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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bordreinigung gegeben.
    »Einen zweiten Versuch, Sir. Hm!«
    »Fürchten Sie sich etwa?« fragte Atlan sarkastisch.
    »Was? – Machen Sie sich nicht lächerlich!« Lokoshan schlug sich erschrocken auf den Mund. »Verzeihung, Lordadmiral. Selbstverständlich fürchte ich mich etwas. Aber deshalb habe ich nicht gezögert. Ich überlege mir nur, wie man den Nutzeffekt erweitern könnte.«
    »Wie wäre es, wenn diesmal nicht nur Gucky, sondern gleichzeitig auch Lloyd helfen würde, Major?« fragte Perry Rhodan. Die Männer saßen in einer kleinen Konferenzzelle, unmittelbar neben der Kommandozentrale. Außer ihnen waren noch Gucky, Tolot und Roi Danton anwesend.
    Lokoshan blickte skeptisch.
    »Mich beunruhigt Scholschowos Zustand«, sagte Atlan. »Er liegt noch immer im Koma, obwohl seine Blutmenge jetzt normal ist, das Herz-Lungen-Aggregat einwandfrei arbeitet und die urämischen Erscheinungen abgeklungen sind.«
    »Wahrscheinlich hat der zeitweilige Sauerstoffmangel die Hirnrindenzellen schwerer geschädigt, als zuerst vermutet wurde«, warf Michael Rhodan ein.
    »Und die Urämie hat ein übriges getan«, meinte Lokoshan dumpf. »Es wäre schade, wenn Scholschowo sterben müßte. Er ist für mich bereits so etwas wie ein Zwillingsbruder.«
    Perry Rhodan blickte den Kamashiten verwundert an.
    »Derartige Bindungen können Sie sich nicht leisten, Major. Ich begreife natürlich, daß es nicht spurlos an Ihnen vorübergeht, wenn Sie zeitweise quasi ein anderer sind, aber lassen Sie niemals Reste in sich zurück. Unseren Kosmopsychologen und Parapsi-Ingenieuren stehen genügend Mittel zur Verfügung, um nach jedem Ihrer Einsätze anschließend die fremden Mentalitätsreste zu löschen.«
    Major Lokoshan schüttelte den Kopf.
    »Das könnte ich selber tun, Sir. Prinzipiell tue ich es auch. Aber es gibt Lebewesen, bei denen ich aus freiem Willen eine psychische Bindung kultiviere und …«
    »Ich verstehe«, unterbrach Perry Rhodan ihn. »Sie brauchen nicht weiterzusprechen. Jedes Intelligenzwesen hat das Recht auf Gefühle wie Sympathie, Freundschaft und so weiter und auf daraus entspringende private Bindungen. Sofern Sie Ihre diesbezüglichen Entscheidungen aus freiem Willen treffen, gehen sie mich nichts an.«
    Patulli Lokoshan neigte den Kopf.
    »Danke, Sir.« Er lächelte mit geschlossenen Augen, als träume er. »Aber Sie dürfen Ihr Zugeständnis nicht auf Intelligenzwesen beschränken. Auch Instinktwesen bringen manchmal eine Saite in mir zum Mitschwingen – und manchmal sogar Blumen …«
    Gucky nickte heftig. Die anderen Anwesenden blickten teilweise ungläubig drein, aber niemand verspottete den Kamashiten. Sie hatten selbst schon zu oft erlebt, wie scheinbar Unmögliches Realität wurde.
    Fellmer Lloyd trat ein, nickte den anderen Personen zu und setzte sich in einen freien Schalensessel.
    Er lächelte, als er zu Rhodan sagte:
    »Zu dritt werden wir Major Lokoshans Triebschranke sehr schnell brechen können, Sir.«
    Perry Rhodan wunderte sich nicht darüber, daß der Orter und Telepath bereits informiert war. Entweder hatte Gucky ihn telepathisch unterrichtet, oder einer der anderen hatte vorübergehend seine Gedankenabschirmung aufgehoben und Fellmer in seinem Gedankeninhalt lesen lassen.
    Patulli Lokoshan sah auf seine Hände, dann blickte er die Gefährten an.
    »Warum versuchen wir es nicht gleich?«
    »Hier …?« fragte Roi Danton gedehnt.
    Der Psychokopist lächelte undefinierbar.
    »Wo, das spielt keine Rolle mehr, nicht nach dem sehr intensiven ersten Kontakt. Aber bitten Sie vorher darum, Scholschowo zu anästhesieren.« Ein Schauer durchfuhr ihn. »Es war grauenhaft.«
    Perry Rhodan stellte eine Interkomverbindung zur Bordklinik her und gab Lokoshans Bitte an Professor Kaspon weiter. Der Chirurg versprach, seinen besten Anästhesisten einzusetzen und Bescheid zu sagen, sobald Scholschowo schmerzunempfindlich gemacht worden sei.
    Major Lokoshan stellte seine Statuette, die er bisher auf den Knien gehalten hatte, auf den niedrigen Tisch. Der Große Erbgott Lullog schimmerte geheimnisvoll im gelbroten Schein der indirekten Beleuchtung. Roi Danton starrte ihn fasziniert an, sagte aber nichts.
    Endlich rief Professor Kaspon zurück und teilte mit, der Patient sei anästhesiert.
    Perry Rhodan nickte Gucky und Fellmer zu und sagte: »In Ordnung. Bitte fangt jetzt an.«
    Patulli Lokoshan schloß die Augen, lehnte sich zurück und entspannte sich. Der Kontakt mit den psychogenen Abläufen in Scholschowos

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