Silberband 049 - Welten in Angst
Zeitreiseteam abkommandiert wurde«, sagte Gosling ernst, »hatte ich auf dem Mars eine kleine Farm und habe unter anderem auch Enten gezüchtet.«
Das Gesicht des Robotikers strahlte. Er deutete mit den Händen eine Höhe von etwa einem halben Meter und eine Länge von vielleicht siebzig Zentimetern an.
»So groß werden die weißen Aylesburyenten auf dem Mars. Wegen der geringeren Schwerkraft.«
»Sir Anthony wird viel größer werden, sehr viel größer«, erklärte der Ertruser. »Er ist seit vorgestern schon gewachsen. Da wog er nur vierzig Gramm, heute morgen wog er schon hundertsechzig Gramm.«
»Glumblubbil!« machte Anton und kletterte in die Schüssel, um die letzten Reiskörner zu verschlingen. Er fraß unheimlich schnell und konzentriert.
»Professor Kase …!« sagte Perry gedämpft.
Der Mathelogiker sah auf.
»Sir …?«
»Nehmen Sie bitte Ihren Taimoner und sehen Sie sich im Schiff nach jemandem um, der ihn während unserer Abwesenheit pflegt. Wir können ihn auf gar keinen Fall mit in die Vergangenheit nehmen.«
»Warum eigentlich nicht?« Atlan war anderer Meinung. »Das kleine Tier stört uns doch nicht. Und es stammt aus der Vergangenheit.«
»Es würde uns alle zu sehr von unserer Aufgabe ablenken«, erwiderte Perry Rhodan streng. »Du bist ja schon vernarrt in den kleinen Burschen.«
Atlan blickte Perry verblüfft an.
»Du hast recht, Freund. Jetzt, da du es aussprichst, merke ich, daß ich mich seit dem Start nur noch um Anton gekümmert habe.«
Rhodan nickte. »Sie alle sitzen hier und sehen einem Tier zu, anstatt Ihre Ausrüstungen noch einmal zu überprüfen und sich Gedanken über unsere Aufgabe zu machen.«
»Aber …«, begann Tajiri Kase.
»Es gibt kein Aber!« Rhodans Geduld war nun erschöpft. »Nehmen Sie Anton und verschwinden Sie!«
Der Ertruser stand hastig auf, nahm seinen Taimoner und verließ die Messe.
»Mann!« rief Gucky staunend. »Dir ist aber eine Laus über die Leber gelaufen, Chef!«
Rhodan blickte Ovaron an.
»Wir hatten leider nicht genügend Zeit, um über alle Probleme sprechen zu können, Ovaron. Mich interessiert eines: Wird Ihr Geheimdepot auf Titan bewacht?«
»Selbstverständlich«, antwortete der Cappin. »Es gibt ein Kommandogehirn und Verteidigungsanlagen. Ich habe die Verteidigungsanlagen allerdings niemals gesehen.«
»Niemals gesehen …?« wiederholte Atlan. »Das klingt, als wären Sie nicht nur einmal auf Titan gewesen.«
»Ich war elf- oder zwölfmal dort«, sagte Ovaron, »um Spezialausrüstung für meine Geheimdiensttätigkeit auf der Erde zu holen.«
»Und das Kommandogehirn hat Sie immer akzeptiert?« wollte Dr. Voigt Gosling wissen.
Schweigend öffnete der Zweidenker den Magnetverschluß seines linken Ärmels und streifte den Ärmel hoch. Ein fingerdickes, zehn Zentimeter breites Armband kam zum Vorschein. Es schimmerte in einem metallischen Blaurot.
»Mein Kommandoarmband«, erklärte der Cappin. »Es enthält unter anderem den Individualimpulsgeber, der den Öffnungsmechanismus des Depots aktiviert. Gleichzeitig weist es mich bei dem Kommandogehirn als eintrittsberechtigt aus.«
»Wahrscheinlich arbeitet es auf Sextadimbasis?« fragte Geoffry Abel Waringer mit feinem Lächeln.
Ovaron lächelte zurück. »Stimmt, Professor Waringer.«
Dem Hyperphysiker war nicht anzusehen, welche Gedankengänge hinter der hohen Stirn abliefen.
»Warum müssen wir eigentlich mehr als zweihunderttausend Jahre in die Vergangenheit gehen, um ein paar Gramm Sextagonium cappinscher Produktion zu holen? Ihr Geheimdepot müßte doch auch vor hunderttausend Jahren noch existieren, oder?«
Ovaron blickte den Professor an.
»Das habe ich mich auch schon gefragt, aber, um die Wahrheit zu sagen: Ich weiß es nicht.« Er sah Perry Rhodan fragend an. »Haben Terraner jemals ein Depot oder die Überreste eines Depots auf Titan entdeckt?«
Rhodan überlegte. An diese Möglichkeit hatte er zwar schon gedacht, sie aber rasch wieder verworfen. Auf dem sechsten Saturnmond war seit dem kosmischen Aufbruch der Menschheit so viel gebaut und verändert worden, daß ein großvolumiger Hohlraum bestimmt längst entdeckt worden wäre. Jetzt war er sich seiner Sache allerdings nicht mehr so sicher.
»Nein, Ovaron. Aber mir fiel eben ein, wie weit Sie uns mit Ihrer Sextadimtechnik überlegen sind. Falls die notwendigen Impulsaufnehmer und Tastergeräte und eventuelle Abschirmmechanismen auf Sextadimbasis arbeiten, war uns eine Anmessung bisher
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