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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schienen den Cappin vorwurfsvoll anzustarren.
    Ovaron klappte seinen Helm zurück, schlug seinem Pferdemutanten leicht auf den Hals und sagte:
    »Wir alle müssen einige Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen, Takvorian. Versuche ein wenig zu schlafen.«
    »Schlafen …?« gab der Mutant vorwurfsvoll zurück. Er zog die Pferdelippe hoch. »In diesem Mief hier?«
    Ovaron ging seufzend weiter. Die Luft im Shift war klar und sauber. Takvorian hatte ganz einfach schlechte Laune. Er nickte Merceile im Vorbeigehen zu. Die Biotransfer-Korrektorin machte einen nervösen Eindruck.
    Dabei bin ich es, der nervös sein müßte! dachte der Cappin bei sich. Schließlich will ich mir selbst begegnen.
    Er kletterte den Schacht zur Pilotenkanzel hinauf und nahm auf dem Notsitz hinter Rhodan Platz.
    »In wenigen Minuten geht's los«, sagte der Terraner, der blaß und recht abgespannt wirkte.
    Der Telekommelder summte, und Atlans Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
    »Alles klar bei euch?« fragte er.
    »Alles in Ordnung«, antwortete Rhodan. »In dreißig Sekunden fahren wir los. Halte die Ohren steif.«
    Toronar Kasom grinste und schaltete den Kettenantrieb ein. Der Shift ruckte an und drehte sich auf der Stelle um einige Grad nach Steuerbord. Dann rollte er über den Schotter nach Norden.
    Ovaron blickte durch die transparente Kuppel nach draußen. Der Paladin und Tolot hatten ihre Beobachtungsposten aufgegeben und waren in dem Gelände untergetaucht. Schleierartige Wolkenfetzen zogen über den Himmel. Es sah aus, als schwebten sie dicht über der Oberfläche des Saturn.
    Der Sextadim-Navigator sah zurück.
    Im ersten Moment glaubte er, der Nullzeit-Deformator wäre tatsächlich verschwunden, untergetaucht im Strom der Zeit. Doch dann sah er, daß etwas, das wie ein Geröllfeld aussah, einen schroffen Gipfel zur Hälfte verdeckte. Ohne genaue Kenntnis aller Geländemerkmale hätte er es allerdings nicht bemerkt.
    Die Tarnung des Nullzeit-Deformators war fast perfekt. Natürlich durfte niemand der Kuppel zu nahe kommen, aber dieses Gefahrenmoment war gering und deshalb unbedeutend. Außerdem würde der zufällige Entdecker keine Informationen über den Deformator weitergeben können; eine ›Behandlung‹ mit den terranischen Psychostrahlern würde ihn seine Entdeckung vergessen lassen.
    Der Shift durchfuhr eine tiefe Schlucht und rollte in ein langgestrecktes Tal. Am jenseitigen Ende des Tales waren Paladin und der Haluter zu sehen. Aus der Entfernung von etwa drei Kilometern sah es aus, als bewegten sich Spielzeugroboter vor der Kulisse eines utopisch-phantastischen Films.
    Ich denke immer mehr wie ein Terraner, überlegte Ovaron.
    Aus dem Frachtraum drangen Satzfetzen von Gesprächen in die Pilotenkanzel. Ras Tschubai unterhielt sich mit Merceile über die möglichen Reaktionen von Ovaron II, wenn er bei seiner Ankunft über den Vorstoß Unbefugter informiert würde.
    Ovaron – er lächelte bei dem Gedanken, daß er sich von nun an auch in seinen Überlegungen Ovaron I nennen mußte – war sicher, daß die Kommandopositronik ihren ersten Vorstoß als feindselige Handlung eingestuft hatte. Ovaron II würde kaum an der sachgerechten Einstufung seiner Kommandopositronik zweifeln. Es wäre gefährlich gewesen, sich darüber Illusionen hinzugeben.
    Ovaron II würde seine Pläne umwerfen und sich auf die neue Lage einstellen, das hieß, er würde Vorsorge treffen, die Bedrohung zu beseitigen.
    Falls niemand ihn über den wahren Sachverhalt aufklärte …
    Das Farbenspiel eines Saturnuntergangs tauchte die Akalos-Berge in ständig wechselndes Licht. Der Shift rollte über ein türkisfarben funkelndes Eisfeld, das von dottergelben, grünen und rosafarbenen Hängen umgeben war. Eine violett schimmernde zarte Wolke senkte sich auf die Kanzel und löste sich kurz danach auf.
    Die Antriebsmotoren der Gleisketten summten ihr eintöniges Lied. Hinter dem Fahrzeug blieb eine häßliche Doppelspur zurück. Toronar Kasom bewegte die Impulsknüppel der Kettensteuerung. Die Backbord-Gleiskette wurde ausgekuppelt, und der Shift beschrieb eine scharfe Linkskurve.
    Der Shift rollte ins Einfallstor der Akalos-Berge, jene breite Schlucht, die auch beim ersten Vorstoß benutzt worden war. In einer Höhlenöffnung am rechten Hang zeigte sich für wenige Sekunden ein Kampfroboter. Er gehörte zu der Gruppe der fünf kegelförmigen Roboter vom supermodernen Typ TARA-III-Uh, die hier als Eingreifreserve stationiert worden waren. Mit ihren Paratronschirmen

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