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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stecke.«

6.
    Vor einer Stunde hatte der 15. Juni 3434 terranischer Zeitrechnung begonnen. Noch war die Sonne nicht über der ehemaligen Wüste Gobi und der Hauptstadt des Solaren Imperiums aufgegangen.
    Das gewaltige Areal des Flottenhafens Terrania lag unter einer Glocke künstlichen Lichtes.
    Der Ertruser wandte den Kopf und sah Rhodan aufmerksam an, der unbewegt zur INTERSOLAR schaute. Welche Gefühle mochten ihn jetzt beim Anblick seines Flaggschiffs bewegen?
    Es mußte schmerzlich für Perry Rhodan sein, die INTERSOLAR untätig auf dem Feld eines Raumhafens stehen zu sehen, das Schiff, das dazu gebaut worden war, zwischen den Sternen und den Galaxien zu kreuzen.
    »Bald …«, sagte Kasom, er konnte nicht anders, »… bald werden Sie wieder mit dem Schiff auf große Fahrt gehen, Sir.«
    Rhodan drehte sich um und blickte den Urenkel seines längst gestorbenen treuen Freundes Melbar Kasom an. Erneut spürte er, wie in ihm die gleiche Zuneigung aufwallte, die er für Melbar empfunden hatte. In Toronar lebte der alte Freund weiter.
    Er riß sich von diesen Gedanken los und lächelte.
    »Gewiß, Oberst Kasom. Und Sie werden mich begleiten. Vorerst aber müssen wir mit dieser Korvette vorliebnehmen.«
    Er deutete auf die rechts von ihnen stehende Korvette, ein Beiboot der INTERSOLAR, vor dem sich eine kleine Gruppe versammelt hatte. Die Korvette sollte die Mannschaft des Nullzeit-Deformators zum sechsten Saturnmond befördern. Das Zeitreisegerät selbst war nach gründlicher Überholung in einen Raumfrachter verladen worden und hatte wahrscheinlich schon die Marsbahn überquert.
    »Lassen Sie unseren Gleiter ins Schiff bringen, Oberst Maurice!« rief Perry Rhodan über die Schulter zurück. »Wir gehen den Rest der Strecke zu Fuß.«
    Er setzte sich in Bewegung. Toronar Kasom blieb an seiner Seite. Hinter ihnen folgten Maurices Männer, die bisher reglos und schweigend gewartet hatten, erfahrene Zugehörige der Solaren Abwehr. Rhodan hatte gelernt, ihre Anwesenheit zu ignorieren. Er protestierte auch nicht mehr gegen Maurices Sicherheitsvorkehrungen, obwohl sie ihm manchmal überspitzt erschienen.
    Ungefähr zehn Meter vor dem Landestützenring der Korvette blieb er abrupt stehen. Das kleine stumpfgraue Ding, das sich ihm aus Richtung des Beibootes unbekümmert genähert hatte, hielt ebenfalls an. Es spreizte die kümmerlichen, terkonitblau gefiederten Flügelstummel und legte den Kopf schief, um zu Kasoms Gesicht aufsehen zu können.
    Dann öffnete es den unfertig wirkenden Saurierrachen und sagte:
    »Quantwon!«
    Von hinten stürmte Oberst Hubert S. Maurice an der Spitze seiner Leute mit gezogenem Strahler heran. Toronar Kasom stoppte die Abwehrleute mit energischer Armbewegung.
    »Das ist doch Professor Kases Haustier«, flüsterte Perry Rhodan fassungslos. »Wie kommt das hierher?«
    Kasoms Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    »Ich begreife das auch nicht, Sir. Kase muß es mitgebracht haben.«
    »Es ist kein irdisches Lebewesen!« rief Oberst Maurice entrüstet. Als ob das Tier etwas dafür könnte.
    Toronar Kasom hob den Taimoner vorsichtshalber auf, damit niemand auf den Gedanken käme, auf ihn zu schießen.
    »Antons Eltern wurden sicher nicht auf der Erde geboren«, sagte er gemessen. »Wohl aber Anton selbst. Nach den Gesetzen des Solaren Imperiums hat er damit automatisch das Heimatrecht auf Terra erworben. Oder sind Sie da anderer Meinung, Oberst Maurice?«
    Der Sicherheitsoffizier trat näher und musterte den Taimoner, als wäre er eine hochbrisante Bombe.
    »Ein Tier!« sagte er kalt. »Das ist ein Tier. Das Heimatrecht auf Terra können nur intelligente Lebewesen erwerben!«
    »Schnoblkruwak!« sagte Anton.
    »Ganz recht, mein Freund«, meinte der Ertruser und strich mit der Kuppe des Zeigefingers zart über den Rücken des Wesens. »Woher will Oberst Maurice wissen, ob du intelligent bist oder nicht? Einem menschlichen Neugeborenen sieht man es schließlich auch nicht an, daß es zu den intelligenten Lebewesen zählt.«
    »Blabblgeik!« machte Anton.
    »Woher stammt – hm – Anton?« fragte Rhodan. »Und wie kamen seine Eltern auf die Erde?«
    Kasom lächelte.
    »Seine Eltern leben nicht auf der Erde, Sir. Genaugenommen kennen wir seine Eltern überhaupt nicht. Anton schlüpfte vorgestern aus einem Überwinterungsei, das Professor Kase versehentlich für ein Schneckenhaus gehalten hatte und von der letzten Zeitexpedition mitbrachte.«
    »Von Zeut?« fragte Rhodan.
    Toronar

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