Silberband 050 - Gruelfin
ungeordneten Zellhaufen von zurückgelassenen Tzlaafs sind unvorstellbar widerstandsfähig. Sie könnten Schwefelsäure darübergießen, ohne daß es ihnen schadet.«
Lord Zwiebus breitete die Plastikhaut aus, die er mitgenommen hatte, um notfalls Bredels Eigenkörper darin einzuschlagen.
»Hoffentlich ist es überhaupt Bredels Körper«, sagte Atlan und sprühte sich Wundplasma über seine blutenden Hände.
Der Neandertaler lachte rauh.
»Was meinen Sie, warum die Hunde Sie gebissen haben – und warum sie den Zellhaufen ablecken!«
Ovaron lachte leise.
»Da Sie schon einmal gebissen sind, Lordadmiral, würde ich vorschlagen, Sie verscheuchen die Hunde, damit Lord Zwiebus den Tzlaaf einschlagen kann.«
Atlan stieß eine Verwünschung aus, machte aber dennoch Anstalten, die Hunde von Bredels Körper abzudrängen. Aber der Neandertaler schüttelte den Kopf und sprach leise und eindringlich auf die Bulldoggen ein.
Schniefend zogen Phobos und Deimos sich zurück und verfolgten aufmerksam, wie Zwiebus das, was wie ihr ehemaliger Betreuer roch, in die Plastikplane hüllte.
Plötzlich begann der Pseudokörper in der Plane heftig zu zappeln und zu strampeln. Zwiebus wurde zur Seite geschleudert, einer der Hunde biß ihn ins Ohr, und dann wälzten sich die Bulldoggen jaulend und kläffend über die Plane, zerfetzten sie mit ihren scharfen Zähnen und leckten den darunter zum Vorschein kommenden Mann von oben bis unten ab.
Ingwar Bredel sah den Arkoniden und dessen Begleiter fassungslos an, dann griff er seufzend den Kaspon-Hunden ins Nackenfell und sagte:
»Ich war ein Trottel! Wie konnte ich mir nur einbilden, ohne euch ginge es mir besser.«
Er richtete sich auf.
»Ich werde euch dem Professor abkaufen, und wenn ich ihn vor den Solaren Gerichtshof bringe. Aber ihr gehört mir …!«
»Sind Sie irgendwo Vavischon begegnet?« fragte Ovaron gespannt.
Ingwar Bredel nickte.
»Ja, aber der leuchtet nicht mehr. Ich habe ihm meinen Giftstachel …«
Verblüfft hielt er inne und blickte an sich herunter. Er trug selbstverständlich wieder den Kampfanzug und die Sonderausrüstung eines Sanitätsoffiziers, denn auf unerklärliche, aber höchst willkommene Weise blieben solcherart Dinge stets beim entseelten Eigenkörper zurück.
»Er ist weg …!« sagte er verstört.
Atlan fragte ungehalten:
»Wovon reden Sie, Bredel?«
Ingwar Bredel blickte den Arkoniden ruhig und würdevoll an, dann lächelte er und erklärte:
»Von dem Körperteil eines Flugdrachens, der vielleicht über Rettung oder Untergang der MARCO POLO entschieden hat, Sir. Und – äh – vielen Dank, daß Sie mich einfach ›Bredel‹ genannt haben. Diese Intimität ehrt mich zutiefst.«
Der Arkonide war verblüfft.
Lord Zwiebus lachte schallend und sagte:
»Meine Herren, darf ich daran erinnern, daß wir unseren Auftrag erfüllt haben. Wir sollten, meine ich, uns nun an Rhodans letzten Befehl erinnern.«
Phobos und Deimos kläfften, als wollten sie die Worte des Neandertalers unterstreichen.
Atlan erhob sich ächzend.
»Also, gehen wir. Ich glaube auch, das ist jetzt nicht die Zeit für die Suche nach wissenschaftlichen Erklärungen für Dinge, die wissenschaftlich betrachtet reine Unmöglichkeiten sind.«
»Das dürfte eine Frage des wissenschaftlichen Standortes sein«, sagte Ovaron. Erregt fügte er hinzu: »Beeilen wir uns. Ich spüre, daß Vavischon noch lebt und plötzlich sehr aktiv wird.«
Perry Rhodan nahm die Meldung, daß die MARCO POLO von starken Fesselfeldern auf TCR festgehalten wurde, gelassen hin. Er dachte sofort daran, sich mit einem Vernichtungsschlag zu befreien, falls es notwendig werden sollte.
Doch das war nur der letzte Ausweg.
Er setzte sich über Hyperkom mit den Chefs der Kreuzer- und Korvettenflottillen in Verbindung und befahl ihnen, sich in Richtung TCR zurückzuziehen. Die Korvetten sollten dabei die Rückendeckung übernehmen und die Angriffsspitzen der Takerischen Exekutionsflotte durch rasche Vorstöße und Feuerschläge beunruhigen. Die Leichten Kreuzer dagegen sollten im Linearflug bis dicht an TCR gehen und mit ihren Transformkanonen jeden Punkt der Planetenoberfläche beschießen, von dem die Streustrahlungen von Kernkraftwerken ausgingen.
Damit, so hoffte Rhodan, würden die Fesselfeldprojektoren lahmgelegt, so daß die MARCO POLO starten konnte.
Auf keinen Fall aber würde er warten, bis die Takerische Exekutionsflotte das Feuer auf eine an den Boden gefesselte MARCO POLO
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