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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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antwortete Rhodan schlagfertig.
    Merceile amüsierte sich königlich.
    »Steigen wir ein«, sagte Perry. »Ich möchte in fünf Minuten aufbrechen.«
    Toronar Kasom hatte seinen Platz in der Steuerkanzel bereits eingenommen.
    »Eine feine Sache, dieser Allzweckpanzer«, sagte er anerkennend und strich zärtlich über die Kontrollen. »Im Dabrifa-Imperium benutzt man noch die gleichen Ausführungen wie vor tausend Jahren. Diese Shifts hier aber sehen nicht nur ganz anders aus, sie sind in jeder Beziehung verbessert worden.«
    »Wir sind eben fortschrittlich, Oberst!« konterte Rhodan. Mit seinen Gedanken war er aber schon vor Ovarons Geheimdepot.
    Nachdem die Besatzung beider Shifts eingestiegen war, gab Rhodan den Startbefehl. Das Innenschott wurde geschlossen. Pumpen saugten die Luft aus dem Schleusenhangar, dann glitt das Außenschott zur Seite.
    Mit seufzendem Geräusch schoß die dünne Titan-Atmosphäre herein. Man hatte in ihr unterdessen auch Spuren von Ammoniak entdeckt.
    Das Summen der Antriebsreaktoren und Elektromotoren wirkte einschläfernd.
    Die beiden Shifts kletterten einen Hang hinauf. Ihre breiten Gleisketten mahlten im Trockeneis und schleuderten weiße Schwaden nach hinten, die in der dünnen Atmosphäre verblüffend schnell wieder zu Boden sanken.
    Aus dem Laderaum klangen die Stimmen von Merceile, Gucky und Takvorian in die Steuerkanzel. Neben dem mächtigen Spezialsessel Kasoms hatten nur noch ein normaler Sessel und ein Notsitz Platz. Ovaron benutzte den Notsitz und blickte grübelnd nach vorn.
    Perry Rhodan betrachtete fasziniert das Ringsystem Saturns. Die Sonne war rund neun astronomische Einheiten von Saturn entfernt, also neunmal weiter als von der Erde. Dennoch gleißte und funkelte die Ringmaterie so hell, daß bei längerem Hinsehen die Augen schmerzten.
    Saturn selbst nahm inzwischen den gesamten südlichen Himmel Titans ein und ragte östlich und westlich noch weit über den Mond hinaus. Der Anblick aus dieser Nähe hatte etwas Ehrfurchtgebietendes an sich.
    Ein kleiner kreisförmiger Schatten wanderte über die erstarrt wirkenden Streifen Saturns. Im ersten Moment dachte Perry, es wäre der Schatten Titans, doch dann merkte er, daß sich das Gebilde entgegengesetzt der Titanbahn bewegte. Es konnte sich also nur um den Schatten der gegenläufigen Phoebe handeln, die weit draußen – ungefähr zehnmal weiter als Titan – um den Planeten kreiste.
    Ein seltenes, atemberaubendes Schauspiel.
    In der Jetztzeit, also mehr als 200.000 Jahre später, ließen die dichte Atmosphäre und die künstlichen Sonnen eine solche Beobachtung nur alle siebenhundertdrei Jahre zu.
    Der Shift rutschte nach links, und die Antriebsmaschinen heulten auf, um das Fahrzeug wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. Auf dem Kontrollpult blinkte eine gelbe Warnlampe.
    »Die Ketten sind vereist!« gab der fassungslose Ertruser durch. Er stoppte hart, fuhr ruckartig wieder an und stoppte erneut. Langsam drehte sich das Heck des Shifts herum.
    »Weiterfahren, Kasom!« schallte Tschubais Stimme aus dem Telekomempfänger.
    Doch das Fahrzeug wollte dem Obersten nicht mehr gehorchen. Es kam kaum von der Stelle. Draußen wirbelte eine große Eiskristallwolke auf, dann stieß der Bug von Shift zwei sanft gegen die Flanke von Nummer eins.
    Toronar Kasom betätigte die Verankerung. Aus den Kettengliedern spreizten sich scharfe Terkonitstacheln ab und bohrten sich in die Trockeneisfläche.
    »Das muß ich mir von draußen ansehen, Sir«, sagte Kasom. Er schaltete den Antrieb aus und zwängte sich gebückt aus seinem Sitz. Ovaron mußte in den Laderaum klettern, um den Ertruser hinauszulassen.
    Aus dem anderen Shift stieg zur gleichen Zeit Ras Tschubai aus. Die beiden Männer sahen sich die Gleisketten an, gestikulierten heftig und kehrten in ihre Shifts zurück.
    »Nun …?« fragte Rhodan gespannt.
    »Das Trockeneis sitzt wie Beton zwischen den Kettengliedern«, berichtete der Ertruser. »Wir sollten in Zukunft Eisflächen meiden.«
    »Ich habe einen besseren Vorschlag«, warf der Cappin ein. »In dieser Zeit wird der Weltraum nur in Erdnähe überwacht, Perry. Wir könnten also ruhig die Antigrav- und Impulstriebwerke einsetzen, ohne daß die auf der Erde lebenden Cappins etwas davon merken.«
    Perry Rhodan ließ sich diesen Vorschlag durch den Kopf gehen. Aber nach kurzer Überlegung lehnte er ab.
    »Zu gefährlich, Ovaron. Ich kenne die Technik Ihres Volkes. Eine zufällige Ortung läßt sich nicht völlig

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