halbbluthengst Wailoki, einem ebenfalls prächtig gebauten Tier mit silbergrauem Fell, hellblauer Mähne und dunkelblauem Schweif. Das Packtier dagegen war ein unscheinbarer brauner Wallach ohne großes Temperament, aber ungewöhnlich leistungsfreudig und ausdauernd. Es folgte Paleitan aufs Wort.
    Vor dem Palast der Tanzenden Moleküle, so genannt zur Erinnerung an den Konstrukteur der Tryzome, wartete bereits der größte Teil der Jagdgesellschaft. Ich schätzte die Menge auf etwa vierhundert Männer und Frauen. Sie unterhielten sich größtenteils sehr angeregt. Die Stimmung war hervorragend. Derartige Jagden waren auf Lotron Gesellschaftsereignisse ersten Ranges.
    Etwas abseits der Menge sah ich die junge Merceile auf ihrer temperamentvollen Halbblutstute Kasama. An ihrer Seite befand sich der Biomech-Transferer Levtron auf seinem schwarzen ungebärdigen Hengst Pukusch. Levtron redete unablässig auf die Biotransfer-Korrektorin ein, was mein Mißfallen erregte. Der hagere Levtron mit den breiten Backenknochen und den schrägstehenden Augen paßte nicht zu der unberührten Schönheit Merceiles, aber die düstere Ausstrahlung seiner Persönlichkeit schien selbst auf Frauen wie sie faszinierend zu wirken.
    In einiger Entfernung der beiden Wissenschaftler stand Levtrons ständiger Begleiter gleich einem knorrigen ungeschlachten Monstrum reglos neben der Säule des Stargin, die gegen den Giganten unscheinbar wirkte, obwohl sie so groß wie vier Cappins zusammen war.
    Der einäugige Zyklop glotzte stupide ins Leere. Er war im Grunde genommen nur eine Riesenmenge Fleisch mit einem kleinen Gehirn, in dem ein Paramech-Empfänger steckte. Levtron brauchte Luvash eigentlich nur als organische Abreagierungsmaschine, die bei einem Extremfall von zweigleisigem Denken – denn der Chef des Bioprogramms Lotron war ebenfalls Tryzom-Tänzer – den paramechanischen Befehl erhielt, den unerwünschten Teil von Levtrons Denkprozessen stellvertretend abzureagieren.
    Takvorian verfiel in einen gleitenden Trab, als ich ihn durch

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