Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
radioaktive Strahlung am Rand des riesigen Kraters immer noch lebensgefährlich war, wenn man keinen Strahlenschutz- oder Kampfanzug trug.
    Sie hatten ihre beiden Gleiter in zehn Kilometern Entfernung zurückgelassen und waren die halbe Nacht über durch verfilzten Dschungel, Sümpfe und zuletzt durch eine Wüste aus hellem Gestein marschiert, das unter ihren Füßen zerkrümelte.
    Nun standen sie auf dem achtzig Meter hohen Kraterwall, der nach außen sanft, nach innen aber ziemlich steil abfiel. Die Innenseite war mit bleichen Trümmern gespickt, die wie morsche Knochen eines verfaulten Ungeheuers aussahen. Es handelte sich um Reste des vernichteten Teils der Befehlszentrale. Das Sternenlicht reichte aus, um etwa hundert Meter weit in den Krater zu schauen.
    »Ich glaube nicht, daß mich die Vorstellung begeistert, noch heute nacht da hinein zu steigen«, erklärte Fellmer Lloyd. »Der Nachtmarsch durch den Dschungel und die Sümpfe hat mich sehr angestrengt.«
    »Es ist nur schade«, bemerkte Ovaron, »daß wir nicht bei Tage angekommen sind. Ich hätte gern gewußt, wie es am Kraterboden aussieht.«
    »Ich sehe eben, daß Merceile eine Kamera bei sich führt«, sagte Icho Tolot flüsternd. Seine Stimme hatte sich noch immer nicht normalisiert. »Falls Sie sie mir überließen, mein Fräulein, würde ich gern hinuntergehen und ein paar Aufnahmen machen.«
    »Sie können sie haben, Tolot«, erwiderte die Cappin-Frau und hielt dem Haluter die Kamera hin. Icho nahm sie behutsam entgegen.
    »Aber gehe Er vorsichtig mit dem wertvollen Gerät um!« rief Roi Danton.
    Tolot lachte – glockenhell und zart –, wandte sich um und stob den Hang hinab.
    »Ich fürchte«, murmelte Atlan, »sein Stimmversagen wächst sich allmählich zum psychologischen Problem aus. Es bedrückt ihn.«
    »Sobald wir wieder auf der MARCO POLO sind, lasse ich ihn in der Bordklinik untersuchen«, versprach Rhodan. »Zum Glück besitzen wir alle Unterlagen über den halutischen Metabolismus und die Organe von Halutern.«
    »Mir wird mit einemmal ganz seltsam«, flüsterte Alaska Saedelaere.
    Rhodan blickte alarmiert zu dem Transmittergeschädigten hinüber und holte tief Luft.
    Unter Alaskas Halbmaske leuchtete es rötlich.
    »Das Cappin-Fragment in Ihrem Gesicht spürt die Nähe von Artgenossen«, erklärte er. Er runzelte die Stirn. »Das wundert mich eigentlich. Die Nachkommen von Überlebenden der ehemaligen Stützpunktbesatzung sollten infolge der Strahlung derartig mutiert sein, daß ihre geistige Ausstrahlung keine Ähnlichkeit mehr mit der echter Cappins hat.«
    »Die Ausstrahlung echter Cappins macht ihm nichts mehr aus«, erinnerte Ovaron ihn an eine altbekannte Tatsache. »Hier spielen offenbar zusätzliche Faktoren mit.«
    Roi Danton gähnte herzhaft und ungeniert.
    »Parbleu, bin ich müde! Wo ist das Himmelbett, auf dem mein edler Körper sich ausstrecken kann?«
    »Ganz unten im Krater«, sagte Fellmer Lloyd.
    »Hm!« machte Ovaron. »Ich schlage vor, wir ziehen uns ein Stück zurück und ruhen bis zum Morgen. Wenn es hell ist, kann ich mich besser orientieren. Außerdem sehen wir dann rechtzeitig, wenn sich uns Cappins nähern. Lloyd, spüren Sie keine Gedankenimpulse?«
    »Absolut nichts«, antwortete der Telepath.
    Perry Rhodan stimmte Ovarons Vorschlag zu.
    »Vielleicht können die Geysselin-Mutanten ihre Gedanken abschirmen«, sagte er.
    Die Gefährten stimmten seiner Ansicht zu. Nach einer halben Stunde erreichten sie eine von hohen Felsblöcken gerahmte Bodenmulde und beschlossen, hier ihr Lager aufzuschlagen. Wenige Minuten später standen die transparenten Halbkugeln der Plaston-Iglus in der Mulde. Toronar Kasom und Joak Cascal wurden für die erste Wache bestimmt, die übrigen Personen krochen in die Iglus und versuchten zu schlafen.
    Ovaron nickte beinahe sofort ein. Aber seine innere Unruhe weckte ihn bald wieder, und er stellte am Chronographen fest, daß er nur vierzig Minuten geschlafen hatte. Dennoch fühlte er sich frisch.
    Er verließ leise den Iglu, den er mit Alaska Saedelaere, Ras Tschubai und Atlan teilte, und schlenderte zu Toronar Kasom hinüber.
    Der Ertruser saß auf einem Felsblock, einen klobigen Kombistrahler in der Hand und wandte sich um, als der Cappin heran war.
    »Sie können nicht schlafen, Ganjo, wie?«
    »Schlecht, Oberst Kasom. Haben Sie etwas Verdächtiges bemerkt?«
    »Ja, ein verdächtiges Knurren meines Magens. – Da kommt übrigens Tolot.«
    Ovaron blickte in die angegebene Richtung,

Weitere Kostenlose Bücher