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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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warf mit Flammen um sich. Sie schien ungeheuer angewachsen zu sein. Sie schien auf die kalten Flächen des Planeten, strahlte in die Risse und Spalten der Oberfläche hinunter und erhellte, zum erstenmal seit der Schöpfung, den Planeten.
    Neptun war nur dreißig astronomische Einheiten von Sol entfernt, also dreißigmal so weit wie die Erde von der Sonne.
    Die Monde Triton und Nereide umkreisten den Planeten, der seinen Weg um die Sonne in knapp einhundertfünfundsechzig Jahren vollendete. Die Schatten der Monde wurden schärfer, und die Monde selbst traten für den Beobachter auf Neptun stärker hervor. Die Sonne loderte im Mittelpunkt des Systems. Sie schien sich aufgebläht zu haben.
    Noch niemals hatten die Besatzungen der terranischen Stationen auf diesem Planeten und auf den beiden Monden in der Zeit, in der die Hälfte der Atomsonnen ausgeschaltet wurde, die natürliche Sonne so deutlich und so hell gesehen. Eine leichte Panik begann sich unter den Terranern auszubreiten, denn sie wußten genau, was im Zentrum des Systems passierte.
    Kam es jetzt zur Anwendung des Fluchtplanes IKARUS?
    Wurde die Evakuierung durchgeführt?
    Jedenfalls standen auch hier genügend Schiffe zur Verfügung, um die Menschen und einen winzigen Bruchteil ihres persönlichen Besitzes zu retten.
    Nicht anders war es auf Uranus.
    Der Planet brauchte vierundachtzig Jahre zu einem Umlauf, er war heller und wärmer als je zuvor. Da aber Uranus wie ein Ball der Linie seiner Bahn entlangrollte, blieb eine Polhalbkugel dauernd im Sonnenlicht. Hier rief die Hitze bereits Abschmelzungen und Zerstörungen hervor.
    Die Monde, zwischen zweihundert und eintausendsiebenhundert Kilometer durchmessend, erlebten die Sonnenaufgänge und die verschiedenen Tagesperioden als eine Zeit der Hitze, der flirrenden Helligkeiten und der aufgeheizten Gashüllen. Schon Unterschiede von wenigen Graden riefen Tornados hervor.
    Ähnlich war es auf dem Saturn und den Monden dieses Planeten. Die Körper des Miniatursonnensystems lagen unter der harten, erbarmungslosen Lichtfülle und der Wärme, die aus der Sonne kam.
    Die Meldungen und die Katastrophendurchsagen häuften sich.
    Einzelne Fluchtmanöver wurden bereits geprobt, und die Menschen packten ihre wenigen Kilogramm Gepäck zusammen.
    Zwischen der Erde und sämtlichen Außenstationen bestand eine dauernde, aber meist leicht gestörte Bildfunkverbindung.
    Die etwa fünfzigtausend Asteroiden des Gürtels waren, wenn überhaupt erschlossen, meist mit halbautomatischen Besatzungen besetzt. Raumschiffe sammelten die terranischen Besatzungen ein und gingen zielstrebig vor – man vermied jedes unnötige Risiko, und die Kommandanten der Bergungsschiffe taten alles, um keine Panik und keine offene Unruhe aufkommen zu lassen.
    Aber die geheime, unterdrückte Furcht konnte nicht eingedämmt werden.
    Jupiter, hinter dem Asteroidenring liegend, sah sich einer Energieflut der Sonne gegenüber, die einmalig war. Harte Schatten, gleißende Methanflächen, heftige Stürme und Verschiebungen der Oberflächendecke waren die Folgen.
    Nur die Monde mit ihren meist künstlichen Atmosphären litten nicht so stark unter der Flut aus Hitze und Helligkeit.
    Mars.
    Erde.
    Venus und Merkur.
    Überall tobte die Sonne. Überall wuchs die Panik, und auf allen Planeten und deren Monden herrschte das Schreckgespenst einer gigantischen Feuerwalze aus dem Zentrum des Planetensystems.
    Und Perry Rhodan zögerte. Jetzt, da Ovaron den Sonnensatelliten mit einem einzigen Pedoimpuls zünden konnte, wartete der Terraner ab.
    Seine Gründe lagen weit außerhalb des von der Apokalypse bedrohten Systems …

26.
    Er wußte, daß er keine Chance mehr hatte, aber er gab nicht auf.
    Sie waren hinter ihm her, und es konnte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sie ihn erwischten. Was dann mit ihm geschah, konnte er sich ausrechnen. Sie würden ihn töten, aber das bereitete ihm keine besonderen Sorgen. Seit er für die Widerstandsbewegung arbeitete, hatte er mit dem Leben abgeschlossen.
    Sie würden ihm vorher allerdings Informationen entlocken wollen. Sicher, der Hypnoblock würde verhindern, daß er sprach, aber wenn sie den richtigen Schlüssel fanden, konnten sie seinen Hypnoblock lösen.
    Und dann wußten sie alles.
    Seine Zungenspitze fuhr leicht über die silberne Zahnplombe. Ein starker Druck, und das Gift würde innerhalb von Sekundenbruchteilen wirken.
    Nach der dritten Station verließ er den Untergrundzug und blieb bei einem Kiosk stehen.

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