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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verschwanden unheimlich schnell in dem Korridor, aus dem die terranischen Kampfroboter geflohen waren.
    Etwa eine halbe Minute später ertönte eine Serie von dumpfen Explosionen. Danach meldete die terranische Einsatzgruppe, daß sämtliche gegnerischen Kampfroboter vernichtet seien.
    Roi Danton befand sich zu diesem Zeitpunkt schon fast am Kampfplatz.
    Alaska Saedelaere auch – aber Vavischon nicht. Der Takerer hatte erkannt, daß die Arsenalpositronik allein niemals mit den Terranern fertig werden würde.
    Folglich war er in einen der biosynthetischen Pseudokörper geschlüpft, um die Verteidigung von TCR selbst in die Hände zu nehmen.
    Ingwar Bredels Individualbewußtsein wog schwerer als das Produkt der Synthese von annähernd zweihunderttausend ehemaligen Ichs. Er merkte es, und er erklärte es sich damit, daß bei den anderen Ich-Anteilen im Laufe der Zeit eine Entpersönlichung stattgefunden haben mußte.
    Die Seelen der Gemordeten wirkten zwar mit, aber nicht wie ein unsichtbarer Regisseur, sondern eher wie ein Souffleur. Er konnte allerdings ihre Einflüsterungen ignorieren.
    Der neue Körper versetzte Bredels Bewußtsein in eine Art Rauschzustand. Ungeahnte Kräfte durchpulsten seine Zellverbände, und sein Geist nahm die Umwelt mit einer bislang nicht gekannten Klarheit wahr.
    Nach der Übernahme des ›Rächers‹ begab sich Ingwar Bredel zurück zu dem ungeheuren Wabenbau, in dem die biosynthetischen Pseudokörper darauf warteten, von einem Pedotransferer belebt zu werden. Er wollte darauf warten, daß Vavischon in einen Pseudokörper flüchtete – denn der Chef der Exekutionsflotte mußte sterben. Nur dazu war der Rächer geschaffen worden.
    Plötzlich hörte Bredel ein Poltern und dann einen Fall. Er wirbelte herum.
    Am anderen Ende der Halle raffte sich ein biosynthetisches Monstrum auf und wankte davon. Es gab während der Flucht seltsame Laute von sich, eine Mischung zwischen Wimmern, Weinen und Schluchzen.
    Das konnte nur Vavischon sein – Vavischon in einem Pseudokörper …!
    Er setzte dem Flüchtenden mit langen weichen Sprüngen nach, strengte sich aber nicht sonderlich an. Der Takerer war ihm sicher. Es spielte keine Rolle, ob er ihn fünf Minuten oder fünf Stunden lang jagen mußte.
    Der andere verschwand durch das Schott, bevor Ingwar Bredel ihn eingeholt hatte. Geduldig wartete der Leutnant darauf, daß das Schott sich wieder öffnete. Dann verstellte er die Brennweite seiner Augenlinsen und beobachtete den Wirbelstrom von Luftmolekülen, die der Flüchtende bei seinem schnellen Lauf erzeugt hatte.
    Bredel lächelte verächtlich.
    Das war doch ein alter Trick, den Vavischon angewandt hatte: drei Antigravschächte zu ignorieren und erst den vierten zu benutzen, in der Hoffnung, sein Verfolger würde annehmen, daß er in den erstbesten Schacht gesprungen sei.
    Nun, das Monstrum hatte ein kräftiges ›Kielwasser‹ aus Luftmolekülen hinterlassen, außerdem zog es einen Schleier penetranten Angstgeruches hinter sich her. Es war nicht zu verfehlen.
    Bredel schwang sich ebenfalls in den vierten Antigravschacht und ließ sich langsam nach oben treiben. Der Geruchsschleier blieb unverändert. Eigentlich verwunderlich, daß Vavischon in seinem eigenen Arsenal flüchtete. Wahrscheinlich war er unbewaffnet.
    Ungefähr in der Mitte des Schachtes stieg Ingwar aus und sprang auf ein langsam dahingleitendes Transportband. Auch hier wiesen ihm das ›Kielwasser‹ der aufgewirbelten Moleküle und der Angstgeruch den Weg.
    Wenige Minuten später passierte Bredel die offenen Tore von Bereitschaftsstollen, in denen Hunderte von Kampfrobotern auf ihren Einsatzbefehl warteten.
    Er stutzte.
    Warum hatte Vavischon seine Roboter nicht aktiviert und gegen den Verfolger eingesetzt?
    Da stimmte offenbar etwas nicht.
    Ingwar Bredel setzte sich in Bewegung. Seine gleitenden Sprünge verliehen ihm eine hohe Geschwindigkeit, die sich zu der des Transportbandes addierte.
    Bald wurde das Monstrum sichtbar.
    Es erkannte seinen Verfolger im gleichen Augenblick, brüllte auf und torkelte unbeholfen in einen Seitenkorridor.
    Bredel folgte ihm.
    Er erkannte an der plötzlichen Änderung des Geruchsschleiers und des spiralförmigen Molekülwirbels, daß der Pseudokörper hinter der Biegung auf ihn lauerte.
    Grinsend lehnte er sich an die Wand vor der Biegung und sagte:
    »Guten Tag, Mr. Vavischon. Warum laufen Sie vor mir weg? Ich bin doch nur Ihr Diener.«
    Keuchende Atemzüge. Das Pulsieren der Schallwellen im

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