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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Parapsi-Ingenieur Professor Dr. Celan Benaya Platz genommen.
    Insgesamt fanden sich vierundsechzig Personen, Wissenschaftler aus allen nur denkbaren Bereichen, im Saal ein.
    Zuerst sprach Ovaron. Der Ganjo und Sextadim-Navigator legte Wahrscheinlichkeitsberechnungen vor, die er mit Hilfe des biopositronischen Hauptcomputers der MARCO POLO angefertigt hatte. Professor Dr. Tulan Claiber, Chefanalytiker des Schiffes, nickte mehrmals anerkennend. Was der Ganjo vortrug, hatte Hand und Fuß.
    »Man könnte vergessen, daß wir uns in einem Raumgiganten befinden, Perry«, flüsterte Atlan während einer Pause des Cappins. »Dabei trennen uns fast sechsunddreißig Millionen Lichtjahre von der guten alten Erde.«
    Rhodan nickte sinnend. Zu einer Antwort kam er nicht, weil Chefmathelogiker Professor Dr. Eric Bichinger das Wort ergriff. Bichinger unterstützte Ovarons Ansichten und erntete Kopfschütteln von Professor Eysbert.
    Atlan hat recht, dachte Perry Rhodan bei sich. Dies hier könnte ein Konferenzraum in der Großadministration Terrania sein. Nichts verrät, daß wir uns in einer von Kriegen erschütterten Galaxis befinden, von der möglicherweise Gefahr für die Erde droht.
    Professor Dr. Bichinger setzte sich, und Professor Dr. Eysbert ergriff das Wort.
    »Ich möchte dem Schlußurteil nicht vorgreifen«, sagte er in leicht gelangweiltem Tonfall, »aber weder Sie, Professor Bichinger, noch Ovaron sind bei Ihren Berechnungen von einem neutralen Standort ausgegangen.«
    »Gibt es denn überhaupt einen neutralen Standort, Professor Eysbert?« rief Icho Tolot dazwischen. »Sie können ihrem Gehirn nicht befehlen, in allen möglichen Richtungen gleichzeitig zu denken. Das wäre unmöglich. Eine Richtung wird – bewußt oder unbewußt – immer bevorzugt.«
    »Selbstverständlich«, antwortete Thunar Eysbert. »Ich wollte damit auch nur andeuten, daß Ovarons Denkrichtung auf eine Verneinung der Hypothese abzielt, man würde ihn in der Galaxis Gruelfin beziehungsweise NGC 4594 seit rund zweihunderttausend Jahren als Retter erwarten.«
    Er holte tief Luft.
    »Ich werde Ihnen, meine Damen und Herren, beweisen, daß schon das Wörtchen ›seit‹ die unterbewußte Abwehrhaltung des Ganjos charakterisiert. Ovaron sagte ›seit zweihunderttausend Jahren‹. Ich will es anders formulieren und sage ›vor zweihunderttausend Jahren‹, nämlich als das Chaos über Gruelfin hereinbrach, hofften wahrscheinlich Milliarden von Cappins auf die Rückkehr ihres Ganjos und auf sein massives Eingreifen.
    Wir wissen, daß die ganjasische Kultur sehr alt ist oder war, falls wir das Schlimmste annehmen. Die Cappins des Ganjasischen Reiches dachten gewiß in kosmischen Begriffen, und warum sollten sie dabei den Zeitbegriff ausschließen.
    Sie wußten, daß hundert Jahre, nach kosmischen Maßstäben gemessen, bestenfalls der Anfang eines schnellen Augenzwinkerns sind. Es gab sicherlich auch bei ihnen Hypothesen über das Für und Wider von Zeitreisen. Warum sollte die vor zweihunderttausend Jahren lebende Generation nicht Jahrzehnt um Jahrzehnt geduldig gewartet haben, daß der Ganjo die Zügel in die Hände nahm. Ich stelle mir vor, daß sie sich verzweifelt an diese Hoffnung klammerten, als die Zustände sich verschlimmerten.
    Diese Hoffnung übertrug sich auf die folgende Generation, die ungezählte Male mit angehört haben muß, wie die Eltern und anderen Verwandten darüber sprachen, wenn der Ganjo zurückkehrte, würde er das Reich retten.
    Im Verlauf weiterer Generationen verlor diese Aussage immer mehr an konkretem Gehalt. Bei vielen Splittergruppen und Völkern wird sie völlig in Vergessenheit geraten sein, aber bei einigen könnten sich bruchstückhafte Erinnerungen erhalten haben. Vielleicht gibt es sogar einen Kult, wie bei zahlreichen alten Völkern der Erde das Versprechen der ›Götter‹ – überlebende Lemurer, Besucher von Flucht- oder Ausweichplaneten des Haluterkrieges, Zeitreisende aus unserem eigenen Jahrhundert und so weiter –, eines Tages wiederzukommen, zur Entstehung von Kulten und Sekten führte.«
    Ovaron hob die Hand und Professor Eysbert erteilte ihm das Wort. Der Cappin wirkte erregt und verstört.
    »Was Professor Eysbert sagte, mag stimmen oder auch nicht stimmen«, dozierte er. »Aber es handelt sich hierbei nicht einmal um Hypothesen, sondern um reine Spekulationen. Es hört sich gut an, wenn man sagt, so oder so könnte es gewesen sein, oder wenn man Parallelen aufzeigt.
    Schön, wir haben die

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