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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bewegung, fuhren um den Kreis der Landestützen herum und hielten in der Nähe des Kommandanten.
    Plötzlich ging Bewegung durch die beiden Reihen der wartenden Cappins. Ihre Haltung veränderte sich. Sie standen hoch aufgerichtet und steif, die Gesichter gleichmäßig zum Boot hin gerichtet.
    Ein zwölfter Cappin verließ die Schleuse und schwebte in dem Antigravfeld herab. Ovaron sah sein Gesicht nur für etwa eine halbe Sekunde. Doch das genügte ihm, um sich selbst zu erkennen.
    Die Knie wurden weich. Er wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.
    »Es ist Ovaron II«, sagte Tolot, der auch ohne Teleskop alle Einzelheiten drüben auf dem Plateau erkennen konnte.
    Ovaron I wandte sich ab und begann, hysterisch klingende Lachlaute von sich zu geben. Er setzte sich langsam. Seine Schultern zuckten.
    Perry Rhodan ging zu ihm hinüber und sprach begütigend auf ihn ein.
    »Fassen Sie sich, Ovaron!« sagte er beschwörend. »Ich kann mir vorstellen, wie Ihnen zumute sein muß.«
    Ovaron hörte auf zu lachen.
    »Nein, das können Sie nicht«, sagte er deprimiert. »Wissen Sie, vorhin drängte sich mir eine Zwangsvorstellung auf. Ich dachte daran, daß ich niemals hier stehen und meine eigene Ankunft beobachten könnte, wenn ich mich entschlösse, Ovaron II zu erschießen.«
    »Sie irren sich«, entgegnete Rhodan. »Diese Gedanken kann ich mir sehr gut vorstellen. Aber ich glaube nicht, daß Sie Ovaron II erschießen könnten, selbst wenn Sie das wollten.«
    »Wieso nicht?« gab Ovaron I zurück. »Ich brauchte nur meine Waffe zu ziehen, in Anschlag zu bringen und Ovaron II niederzuschießen. So einfach wäre das.«
    Rhodan lachte. Er stellte sich vor, wie Geoffry an seiner Stelle argumentiert hätte, und war sich seiner Sache völlig sicher.
    »So einfach wäre es eben nicht, Ovaron. Falls Sie Ovaron II tatsächlich töten könnten, wären wir uns niemals begegnet, denn dann wäre kein Ovaron jemals zur Erde geflogen. Wir hätten Sie in einem solchen Fall auch nicht zum Titan und in die Vergangenheit bringen können. Folglich hätten Sie Ovaron II niemals erschießen können.«
    Icho Tolot stöhnte so laut, daß Perry Rhodan im ersten Augenblick erschrak – bis er sich daran erinnerte, daß sie ihre Helmsender nach der Landung des Beibootes auf minimale Reichweite eingestellt hatten. Schon in sechs Metern Entfernung konnte selbst Tolots lautestes Stöhnen nicht mehr empfangen werden.
    »Zum erstenmal versagt mein Planhirn«, teilte der Haluter mit. »Ich bin nicht in der Lage, die Wahrscheinlichkeit Ihrer Argumente zu errechnen, Rhodanos.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, kommentierte Rhodan. »Ihnen fehlen einfach einige Fakten. Ein Planhirn ist eben nicht für das Philosophieren geschaffen. Aber Ovaron I wird Ovaron II kaum erschießen wollen, um Ihnen Fakten zu liefern, Tolotos.«
    Der Haluter lachte schallend, bis Saedelaere sich zu ihm umwandte und mit einer Geste Schweigen gebot. Im nächsten Moment waren in den terranischen Helmempfängern Stimmen zu hören, die von den Richtmikrophonen aufgenommen und auf der gleichen Wellenlänge und Frequenz mit Minimalleistung gesendet wurden, auf die die terranischen Helmfunkgeräte eingestellt waren.
    Ovaron I konzentrierte sich wieder auf die optische Beobachtung. Er sah, wie Ovaron II durch das Spalier schritt, und hörte gleichzeitig in seinem Helmempfänger einen Befehl Moshakens.
    Der Kommandant des Mutterschiffes befahl den Spalier stehenden Cappins, die Augen auf den Ganjo zu richten.
    Ovaron I hielt unwillkürlich den Atem an.
    Ovaron II blieb am Ende des Spaliers stehen, dem Kommandanten zugewandt.
    Moshaken legte beide Hände flach auf seine Brust und verneigte sich.
    »Ich melde die Ausführung Ihres Befehls, ehrwürdiger Ganjo«, tönte es aus dem Telekomempfänger. »Aber bitte hört mich an, auch wenn ich gegen Sie nur ein Unwürdiger bin.«
    »Was haben Sie mir zu sagen, Kommandant Moshaken?« fragte Ovaron II.
    Ovaron I begann zu beben, als er seine eigene Stimme erkannte, die tatsächlich seine Stimme war, obwohl sie nicht aus seinem Munde kam. Da er sich selbst kannte, vermochte er die begleitenden Gefühle aus der Stimme herauszuhören: Zuneigung, Vertrauen und ein wenig Ungeduld.
    Moshaken verneigte sich erneut, dann sah er Ovaron II offen ins Gesicht.
    »Die Gefahren, die auf Lotron auf Sie lauern, Ganjo, sind groß«, sagte er mit volltönender Stimme. »Der abtrünnige Takerer Lasallo ist ein sehr intelligenter Mann. Er läßt

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