Silberband 049 - Welten in Angst
bestätigte.
»Von Zeut oder von Taimon, wie dieser Planet vor rund zweihunderttausend Jahren genannt wurde. Ist Anton nicht ein süßes Kerlchen?«
Perry Rhodan seufzte.
Hubert Selvin Maurice holte tief Luft und sagte:
»Übergeben Sie mir dieses … dieses Ungeheuer, Oberst Kasom! Ich werde dafür sorgen, daß es ihm an nichts fehlen wird, aber ich dulde nicht, daß es sich in der Nähe des Großadministrators aufhält.«
»Machen Sie sich nicht lächerlich!« fuhr der Ertruser ihn an. »Anton kann niemandem etwas zuleide tun. Er ist ein harmloses, zutrauliches Baby. Außerdem gehört er nicht mir, sondern Professor Kase.«
Bevor Maurice antworten konnte, sagte Rhodan mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete:
»Ich gehe jetzt mit Oberst Kasom zu Professor Kase und gebe ihm seinen Hausgefährten zurück. Wir haben keine Zeit zu langen Erörterungen. Während des Fluges nach Titan werde ich den Professor veranlassen, Anton einem Besatzungsmitglied der Korvette zur Pflege zu überlassen, bis wir zurückkommen.«
Der Gedanke an Kases Entdeckung belustigte ihn.
»Ich möchte Tajiris Gesicht gesehen haben, als er feststellte, daß aus einem neuen Stück seiner Sammlung ein Ding geschlüpft war, halb Ente und halb Minisaurier.«
»Er hat getobt«, berichtete Kasom, »als er das zerbrochene Gehäuse sah. Gucky hatte kurz zuvor seine Sammlung besichtigt, und deshalb dachte der Professor, er hätte sein kostbarstes Stück telekinetisch zertrümmert.« Er lachte laut auf. »Später ging er mit einer Schrotflinte auf Anton los.«
»Warum eigentlich Anton?« fragte Rhodan, während sie sich der Korvette näherten.
»Der erste Laut, den wir von ihm zu hören bekamen war ›Quantwon‹ oder so ähnlich. Nun, und das brachte mich auf den Gedanken, ihn Anton zu nennen. Professor Kase hat dann den stolzen Namen ›Sir Anthony‹ daraus gemacht.«
Hinter ihnen ertönte eine Folge eigenartiger Geräusche.
»Was ist los?« fragte Rhodan.
Die Geräusche verstummten, dann antwortete Oberst Maurice:
»Ich habe gelacht, Sir. Über den ›Sir Anthony‹. Ich bitte um Verzeihung, Sir.«
»Unfug!« widersprach Perry Rhodan. »Sie sollten mich künftig lieber um Verzeihung bitten, wenn Sie nicht lachen, obwohl ein Grund dazu vorliegt.«
»Jawohl, Sir«, sagte Maurice.
In die Gruppe unter dem Beiboot kam Bewegung. Jemand rannte über die Schleusenrampe und arbeitete sich rücksichtslos zwischen den im Wege stehenden Personen hindurch.
»Das ist doch Professor Kase!« sagte Toronar verwundert. »Was ist denn in den gefahren?«
Tajiri Kase fegte das letzte Hindernis, den Zentauren Takvorian, beiseite, was ihm einen Biß in die Schulter und einen Huftritt in den verlängerten Rücken eintrug. Er schien darauf überhaupt nicht zu reagieren. Wenige Schritte vor Perry Rhodan blieb der Mathelogiker stehen. Seine Hängebacken zitterten vor Erregung.
»Sir!« rief er erregt. »Sir, ich bitte dringend um Startaufschub. Ich muß noch einmal nach Hause. In privater Angelegenheit.«
»Privat …?« fragte Perry Rhodan gedehnt und mit allen Anzeichen der Mißbilligung. »Wir sollen wegen einer privaten Angelegenheit den Beginn einer Zeitreise verschieben, bei der es um das Überleben der solaren Menschheit geht …?«
Tajiri Kase trat verlegen von einem Fuß auf den anderen.
»Ich weiß nicht, wie ich es Ihnen erklären soll, Sir. Der Mann, der während meiner Abwesenheit mein – äh – Haus versorgen soll, hat über Visiphon angerufen und mitgeteilt …« Er schluckte. »Er hat gesagt, daß …«
»… daß Sir Anthony spurlos verschwunden sei«, beendete Rhodan den vergeblichen Versuch des Professors, eine Notlüge glaubwürdig zu formulieren.
»Woher wissen Sie …?« begann Kase.
Dann entdeckte er den Taimoner auf Kasoms Handfläche. Sein Gesichtsausdruck wechselte von Fassungslosigkeit über jähe Freude bis zu tödlicher Verlegenheit.
»Geben Sie dem Professor seinen Hausgefährten, Oberst Kasom!« sagte Rhodan, um diesen peinlichen Momenten ein Ende zu bereiten. »Professor Kase, wir unterhalten uns während des Fluges über Anton.«
»Selbstverständlich, Sir«, antwortete Kase kleinlaut.
Er nahm seinen taimonischen Freund von Kasom entgegen und drückte den kleinen Körper an seine Wange. Kosenamen flüsternd, trat er den Rückweg zum Beiboot an.
Perry Rhodan begab sich sofort nach dem Start des Beibootes in die für ihn allein reservierte Kabine. Er wollte nachdenken und einige Anweisungen für
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