Silberband 050 - Gruelfin
Paratronschirm auf die verschiedenen Waffeneinwirkungen reagierte. Der verstärkte Thermobeschuß und das Raketenbombardement waren nur ein bestätigendes Experiment gewesen.
»Ich fahre die Türme mit den Intitialdoppler-Geschützen aus«, entschied er.
Seine Finger drückten Schaltplatten nieder – und draußen im Wüstensand schoben sich mächtige Turmkuppeln ins Freie …
Patulli Lokoshan hob den Kopf, als das hohle Rauschen ertönte. Seine Augen weiteten sich, und er duckte sich wieder hinter das Wrack eines takerischen Kampfroboters.
Das Rauschen verstummte – aber vierzehn terranische Raumlandesoldaten waren tot, mit einem gelben Leuchten explodiert.
Und das, obwohl die Paratronschirme ihrer Kampfanzüge aktiviert gewesen waren.
»Vorsicht!« sagte Lokoshan in das Mikrophon seines Helmtelekoms. »Die takerischen Roboter setzen offenbar eine neue Waffe ein. Ab sofort gehen wir nur noch zu zweit und in engem Kontakt vor, so daß die beiden Paratronschirme sich durch gegenseitige Überlappung verstärken.«
Er hob die Hand und schleuderte eine Desintegrations-Handgranate dorthin, wo soeben drei takerische Kampfroboter aufgetaucht waren. Eine der Maschinen verwandelte sich unter dem Einfluß der strukturauflösenden Energie in eine grünlich schimmernde Gaswolke, die beiden anderen wichen zurück und feuerten auf Lokoshans Stellung.
Der SolAb-Agent hatte sich allerdings schon etwa fünf Meter nach links gerollt. Aus zusammengekniffenen Augen beobachtete er, wie auch das Wrack des takerischen Kampfroboters, das ihm zuvor als Deckung gedient hatte, gelblich aufleuchtete, sich blasenartig aufblähte und mit dumpfem Knall explodierte. An der Decke des Korridors klebten plötzlich lodernde Fladen zähflüssiger Schmelze.
»Eine Art Initialzündung der Moleküle«, stellte Major Lokoshan nachdenklich fest.
Zwei terranische Raumsoldaten feuerten auf die beiden takerischen Roboter. Sie konnten eine Maschine zerstören, die andere erwiderte das Feuer. Wieder ertönte das hohle, unheimliche Rauschen. Doch diesmal wurden die Raumsoldaten keine Opfer der neuen takerischen Waffe. Zwar erzeugten ihre sich überlagernden Paratronschirme fürchterliche Entladungen, doch sie hielten stand. Zwei andere Raumsoldaten vernichteten den dritten Roboter.
Patulli Lokoshan sprang auf und stürmte über das Loch hinweg, das seine Desintegrations-Handgranate im Fußboden geschaffen hatte. Von rechts lief Roi Danton auf ihn zu.
»Hinterhältiger Gnom!« schimpfte Roi, aber seine Augen lachten dabei. »Die eigenen Anordnungen gelten wohl für Ihn nicht, wie!«
Ihre Kampfanzüge berührten sich fast. Einen wirklichen Kontakt gab es nicht, die gleichartigen Paratronladungen verhinderten das. Immerhin überlappten sich die Wirkungszonen ihrer Schutzschirme.
Schulter an Schulter stürmten Rhodans Sohn und der Zwerg von Kamash in den nächsten Gang hinein, aus dem die takerischen Roboter sie eine halbe Stunde zuvor hinausgetrieben hatten.
Ihre Waffen zerstrahlten einen bewegungsunfähig geschossenen feindlichen Roboter. Ein anderer Roboter schoß eine Serie Kleinstraketen auf sie ab. Es gab einige betäubende Explosionen. Die Wände des Korridors zerschmolzen oder wurden zusammen mit der Energie der Raketen von den Paratronschirmen in den Hyperraum geschleudert.
Roi Danton und Patulli fanden sich zwei Etagen tiefer wieder. Über ihnen gähnte ein riesiges Loch, dessen Ränder dunkelrot glühten und knackende Geräusche erzeugten.
Eine Maschine auf zwei breiten Gleisketten rollte polternd und dröhnend um die Biegung ihres Korridors. Der flache Geschützturm drehte sich, und eine konische Abstrahlantenne wurde sichtbar. Während sie kirschrot aufglühte, ertönte wieder jenes todverkündende hohle Rauschen …
Danton und Lokoshan reagierten mit dem sicheren Instinkt erfahrener Kämpfer. Unterbewußt hatten sie beide erkannt, daß gegen diese Abstrahlantenne auch zwei sich überlappende Paratronschirme nutzlos waren.
Ihre Pulsationstriebwerke dröhnten auf. Schemenhaft schossen die beiden Männer vorwärts, über die Maschine hinweg – und wendeten mit blitzschnellen Manövern.
Ihre Handwaffen waren nutzlos gegen den Schutzschirm des Robotpanzers. Aber Roi und Patulli waren eben nur nebenberuflich Kämpfer, hauptberuflich waren sie Wissenschaftler.
Sie hatten beide intuitiv erfaßt, auf welchem Prinzip die Wirkung der neuen takerischen Waffe basierte.
Nun fauchte die ungeheuer verdichtete thermische Energie in das
Weitere Kostenlose Bücher