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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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versuchten, das Strukturnetz anzuheben.
    »Sind Sie wahnsinnig?« rief Ovaron unterdrückt und begann zu laufen. Sie stolperte keuchend hinter ihm her.
    Für eine halbe Sekunde war der Schutz des Strukturnetzes unwirksam geworden. Die hochempfindlichen Geräte der Überwachungseinrichtung hatten die Schwingungen aufgefangen – statt zwei verschiedenen Individualschwingungen waren kurzzeitig drei vorhanden gewesen. Die Mechanik verglich und kam mit robotischer Schnelligkeit zu dem Schluß, daß die neu aufgetretenen Individualschwingungen mit denen identisch waren, die vor über einem Monat bei einem der Verräter festgestellt worden waren.
    Alarm! Eine Sirene gellte auf.
    Ovaron wußte, was es zu bedeuten hatte. Noch achtzig Meter oder etwas weniger. Er riß Merceile an sich und setzte zu einem Spurt an, gleichzeitig überlegte er fieberhaft. Er mußte die Positronik täuschen, auf einen falschen Weg führen …
    »Los!« rief er. »Das Netz herunter!«
    Sie stöhnte. »Ja!«
    Ihre Finger begannen an dem dünnen Netz in ihren Haaren zu reißen und zu zerren. Die kleinen Kügelchen lösten sich und kollerten über den Boden. Diese Prozedur schien zu helfen, denn plötzlich löste sich Merceile aus Ovarons Griff und lief allein weiter.
    Noch fünfzig Meter.
    Die Situation ähnelte verzweifelt der des letzten Besuches. Nur schien heute der Zeitfaktor für die beiden Cappins zu arbeiten. Während des Rennens fingerte Ovaron die Bombe aus der Tasche hervor, hielt an der Kante an, die Korridor und Hangar bildeten, und schob die röhrenförmige Bombe in eine Vertiefung.
    Die Handlung war gezielt.
    Sie geschah so auffällig-unauffällig, daß die Positronik die Bombe finden mußte. Das bedeutete für das mathematisch orientierte Bewußtsein der Kommandoeinheit, daß eine Gefahr hergestellt und beseitigt worden war. Bis jetzt hatte sich noch kein Robot gezeigt, aber jede Sekunde konnten die ersten Maschinen auftauchen. Die zwei Cappins rasten in den Hangar hinein, Merceile schwang sich ins Innere des kleinen Bootes, das sich kaum von dem unterschied, in dem sie das letztemal geflohen waren.
    »Schnell!«
    Ovaron nahm einige Schaltungen vor, schoß mehrmals in die Sicherungsblöcke hinein und warf sich dann ins Innere des Bootes. Gleichzeitig mit dem Schließen der Luke bauten sich Sextadimschirme auf, öffnete sich die Schleuse. Die Helligkeit der Sonne schlug ins Innere des Hangars, und der Startmechanismus schleuderte das Boot mit einem Ruck hinaus in die Sonnenkorona.
    »Ich fliege«, sagte Ovaron und bahnte sich einen Weg in den Pilotensessel.
    Merceile sah ihn aus roten, entzündeten Augen an.
    »Es geht schon wieder«, sagte sie und zog die letzten Drähte aus ihrem Haar. »Ich wäre fast wahnsinnig geworden vor Schmerzen«, gestand sie dann noch leiser.
    Ovaron beschleunigte und sah, wie sich die heißen Gase der Korona an den Schirmen brachen. Er setzte die Geschwindigkeit des kleinen Bootes weiter herauf und zwang es gegen die Anziehung des mächtigen Sternes weg von der Sonne, hinaus in den dunklen, kühlen Weltraum. Einige Minuten vergingen.
    Der Todessatellit blieb hinter ihnen zurück, wurde kleiner und verschwand in der gleißenden Helligkeit.
    Ovaron lehnte sich wie betäubt gegen die hohe Rückenlehne des Sitzes und sagte halblaut:
    »Ich glaube, wir haben dennoch gewonnen. Die Positronik ist nur bedingt in der Lage, phantasievolle Schlüsse zu ziehen. Sie hat festgestellt, daß der Filter einwandfrei funktioniert – dank meiner Programmierung. Sie hat weiter festgestellt, daß Sie identisch mit der Merceile von vor fünf Wochen waren. Das hat den Alarm ausgelöst. Der Umstand, daß ich dabei beobachtet worden bin, wie ich die Sextadimbombe versteckte, wird uns helfen. Die Bombe wird gefunden und unschädlich gemacht werden. Also ist die Gefahr ein zweites Mal beseitigt worden, und die Experimente mit dem Stern werden weitergehen. Ich bin überzeugt, daß wir den Todessatelliten sprengen können. Wenn es nach mir ginge, würde ich jetzt schon meinen Pedoimpuls ausstrahlen, aber das widerspräche der Planung unseres Freundes Rhodan.«
    Merceile sah zu, wie aus der endlosen, Sternenlosen Schwärze vor ihnen ein silberner Punkt größer wurde und näher kam: die INTERSOLAR.
    »Er wäre nicht damit einverstanden«, sagte sie erschöpft.
    Ovaron wandte sich zu ihr um und sah ihr voll ins bleiche Gesicht.
    »Wie geht es Ihnen?« fragte er.
    »Schon besser. Aber ich bin vollkommen erschöpft … ich weiß

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