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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf der Erde gelandet ist, um gegen die verbrecherische Cappin-Organisation Lasallos zu arbeiten.«
    »Warum sollte er das tun?« fragte Rhodan.
    »Er hat es getan«, entgegnete Waringer bestimmt. »Und damals war er eine Ganzheit, so, wie er wieder eine Ganzheit sein wird, sobald er zum erstenmal mit uns in seine Realzukunft vorstößt.«
    »Wie kann er damals eine Ganzheit gewesen sein«, wandte Atlan ein, »wenn beide Ovarons gleichzeitig existieren?«
    Der Hyperphysiker war nicht aus der Ruhe zu bringen.
    »Ich gebe zu, es klingt verwirrend für jemanden, der die Dialektik Platons nicht beherrscht. Wenn man sich aber mit dem Gesetz der Negation auskennt, wird es bedeutend klarer. Ovaron ist als Ganzheit zur Erde geflogen, weil es nicht zutrifft, daß Ovaron I und Ovaron II nicht gleichzeitig existiert hätten.«
    Atlan und Rhodan sahen sich schweigend an. Sie ahnten zwar, daß Geoffry Abel Waringers Erklärung der Wahrheit zumindest sehr nahekam, aber die Erklärung selbst erfaßten sie nicht.
    »Bleiben wir lieber konkret, Geoffry«, sagte Perry nach einer Weile. »Warum wird Ovaron II nach seiner Ankunft so handeln, wie Ovaron I gehandelt hat?«
    »Siehst du, du kommst zu keinem logischen Schluß, wenn du Platons Dialektik außer acht läßt. Was Ovaron II tun wird, hat Ovaron I längst getan, folglich wird Ovaron II nicht anders handeln können, weil sie eine Ganzheit sind, wobei du den Begriff ›Ganzheit‹ wiederum nicht wörtlich nehmen darfst, sondern ebenfalls dialektisch betrachten mußt.«
    »Ich begreife, daß ich nicht begreife«, zeigte sich Rhodan resigniert. »Zumindest begreife ich nicht, warum du nicht begriffen hast, daß ich keine dialektische Antwort haben möchte, sondern eine konkrete.«
    Atlan stand auf und ging zum Interkom.
    »Was willst du?« fragte Perry Rhodan.
    »Ich will Dr. Multer Prest anrufen«, antwortete der Arkonide. »Vielleicht gelingt es ihm, deinem Schwiegersohn eine klare, einfache Antwort auf eine klare und sehr einfache Frage zu entlocken.«
    »Oh, eine einfache Antwort hast du erwartet, Perry«, sagte Waringer. »Warum halte ich mich dann mit wissenschaftlichen Erklärungen auf?«
    Atlan wollte etwas sagen, verzichtete jedoch darauf, um Waringers Antwort nicht hinauszuzögern.
    Der Hyperphysiker massierte sich angelegentlich seinen Nasenrücken.
    »Eines steht fest: Im Jahr 200.018 vor Jetztzeit muß etwas geschehen sein, was den gelandeten Ovaron veranlaßte, trotz Informationen, die ihm sein Kommandogehirn gab, gemäß seinem Aktionsplan in den Einsatz zu gehen. Begründung: Wäre dies nicht geschehen, hätten wir Ovaron im Jahr 200.000 vor Jetztzeit niemals auf der Erde antreffen können.«
    Er sah Rhodan und Atlan aufmerksam an.
    »Zufrieden?«
    Rhodan verzog das Gesicht, und Atlan sagte:
    »Es leuchtet mir ein, daß etwas geschehen sein muß, was Ovaron bewegte, in den Einsatz zu gehen, obwohl er wußte, daß vor seiner Ankunft jemand versucht hatte, ins Depot einzudringen.« Er holte tief Luft. »Aber was ist geschehen oder – bei allen Göttern Arkons! – was wird geschehen …?«
    Der Hyperphysiker wich aus.
    »Geben Sie Ovaron sein Gedächtnis zurück, dann kann er Ihnen diese Frage selbst beantworten, Atlan.«
    »Ovaron …?« fragte der Lordadmiral fassungslos. »Aber Ovaron I kann doch gar nicht wissen, warum Ovaron II so und nicht anders gehandelt hat! Die beiden Ovarons verschmelzen doch erst miteinander, wenn Ovaron II mit uns in seine Realzukunft reist!«
    »Sie wollten eine einfache Erklärung haben, Atlan«, dozierte der Wissenschaftler mit sanfter Stimme. »Und nun merken Sie, daß diese Ihnen ohne die wissenschaftliche Grundlage nichts nützt. Ovaron I weiß, was Ovaron II erst noch erleben wird, mein Lieber, weil beide Ovarons im dialektischen Sinne eine Ganzheit darstellen. Verstehen Sie denn nicht, daß die ganze Sache mit der Löschung von Ovarons Gedächtnis und seiner Wiedergewinnung nur ein Kunstgriff ist, um die unvorhersehbaren Auswirkungen eines wirklichen Zeitparadoxons zu vermeiden …?«
    Atlan wechselte die Farbe. Perry Rhodan sagte ungeduldig:
    »Du sprichst in Rätseln, Schwiegersohn.«
    »So …?« meinte Geoffry Abel Waringer gelassen. »Was glaubst du wohl, was geschehen wäre, wenn wir nicht im Jahre 200.018 vor Jetztzeit auf dem Titan gelandet wären, um Ovarons Ankunft zu beobachten?«
    »Dann hätte Ovaron seine Herkunft nicht klären können, nehme ich an«, sagte Rhodan. Aber in seiner Stimme schwang eine große

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